2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Hat Denis Buja (rechts) den entscheidenden Tipp für Fabian Wolf parat? Mit dem TSV Meitingen hoffen beide auf einen versöhnlichen Jahresabschluss in der Partie beim SC Fürstenfeldbruck.    F.: Karin Tautz
Hat Denis Buja (rechts) den entscheidenden Tipp für Fabian Wolf parat? Mit dem TSV Meitingen hoffen beide auf einen versöhnlichen Jahresabschluss in der Partie beim SC Fürstenfeldbruck. F.: Karin Tautz

Noch einmal zusammenrücken

Nicht nur beim Auftritt des TSV Meitingen in Fürstenfeldbruck steht der Abstiegskampf im Fokus +++ Kaufbeuren setzt auf das Gesetz der Serie +++ Egg kämpft gegen Heimschwäche

Zwei Partien der Landesliga Südwest wurden bereits am Freitag abgesagt und auch die verbliebenen sechs Partien sind längst nicht alle gesichert. Schließlich gibt es nicht überall einen Kunstrasen zum Ausweichen. Immerhin, in Fürstenfeldbruck, Memmingen und Illertissen gibt es jeweils ein Plastikgrün als Alternative und so ist zumindest dort die Durchführung wahrscheinlich.

SC Fürstenfeldbruck - TSV Meitingen (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Fürstenfeldbruck - 0 Remis - 1 Sieg Meitingen)
Meitingen Hätte, hätte, Fahrradkette. Ali Dabestani will nicht nachkarten, ob es jetzt richtig oder falsch war, vergangene Woche gegen den SC Oberweikertshofen zu spielen. Auch wenn man 0:2 verloren hat. „Wenn gespielt werden kann, soll gespielt werden“, sagt der Trainer des TSV Meitingen. Diesmal wird definitiv noch einmal gespielt. Beim SC Fürstenfeldbruck würde man zwar liebend gerne auf natürlichem Grün kickenund hat den TSV-Verantwortlichen Anfang der Woche versichert, alles menschenmögliche zu versuchen, dass im Stadion gekickt werden kann. Notfalls steht aber auch ein Kunstrasen zur Verfügung.
Deshalb hat man beim TSV Meitingen auch zweigleisig trainiert. Am Dienstag auf Rasen, am Donnerstag auf dem künstlichen Grün in Gersthofen. „Wir sind präpariert. Um nicht ganz überrascht zu sein, haben wir uns etwas an die Bedingungen gewöhnt“, berichtet Dabestani von gut nachbarschaftlichen Beziehungen: „Der TSV hat uns ganz kurzfristig ein halbes Spielfeld abgetreten.“
Um mit einem guten Gefühl den „Winterschlaf“ antreten zu können, wäre es ganz wichtig, in Fürstenfeldbruck noch einmal zu punkten. Dabestani: „20 Punkte wären optimal zum überwintern.“ Doch dem Meitinger Coach ist auch nicht entgangen, dass sich der von finanziellen Problemen geplagte SC Fürstenfeldbruck trotz eines großen personellen Aderlasses gefestigt hat. „Jeder hat gerechnet, dass die irgendwo ganz hinten stehen.“ Doch Dank der Tore von Marian Knecht (13 Treffer) und einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage haben sich die Schützlinge von Tarik Sarisakal 21 Punkte erarbeitet. Außerdem, so Dabestani, werden die Fürstenfeldbrucker mit dem TSV noch eine Rechnung offen haben. Das Hinspiel gewannen die Meitinger durch zwei Treffer von Christoph Bronnhuber mit 2:1.
Neben Kapitän Florian Steppich fallen beim TSV auch dessen Stellvertreter Arthur Fichtner (Bluterguss am Sprunggelenk) und der zum TSV Gersthofen zurück wechselnde Okan Yavuz (Grippe) aus. „Ansonsten haben wir alle Mann an Bord“, sagt Dabestani. Dazu muss man noch ein letztes Mal in diesem Jahr eng zusammenstehen.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck)


SC Oberweikertshofen - SpVgg Kaufbeuren (Sa 14:00)
(Bilanz seit 2013: 0 Siege Oberweikertshofen - 2 Remis - 3 Siege Kaufbeuren)
Statistisch gesehen, liegt der SC Oberweikertshofen der SpVgg Kaufbeuren. Seit dem Aufstieg der Oberbayern haben die Kaufbeurer noch kein Spiel gegen dieses Team verloren. „Ich bin überzeugt, dass die Jungs so kurz vor der Winterpause nochmal Gas geben“, gibt sich Abteilungsleiter Thomas Neumann vor dem sechsten Duell beider Teams optimistisch.
Grund dazu hat er allemal. Seit vier Begegnungen sind die Kaufbeurer ungeschlagen. Dass es am vergangenen Spieltag zuhause gegen den FC Memmingen am Ende nur zu einem 1:1 reichte, ist aus der Sicht von Kapitän Benjamin Kleiner zwar ärgerlich, „doch wir haben es abgehakt“. Für den 29-jährigen Abwehrchef ist die Partie gegen Oberweikertshofen ein schöner Abschluss. Er sagt: „Wir wollen unsere Serie fortführen.“
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau)


Im Hinspiel versuchte Philipp Boyer vergeblich, den Ball vor Gundelfingens Elias Weichler abzuschirmen. Die Memminger unterlagen mit 0:5 und sinnen nun auf Revanche. F.: Walter Brugger

FC Memmingen II - FC Gundelfingen (Sa 15:30)
(Bilanz seit 1998: 6 Siege Memmingen - 4 Remis - 7 Siege Gundelfingen)
Der FC Memmingen II will sich im letzten Heimspiel des Jahres noch einmal belohnen und gegen den Tabellenführer nicht leer ausgehen. Die Austragung der Begegnung scheint gesichert, weil der Kunstrasenplatz im Stadion als Spielort eingeplant ist und somit Witterungs- und Bodenverhältnisse keine Rolle spielen. Nur ergiebige Schneefälle könnten die FCM-Reservisten stoppen, aber die sind nicht zu erwarten.
Möglichst gestoppt werden soll der Spitzenreiter. „Wir wollen die Begegnung unbedingt durchziehen“, sieht FCM-Trainer Andreas Köstner vielleicht auf dem engen Kunstrasen einen kleinen Heimvorteil, der gegen den Favoriten genutzt werden soll.. Das Hinspiel war allerdings eine klare Sache - 0:5 ging die junge Memminger Truppe im Sommer im Schwabenstadion unter. Das sorgt für das Rückspiel schon allein für ausreichende Motivation.
Es wird weitgehend der Kader aufgeboten, der zuletzt überzeugende Vorstellungen abgeliefert hat - auch wenn die Ausbeute nicht immer ganz gestimmt hat. Köstner hat jedenfalls eine deutliche Weiterentwicklung gerade der jungen Kräfte seit Saisonbeginn ausgemacht: „Gegen Gundelfingen werden wir jedenfalls noch einmal richtig gefordert“. Wer genau zur Verfügung steht, bleibt angesichts einiger Ausfälle bei der Regionalliga-Mannschaft abzuwarten. Jamey Hayse kann nach seiner Verletzung wieder eingesetzt werden.
Allein schon beim Gedanken an den Kunstrasen gingen bei den Fußballern des FC Gundelfingen in der Vergangenheit die Mundwinkel nach unten. Das Plastikgrün war ebenso ungewohnt wie ungeliebt. Doch mittlerweile haben sich die Zeiten geändert, wie Trainer Stefan Anderl vor dem Auftritt beim FC Memmingen II erläutert: „Wir haben einige Spieler drin, die gerade in der Jugend sehr viel auf Kunstrasen trainiert und gespielt haben. Ich denke da nur an Kevin Lohr, Fabio Kühn oder Elias Weichler.“ Außerdem haben die grün-weißen Kicker in den letzten Jahren etliche Testspiele auf Kunstrasen ausgetragen, bringen also durchaus Erfahrung mit dem Untergrund mit.
An eine Wiederholung des Hinspiels, als die Gärtnerstädter mit 5:0 gewannen, denkt Anderl angesichts der Umstände keineswegs. Was zum einen daran liegt, dass das kleine Spielfeld eher den Memmingern als den offensiv ausgerichteten Gundelfingern zugute kommt – und zum anderen an der längst grundlegend veränderten Personalsituation im grün-weißen Lager. „Bei der Verletzung von Roman Kadutschenko handelt es sich um einen Muskelfaserriss, der fällt also sicher aus. Damit bleiben noch 13 Feldspieler übrig“, erläutert Anderl die Lage, mit denen er sich in den nächsten Tagen noch beschäftigen muss: „Fürs Frühjahr werden wir uns etwas überlegen müssen, denn aktuell haben wir einfach zu wenig Spieler. Von den Langzeitverletzten kommt vielleicht Phillip Schmid nach der Winterpause zurück, ansonsten war´s das.“
Schiedsrichter: Philipp Eisenmann (FC Bayern München)

SV Egg an der Günz - Türkspor Augsburg (So 14:00)
(Bilanz seit 2004: 0 Siege Egg - 2 Remis - 5 Siege Augsburg)
Eine fast schon eklatante Heimschwäche darf dem SV Egg attestiert werden. Der letzte Sieg in der Günztalarena liegt schon lange zurück. Am 23. August gewann der SVE gegen den TSV Meitingen 2:0. Eine ähnliche Negativserie leistete sich Egg auch in der vergangenen Saison. So stehen im kompletten Jahr 2015 saisonübergreifend bislang nur drei Egger Heimerfolge in den Büchern.
„Wir wollen das letzte Heimspiel im alten Jahr unbedingt gewinnen“ – SVE-Trainer Karlheinz Schabel will mit einem positiven Erlebnis überwintern. Sollte die Partie gegen Türkspor Augsburg angepfiffen werden, verspricht er eine offensivere Grundausrichtung seines Teams als zuletzt gegen Illertissen. „Was weg ist, ist weg, wir wollen spielen“, sagt Schabel trotz des tiefen Platzes. Zumal sich die Personalsituation innerhalb seines Kaders etwas entspannt. Unter anderen wird mit Florian Huber wieder einer seiner Schlüsselspieler zur Verfügung stehen.
„Das wird kein Spaziergang. Wir denken nur an das Vorrundenspiel, als wir mit 4:0 führten und am Ende froh waren, mit 4:3 gewonnen zu haben. Natürlich wollen wir die Punkte mitnehmen, aber dazu bedarf es auch einer guten und konzentrierten Leistung,“ sagt Türkspor-Abteilungsleiter Adem Gürbüz. Das Training aufgenommen hat nach seiner Verletzungspause Moustapha Salifou. Ob Trainer Gerhard Kitzler aber schon in der Startelf auf den Ex-Nationalspieler von Togo zurückgreift, bleibt abzuwarten. Leicht angeschlagen war zuletzt Burak Tok, doch seinem Einsatz wird nichts entgegen stehen. Der bisherige Saisonverlauf war für Aufsteiger Türkspor ein echtes Wellental, denn Siegen folgten dann prompt Niederlagen, vor allem auf des Gegners Platz. So droht auch beim SV Egg Gefahr, trotz dessen Heimschwäche...
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen)


Dem Gegner den Weg versperren ist ein Auftrag für Kissings Fabian Wrba (rechts), um in Dinkelsbühl zu punkten. F.: kolbert-press

Sportfreunde Dinkelsbühl - Kissinger SC (So 14:00)
(Bilanz seit 2015: 0 Siege Dinkelsbühl - 0 Remis - 1 Sieg Kissing)
Acht Spiele ohne Sieg - die Sportfreunde Dinkelsbühl haben ihren Gegnern in den letzten Wochen nicht gerade Angst eingeflößt. Gegen den Kissinger SC muss deshalb ein Dreier her, um im Frühjahr weiter auf den Klassenerhalt hoffen zu dürfen. „Das ist das Ziel, auch wenn ich so weit noch nicht schauen will. Der Fokus liegt auf Sonntag und auf nichts anderem“, sagt SF-Trainer Ulrich Ciupke.
Zwar sehnen sich die Dinkelsbühler aufgrund der personellen Situation mit mehr als sieben Verletzten die Winterpause herbei. Auf das letzte Match des Jahres sind die Sportfreunde aber noch einmal heiß. Ciupke: „Von Resignation und Frust ist nichts zu spüren, die Mannschaft funktioniert tadellos, die Kameradschaft ist vorbildlich.“ Das wird wohl auch nötig sein, um gegen Kissing zu punkten.
„Und das wollen wir natürlich nicht zulassen“, sagt KSC-Trainer Daniel Framberger. Seine Verletzung ist inzwischen so weit kuriert, dass er wieder im Training mitmachen kann. „Das sieht ganz gut aus. Aber vor der Winterpause werde ich nicht mehr aktiv ins Spielgeschehen eingreifen.“
Außerdem müssen die Kissinger zwei Urlauber ersetzen: Fränki Rajc und Alexander Kergel stehen nicht zur Verfügung. Weiterhin verletzt sind Mike Frycer, Robin Scheurer; kaum trainieren konnten Serhan Keles und „Shorty“ Friedrich. „Also müssen wir etwas rumbasteln mit der Mannschaft. Aber wir werden auf jeden Fall elf Mann zusammenbringen“, so Framberger. Und diese Spieler werden sich noch einmal reinhängen, werden Vollgas geben um dem Ansturm der Dinkelsbühler stand zu halten. „Es ist enorm wichtig, vom Kopf her da zu sein und den Kampf anzunehmen“, weiß Framberger. Er und Bartl rechnen nicht damit, dass diese Begegnung irgend etwas mit einem Schönheitspreis zu tun haben könnte. „Das wird ein richtiger Fight!“
Die Kissinger wollen auf jeden Fall Zählbares aus dem Fränkischen mitnehmen. In der Hinrunde gab es einen 2:1-Erfolg, der angesichts der gegnerischen Großchancen als glücklich bezeichnet wurde.
Schiedsrichter: Marcus Marquart (Eisenbach)


FV Illertissen II - TuS Feuchtwangen (So 14:00)
(Bilanz seit 2015: 1 Sieg Illertissen - 0 Remis - 0 Siege Feuchtwangen)
Der FV Illertissen II bekommt es zum Abschluss mit dem Tabellenvorletzten TuS Feuchtwangen zu tun. „Der hat trotzdem Qualität, und wir nehmen ihn sehr ernst“ – beim FVI erinnert sich Trainer Markus Deibler nur ungern ans Vorrundenmatch. Im Sommer hätte sein Team fast einen 4:0-Vorsprung in Feuchtwangen verspielt. Am Ende stand es seinerzeit 4:3. Deibler hat bereits vorige Woche ein klares Ziel ausgegeben: sechs Punkte aus den beiden letzten Heimspielen des Jahres. Teil eins der Forderung hat seine Mannschaft mit dem 2:1 gegen Egg bereits erfüllt. Sollte Deiblers Team auch gegen Feuchtwangen gewinnen, wäre es neunmal in Folge auf eigenem Platz ungeschlagen, der Klassenerhalt wäre fast gesichert. Für die Illertisser ein erster Erfolg, den nicht jeder dem jungen und neu formierten Team in dieser Form zugetraut hatte.
„So schwer es für uns auch in der jetzigen Situation sein mag, man kann auch dort drei Punkte holen“, spricht TuS-Coach Thomas Ackermann seinen Schützlingen Mut zu. Das gleiche Vorhaben galt auch jüngst gegen den Ichenhausen, doch das misslang mit der 1:3-Niederlage. „Nach dem 1:2-Gegentreffer war leider einfach nichts mehr drin. Dabei machten es meine Jungs trotz relativ frühen Rückstandes nicht schlecht. Die Leistung bis Minute 60 soll uns auch für das letzte Spiel des Jahres Mut machen.“
Wenn es für den Tabellenvorletzten einen positiven Aspekt gibt, dann die Tatsache, dass auch die anderen hinteren Teams nicht uneinholbar weit entfernt sind. Umso wichtiger wäre ein positiver Jahresabschluss, um mit Selbstvertrauen in die Winterpause zu gehen und im neuen Jahr noch einmal anzugreifen. „Die Mannschaft hat jetzt intensive fünf Monate in der Landesliga hinter sich und deshalb auch einen Sieg zum Abschluss verdient“, meint der Trainer. Wenngleich er auch weiß, dass es „die allerletzten Körner kostet“, diesen Wunsch in die Realität umzusetzen.
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München)

Aufrufe: 027.11.2015, 20:52 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor