2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Gibt nun beim FC Leverkusen die Richtung vor: Ali Meybodi hat Marcus Feinbier als Trainer des Fußball-Bezirksligisten abgelöst., Foto: Weingarten
Gibt nun beim FC Leverkusen die Richtung vor: Ali Meybodi hat Marcus Feinbier als Trainer des Fußball-Bezirksligisten abgelöst., Foto: Weingarten

"Noch ist alles für uns drin"

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Der neue Trainer des FC Leverkusen, Ali Meybodi, hat den Aufstieg in die Landesliga nicht abgeschrieben und hofft auf einen guten Start in die Rückrunde - Wolfram Kämpf sprach mit ihm.

Herr Meybodi, im Januar haben Sie Marcus Feinbier als Trainer des FC Leverkusen abgelöst. Dabei hat Ihr Vorgänger mit dem Fußball-Bezirksligisten zehn von 15 Partien gewonnen. Haben Sie gegenüber dem Trainerkollegen ein schlechtes Gewissen?

Nein. Ich habe ja nicht an seinem Stuhl gesägt und mich hinter seinem Rücken um den Job beworben. Als ich kontaktiert wurde, stand bereits fest, dass es zur Trennung von Feinbier kommen würde. Über die Hintergründe weiß ich nichts und sie interessieren mich auch nicht. Ich will gemeinsam mit den Spielern nach vorne schauen.

Wann und wie ist der Kontakt zum FC Leverkusen zustande gekommen?

Ich kenne den FC-Vorsitzenden Michael Kunz schon viele Jahre. Als ich beim TuS Rheindorf gespielt habe, war er dort in der Vereinsführung tätig und er hat sich stets einwandfrei verhalten und uns Spielern in schwierigen Zeiten den Rücken gestärkt. Das habe ich nie vergessen. Im November hat er mich dann gefragt, ob ich mir ein Engagement in Leverkusen vorstellen könne und letztlich haben wir uns dann auf eine Zusammenarbeit verständigt.

Auf den Spitzenreiter Nümbrecht fehlen Ihrer Mannschaft neun Punkte, Deutz 05 hat drei Zähler Vorsprung und belegt damit den zweiten Rang, der möglicherweise ebenfalls zum Aufstieg berechtigen könnte. Wie realistisch ist der Sprung Ihrer drittplatzierten Mannschaft in die Landesliga?

Noch ist alles drin. Übrigens auch für den Tabellenvierten SV Schlebusch. Ich wäre jedenfalls nicht nach Leverkusen gekommen, wenn ich nicht an den Aufstieg glauben würde. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen und einen guten Start hinlegen. Dann ist vieles möglich.

Sie sind mit Worringen in die Mittelrheinliga und mit dem CfR Buschbell in die Landesliga aufgestiegen und das immer im ersten Jahr ihrer Tätigkeit. Offenbar wissen Sie, wie man ein Team nach oben führt.

Ich weiß nicht, ob ich ein besonderes Händchen dafür habe. An einem Aufstieg haben immer viele Leute ihren Anteil. Der Trainer kann schließlich keine Tore schießen oder Bälle halten. Ich kann nur eine Marschroute vorgeben und hoffen, dass die Jungs mitziehen. Im Moment habe ich das Gefühl, dass hier in Leverkusen etwas gehen könnte. Im Training und in den Testspielen kann ich jedenfalls schon meine Handschrift im Spiel der Mannschaft erkennen und das geht nur, wenn die Spieler den Weg entschlossen mitgehen.

Welche Art von Fußball wollen Sie denn spielen lassen?

Ich will, dass die Mannschaft tatsächlich Fußball spielt. Rennen, kratzen und beißen gehören sicherlich dazu, aber ich lege vor allem Wert auf Kontrolle, Ballbesitz und ein gutes Passspiel. Ich will, dass meine Elf agiert und nicht reagiert, sie soll das Spiel gestalten und wenn möglich beherrschen.

In der Winterpause hat Ihr neuer Klub gleich sechs neue Spieler sowie mit Nermin Celikovic einen Ex-Profi als spielenden Co-Trainer verpflichtet. Entsprechend groß dürften die Erwartungen des Vorsitzenden und Mäzens Michael Kunz sein. Wie groß ist der Druck unter dem Sie als Trainer stehen?

Natürlich gibt es Erwartungen, aber das ist kein Problem. Ich habe ja die gleichen Ambitionen. Außerdem motivieren mich die ehrgeizigen Vorgaben eher, als dass sie mich unter Druck setzen.

Aufrufe: 06.3.2015, 18:09 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor