2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Turm in der Schlacht: Nierfelds Verteidiger Artur Mezler (r.) behielt in den Zweikämpfen jederzeit die Übersicht. Foto: Brackhagen
Turm in der Schlacht: Nierfelds Verteidiger Artur Mezler (r.) behielt in den Zweikämpfen jederzeit die Übersicht. Foto: Brackhagen

Nierfeld holt mit Glück einen Punkt

Erftstädter freuen sich auf das Kräftemessen mit dem Ligaprimus Hilal Maroc Bergheim

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SV SW Nierfeld – FC Germania Teveren 0:0. Selbst die eingefleischtesten unter den Anhängern der Gastgeber konnten sich nicht daran erinnern, dass es in der Nierfelder Kloska-Arena in den vergangenen Jahren jemals eine Begegnung ohne Treffer gegeben hat. Das für ein Nierfelder Heimspiel völlig untypische Resultat war ein äußerst schmeichelhaftes für die Elf aus dem Schleidener Tal, die sich bei Schlussmann Pierre Fromm bedanken konnte, dass man die 90 Minuten unbeschadet überstand.
Neben dem Keeper verdienten sich auch Innenverteidiger Artur Mezler und der überragende Sebastian Scheidtweiler, die den starken Gästen im Zweikampf als Einzige dauerhaft Paroli bieten konnten, Bestnoten. Dagegen war von den gegen Mariadorf noch so agilen Offensivkräften des SVN über die gesamte Distanz nichts zu sehen. Erst in der 88. Minute, als ein Freistoß von Önal ans Außennetz klatschte, gab es einen nennenswerten Schuss auf das Tor der Gäste.

Diese fanden nicht nur besser in das Kellerduell, sondern blieben auch bis in die Schlussphase hinein das bessere Team. Der Auftritt der Germanen hatte mit dem eines Abstiegskandidaten nicht das Geringste zu tun: Der Tabellenzwölfte spielte aggressiv, war hellwach in den Zweikämpfen und gewann vor allem nahezu jeden zweiten Ball, wodurch die Einheimischen kaum einmal länger als ein paar Sekunden in Besitz des Spielgerätes waren.

Dass es in der bemerkenswert fairen und von Referee Sven Landgraf hervorragend geleiteten Auseinandersetzung kein Tor für Teveren gab, lag neben dem reaktionsschnellen Fromm auch an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit des FC, der insbesondere nach dem Seitenwechsel mehr aus seinen Chancen hätte machen müssen. Für die Truppe von Achim Züll, die am Sonntag bei Viktoria Glesch-Paffendorf antreten muss, kann der eine Zähler in der Endabrechnung vielleicht noch mal eine wichtige Rolle spielen.Nierfeld: Fromm, Patt, Mezler, Esser, B. Jansen, Scheidtweiler, Manteuffel, Shigematsu, Önal, Schleicher (55. M. Jansen), Wergen (77. Hendem).

„Wir freuen uns immer, wenn es nach Bergheim geht, denn dort haben wir meistens ganz gut ausgesehen“, sagt Erftstadts Paul Esser vor dem Gastspiel beim Spitzenreiter Hilal Maroc (Sonntag um 15.15 Uhr). Der Coach der Germania hofft, dass die Führungskräfte Karsten Kochems und Christopher Fuhl vielleicht wieder mit von der Partie sind, nachdem man in der vergangenen Runde personell auf dem Zahnfleisch ging.

„Auf der Ersatzbank saßen lediglich Jannik Joch und drei A-Jugendliche, die am Morgen schon gespielt hatten“, so Esser. Zwei dieser Jungen waren Leon Reimer und Trainersohn Dustin Esser, die beide zum Einsatz kamen und auch für das kommende Spieljahr zum Kader des Landesligisten gehören sollen.
Was sagt Esser über die beiden Talente? „Leon ist enorm schnell, ihm fehlt aber noch etwas die Zweikampfstärke. Dustin dagegen mangelt es etwas an Grundschnelligkeit, dafür besitzt er aber ein gutes Auge und spielt für sein Alter bereits sehr abgeklärt“, sagt der Chefausbilder.

Gemeinsam haben sie laut Esser die nötige Einstellung zum Fußball – heutzutage bei jungen Kickern längst keine Selbstverständlichkeit mehr. 22 Akteure soll der künftige Kader umfassen, 15 des aktuellen Aufgebots haben bereits zugesagt. Derartige Kontinuität ist beim Kontrahenten aus Bergheim, der die Liga unangefochten anführt, eher eine Rarität. „Dort spielt fast jedes Jahr eine neue Mannschaft, mir fehlt da etwas die Beständigkeit“, erläutert Paul Esser, der an der Klasse des Topklubs jedoch keinerlei Zweifel lässt.

„Hilal Maroc hat einen großen Kader, der nur aus starken Individualisten besteht, die mittlerweile auch als Kollektiv harmonieren“, erklärt Esser. Im Hinterkopf hat er bei allem Lob aber auch das Erlebnis aus der Hinserie, als seine Schützlinge einen 0:2-Rückstand ausglichen und Bergheim die ersten Punkte in dieser Saison abknöpften. Mit einem Remis wäre der SCG auch am Sonntag absolut einverstanden.


Aufrufe: 015.4.2016, 22:00 Uhr
KSTA-KR/Markus BrackhagenAutor