2024-04-25T14:35:39.956Z

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Im zweiten Anlauf wurde aus ihm ein Kieler „Storch“. Foto: Stark
Im zweiten Anlauf wurde aus ihm ein Kieler „Storch“. Foto: Stark

Niklas Hoheneder: Kieler im zweiten Anlauf

Der Österreicher stand schon 2015 vor einem Wechsel an die Förde

Ein Fan von Holstein Kiel war Niklas Hoheneder schon vor 14 Monaten. „Ich habe vor dem Fernseher gesessen und mitgefiebert“, erzählt der Österreicher über die Relegationsspiele zwischen den „Störchen“ und 1860 München. Der Grund dafür war ein einfacher: Schon damals stand der Innenverteidiger unmittelbar vor einem Wechsel nach Kiel. Angeschaut hatte er sich bereits alles, die Einigung stand kurz bevor.

„Meiner Frau und mir hatte es hier gut gefallen. Ich wäre schon damals gerne gekommen. Aber ich wollte eben auch gerne in der 2. Bundesliga bleiben“, erklärt Hoheneder. „Und da kam dann eben noch das Angebot des SC Paderborn, der aus der Bundesliga abgestiegen war.“ Sportlich nachvollziehbar, dass er sich für die Westfalen entschied. Doch rückblickend weiß er, dass dies vielleicht ein Fehler war: „Das ist ja bekanntlich nicht so gut ausgegangen.“

Entsprechend wenig musste er nachdenken, als sich die Option Kiel erneut ergab. „Als Karsten Neitzel wieder bei mir anrief, dachte ich: Das ist ein Zeichen. Jetzt muss ich das machen.“ Entsprechend ist der 29-Jährige in Kiel gelandet und hat einen positiven Eindruck. „Die Jungs sind alle in Ordnung und nehmen mich, wie ich bin“, sagt er über die Mannschaft. „Und am Meer zu leben, das ist immer schön, auch wenn es kein warmes Meer ist.“

Die österreichische Heimat vermisst der Familienvater, der schon seit 2009 in Tschechien und Deutschland spielt, ohnehin selten. „Skifahren ist das einzige, was mir manchmal fehlt. Aber als Profi ist das ohnehin schwierig wegen der Verletzungsgefahr. Schließlich will ich dann auch mit Tempo fahren.“

Die Erfahrungen des Vorjahres in Paderborn kann Hoheneder in Kiel übrigens gut einbringen. Dort hat er erlebt, wie es im Fußball nicht klappt. „Wir hatten im Kader eigentlich überragende Qualität. Aber wir waren keine Mannschaft.“ In Kiel soll das wieder anders sein, und da ist der international erfahrene Verteidiger, der insgesamt 16 Europacup-Spiele für Sparta Prag absolvierte, zuversichtlich.

Angesichts der Konkurrenz in der Abwehr, wo Kapitän Rafael Czichos und der noch verletzte Dominik Schmidt eine herausragende Rückrunde spielten, kann auch der Oberösterreicher sich seines Stammplatzes nicht sicher sein. Aber er weiß: „Das wird sich während der Saison auch mal ändern. Und der Trainer gibt ohnehin jedem das Gefühl, dass er wichtig sein wird.“

Und so erinnert sich Hoheneder gern an das Jahr, als er schon einmal schaffte, was auch mit Holstein klappen soll: der Sprung in die 2. Bundesliga. „In Leipzig waren wir damals ein richtiges Team, wo einer für den anderen gerannt ist“, erklärt er. „Das ist enorm wichtig.“

Das klare Ziel Aufstieg formuliert auch er nicht, die Chance aber sieht er. „Es wird auf Kleinigkeiten ankommen. Ein guter Start ist wichtig. Und dann müssen wir vor allem Konstanz reinbringen. Das ist in der Liga nicht so leicht, weil jeder jeden schlagen kann.“ Und fügt schmunzelnd hinzu: „Am besten ist es natürlich, eine Serie zu starten wie Dynamo im letzten Jahr.“
Aufrufe: 012.7.2016, 13:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor