2024-04-30T13:48:59.170Z

Pokal
Neuer Look: Mit der AOK Nordost hat der Fußball-Landesverband Brandenburg einen Partner für seinen Pokal-Wettbewerb gefunden. Deren Niederlassungsleiterin Spree-Neiße, Jennyfer Stabingis (links), fungierte bei der Auslosung der ersten Runde als Losfee.  ©MZV
Neuer Look: Mit der AOK Nordost hat der Fußball-Landesverband Brandenburg einen Partner für seinen Pokal-Wettbewerb gefunden. Deren Niederlassungsleiterin Spree-Neiße, Jennyfer Stabingis (links), fungierte bei der Auslosung der ersten Runde als Losfee. ©MZV

Neuruppin muss nach Prenzlau

Nicht alle, wie zum Beispiel der MSV und Neustadt/Dosse, sind mit der Auslosung des Landespokals zufrieden

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In der Geschäftsstelle des Fußball-Lansdesverbandes Brandenburg (FLB) in Cottbus wurde am Dienstag die 1. Runde des AOK-Landespokals Brandenburg ausgelost. Während sich der MSV Neuruppin und Schwarz-Rot Neustadt auf weite Reisen in die Uckermark einstellen müssen, hat Hansa Wittstock den Oranienburger FC Eintracht zu Gast.

Für die Auslosung wurden die 65 Teams in vier Lostöpfe eingeteilt. Diese wurden Nord- beziehungsweise Süd-Zugehörigkeiten im Land Brandenburg eingeteilt sowie unterklassig und höherklassig. In der ersten Runde sollten den 16 unterklassigen Teams möglichst attraktive Gegner zugelost werden. Zum Leidwesen der Nordvertreter wurden drei Regionalligisten mit Energie Cottbus, SV Babelsberg 03 und FSV Luckenwalde in den Süd-Topf gesteckt. Einzig Regionalliga-Aufsteiger Union Fürstenwalde verblieb im Norden. Dieses Los zog Landesligist Chemie Premnitz. Bei der Auslosung für die zweite Runde wird es dann keine Töpfe mehr geben.

Das Amt der Losfee übernahm Jennyfer Stabingis. Sie ist Niederlassungsleiterin der AOK-Nordost Spree-Neiße, jenem Unternehmen, welches als neuer Partner an der Seite des FLB für diesen Wettbewerb steht. In den Jahren zuvor war es eine große Brauerei, die für den Pokalwettbewerb verantwortlich zeichnete.

Das Los Blau-Weiß Energie Prenzlau hat bei den Verantwortlichen des MSV Neuruppin wenig Verzückung hervorgerufen. Die zirka 150 Kilometer Anfahrtsweg zum Landesliga-Aufsteiger sind dabei noch zu verschmerzen, aber genau dieser Gegner war für ein Testspiel am 30. Juli vorgesehen. "Sie hatten bei uns angefragt. Aber daraus wird nun wohl nichts. Einen ersten Kontakt hat es zwischen beiden Vereinen schon gegeben", so MSV-Coach Marc Flohr, der sofort mehrere Anfragen an andere Teams richtete, um diesen Ausfall zu kompensieren. "Ich glaube aber nicht, dass es mir so kurzfristig gelingen wird. Die Entfernung muss schließlich auch passen."

Aber diese kleinen Störgeräusche gilt es zu ignorieren, denn der MSV möchte sein scheinbares Pokal-Trauma überwinden. "Letztes Jahr war Grün-Weiß Brieselang (0:3) in der ersten Runde nicht gerade das ideale Los. Ansonsten haben wir uns die Spielzeiten davor aber auch nicht mit Ruhm bekleckert." Flohr möchte deshalb den Landespokal-Wettbewerb in der neuen Saison etwas mehr Bedeutung beimessen. Die Hoffnung auf einen attraktiven Regionalligisten ist bereits ab der zweiten Runde gegeben, denn die regionalen Aspekte bei der Auslosung fallen dann weg. Energie Cottbus oder der FSV Luckenwalde, bei denen der Wustrauer Ingo Nachtigall das Zepter als Trainer schwingt und auch beim MSV einmal Thema war, wären sicherlich Zuschauermagneten. Dazu bedarf es jedoch zuerst einen guten Auftritt in Prenzlau. Der Verein trägt den Namen Blau-Weiß Energie erst seit dem 1. Januar 2015. Vorher hieß der ehemalige NOFV-Oberligist (Saison 1990/91) FSV Rot-Weiß Prenzlau und die abschließenden zwei Jahre Prenzlauer SV Rot-Weiß.

"Mir wäre am liebsten der Oberligist BSC Süd 05gewesen, aber der ist im Süden. Macht Sinn, denn von Neustadt nach Brandenburg ist eine Übernachtung einzuplanen und die wird teuer", verpackte Neustadts Trainer Peter Oberschmidt seine Meinung zu dem Losungsverfahren in Ironie. Für ihn, der in Rathenow wohnhaft ist und somit die Havelstadt in direkter Nähe, ist die Attraktivität des Landespokal-Wettbewerbes noch nicht genug gefördert. Viel mehr den regionalen Aspekt zu berücksichtigen, lautet sein Wunsch. Viel Frust steckt auch in den Terminen bei Oberschmidt. "Es muss alles immer früher werden. Wir haben wegen der Ferienzeit noch nicht einmal alle Spieler zur Vorbereitung beisammen. Aber dann, wenn es die besten Bedingungen gibt, machen wir Pause." Oberschmidt, der den Wettbewerb durchaus attraktiv findet und auch die dritte Runde als Saisonziel fixiert hat, möchte mehr Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse der Vereine. Sein Gegner, der Landesklasse-Vertreter Schönower SV, interessiere ihn weniger.

Hans Oertwig, Trainer des Oranienburger FC Eintracht, hingegen, hat direkt nach Bekanntgabe des Gegners mit der Vorbereitung und Analyse begonnen. "Ich kann mich noch erinnern, dass wir im Aufstiegsjahr in der Landesliga schon einmal in Wittstock gespielt hatten. Es war ein angenehmer Gegner, der Platz dort ist sehr groß." Doch mit diesem Wissen gibt sich Oertwig noch nicht zufrieden. "Ich habe sofort nachgeschaut, wann ich die Wittstocker beobachten kann. Aber sie spielen ihr erstes Punktspiel ebenso wie wir am 12. August. Deshalb werde ich an diesem Tag jemanden dorthin schicken, um Informationen zu bekommen." Die Favoritenrolle nehmen die Eintrachtler jedoch an.

Wenn sich der OFC-Spion im Stadion des Friedens zu erkennen geben würde, dann könnte er direkt mit Trainer Jörg Lutter den Spieltermin klären. "Wir haben uns schon verständigt, dass wir nicht am selben Tag wie Pritzwalk spielen wollen. Somit denken wir an einen Freitagabend."

Neben dem organisatorischen Denken, spielt selbstverständlich auch die sportliche Seite eine Rolle. Diese bewerten die Hanseaten jedoch nicht über. "Wenn sie einen guten Tag haben, dann werden sie sicherlich gewinnen. Doch eventuell unterschätzen sie uns", so Trainer Lutter, der sich diesbezüglich an das Testspiel gegen den MSV Pampow vom Sonnabend erinnert. Gegen den Verbandsligisten aus Mecklenburg-Vorpommern stand es nach 90 Minuten 3:3 (3:3). "Da haben wir sehr tief gestanden und mit unseren gefährlichen Leuten wie Tommy Hordan oder Sergej Paschtschenko schnelle Angriffe gestartet. Hat gut funktioniert. Klappt vielleicht auch gegen Oranienburg."

Aufrufe: 021.7.2016, 07:33 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor