2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Beim FC Eddersheim läuft es derzeit überhaupt nicht. Archivfoto: Lorenz.
Beim FC Eddersheim läuft es derzeit überhaupt nicht. Archivfoto: Lorenz.

Nichts geht mehr

FC Eddersheim nach 1:5 in Breidenbach endgültig in die Krise geschlittert +++ Seit fünf Spielen sieglos +++ Was läuft schief beim FCE?

BREIDENBACH. Rien ne va plus. Was beim FC Eddersheim anfangs wie eine kleine Leistungsdelle aussah, hat sich nun von einer Ergebnis- zu einer handfesten Formkrise entwickelt. Den negativen Höhepunkt stellt die 1:5-Pleite beim FV Breidenbach dar, die die Eddersheimer Spieler und Verantwortliche ratlos zurücklässt. Aus den letzten fünf Partien hat der FCE gerade einmal drei Punkte geholt und versackt vorerst im grauen Mittelfeld der Liga.

"Wir machen einfach viel zu viele individuelle Fehler", ist sich Erich Rodler, sportlicher Leiter beim FCE, sicher. Hinten reinstellen, kompakt stehen, Eddersheim den Ball überlassen und bei Ballgewinn eiskalte Konter fahren – diese Taktik scheint momentan der ideale Weg zu sein, um die angeknockten Eddersheimer in 90 Minuten auszuknocken. Breidenbach lieferte die Blaupause ab, wie Eddersheim zu schlagen ist. Wobei der FC einmal mehr durch offensive Ideenlosigkeit, mangelhafte Zweikampfführung und fehlender Balance kräftig beim Sieg des Gegners mithalf. Hinzu kommt oftmals auch Pech, welches beispielsweise bei Turgay Akbuluts Lattentreffer beim Stande von 1:3 den unmittelbaren Anschlusstreffer verhinderte.

Kein absoluter Leader

Die fünf sieglosen Spiele am Stück gepaart mit der sportlich frustrierenden Situation schlagen auch innerhalb der Mannschaft aufs Gemüt. "Die Stimmung ist nicht gut, es ist viel Frust da", findet Rodler. Ferner fehlt dem Team offensichtlich auf den zentralen Positionen ein Lautsprecher, der das Team mitreißen kann. Kapitän Thomas Lindner wäre ein Kandidat dafür, ist aber aufgrund seines Naturells kein absolutes Alpha-Tier. Spieler, die diese Rolle ausfüllen könnten, leiden entweder unter akuter Formschwäche (Hendrik Dechert) oder sind seit vier Wochen nicht mehr an Bord (Mathieu Freymann). "Momentan ist auch jeder eher mit sich selbst beschäftigt", meint Rodler.

"Platz eins ist weg, Platz zwei aktuell illusorisch"

Fakt ist: Eddersheim, das aufgrund des stark besetzten Kaders nach außen deutliche Ansprüche angemeldet hatte, oben mitzuspielen und dies auch nach wie vor noch tut, muss sich mit einer Kurskorrektur auseinandersetzen, sollte in den kommenden Spielen in Bicken und gegen Marburg nicht der Turnaround noch vor der Winterpause gelingen. Vorher steht zudem noch am Dienstag das Kreispokal-Krisenderby mit Hessenligist Viktoria Kelsterbach an. Transfers in der Winterpause sind aber bislang nicht geplant, außer der bereits feststehenden Rückkehr von Devante Burnett (nach abgebrochenem Studium in den USA). Angesichts der aktuellen Entwicklungen meint Erich Rodler aber schon: "Bei 15 Punkten Rückstand auf Waldgirmes muss man sagen: Der erste Platz ist schon mal weg. Und jetzt vom zweiten Platz zu reden ist bei unserer aktuellen Verfassung vollkommen illusorisch."

Eddersheim: Tempel – Küper, Werther, Matheisen, Hecker, Matheisen (73. F. Rottenau), N. Rottenau, Mevkic (63. Dechert), Rebic, Akbulut, Reuter (46. Esser).
Tore: 1:0 Brandl (4./FE), 2:0 Bögel (12.), 3:0 Bögel (41.), 3:1 Akbulut (52.), 4:1 Sabau (74.), 5:1 Damm (90.).– SR: Poth (Hainchen).– Zu.: 50.

Aufrufe: 020.11.2016, 20:00 Uhr
Philipp DurilloAutor