2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Der Jubel der Neunhofer Spieler, Funktionäre, den Spielerinnen der Damenmannschaft, Fans und allen, die sich mit den Fußballern vom Welserbach verbunden fühlen, war nach dem fulminanten Auftritt gegen Schnaittach groß (Foto: Keilholz).
Der Jubel der Neunhofer Spieler, Funktionäre, den Spielerinnen der Damenmannschaft, Fans und allen, die sich mit den Fußballern vom Welserbach verbunden fühlen, war nach dem fulminanten Auftritt gegen Schnaittach groß (Foto: Keilholz).

Neunhof überrollt Schnaittach und ist Kreisligist

Relegation zur Kreisliga ER/PG: Aufstieg und Galster-Hattrick: TSV reicht gegen Schnaittach eine Halbzeit zum klaren Sieg

Der TSV Neunhof hat mit einem fulminanten 5:2-Sieg gegen den 1. FC Schnaittach den Aufstieg in die Kreisliga perfekt gemacht. Während der Vizemeister der Kreisklasse 3 nach fünf Jahren den Sprung zurück ins Kreisoberhaus geschafft hat, muss Schnaittach nach der bitteren, aber verdienten Niederlage auf den TSV Röttenbach hoffen. Nur wenn dieser in die Bezirksliga aufsteigt, darf der FC in der Relegation weiter gegen den Abstieg kämpfen.
TSV Neunhof - 1. FC Schnaittach 5:2 (4:0)

Vor einer tollen und stimmgewaltigen Kulisse von 1000 Zuschauern in Eckenhaid hatte der Kreisliga-Dreizehnte zwar durch Wolfgang Ramstöck die erste Chance, doch nach dem 1:0-Führungstor (12.) von TSV-Torjäger Andreas Galster war es bei der Elf von Trainer Arne Schmidt, der selbst bis zum bitteren Ende mitspielte, mit der Ordnung vorbei. Nur sieben Minuten nach der Führung nützte Galster einen kapitalen Schnaittacher Abwehrfehler zum 2:0 und nach einer knappen halben Stunde krönte der TSV-Torjäger seine Galavorstellung, ließ zwei gegnerische Abwehrspieler ins Leere laufen und schoss seine Farben mit seinem dritten Tor innerhalb von knapp 20 Minuten mit 3:0 in Führung. Als fünf Minuten vor der Halbzeit FC-Torhüter Patrick Hopf bei einem Freistoß von Christian Spörl aus gut und gerne 30 Metern patzte, hieß es 4:0 und dem Noch-Kreisligisten drohte ein Debakel. Erst jetzt, nachdem alles schon so gut wie verloren war, lösten sich die Schnaittacher aus ihrer Schockstarre. Innerhalb von fünf Minuten musste sich TSV-Torhüter Dominik Großpietsch zweimal strecken und eingreifen. Dazu gesellte sich Pech, denn Sebastian Gumann (42.) traf nur die Oberkante der Latte.

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein offeneres Spiel. Schnaittach kam durch einen von Arpad Backens verwandelten Foulelfmeter (57.), nachdem Frederik Winkler im Strafraum zu hart angegangen worden war, auf 1:4 heran. Dies war aber nicht mehr als eine Ergebniskorrektur, zumal Schiedsrichter Karl Heinz Doneff in der 70. Minute nach einer zu ungestümen Attacke von FC-Torhüter Hopf gegen Marco Horlamus auch auf der anderen Seite auf den Punkt zeigte und Spörl mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte den alten Abstand wieder herstellte. In den letzten 20 Minuten ging es munter rauf und runter und Schnaittach hatte noch die eine oder andere Chance, das Ergebnis etwas freundlicher zu gestalten. Doch Timo Dotzler hatte Pech mit einem „Billardschuss“, der vom linken an den rechten Pfosten prallte und wieder heraussprang (80.). So blieb es Trainer Arne Schmidt vorbehalten, drei Minuten vor Feierabend mit einem schönen Schuss zum 2:5 ergebnismäßig den Schlusspunkt zu setzen.


"The man oft the match": TSV-Torjäger Andreas Galster, der sich hier mit seinem Gegenspieler Wolfgang Ramstöck einen Zweikampf hart an der Grenze des Erlaubten liefert, war von der Schnaittacher Abwehr nicht in den Griff zu bekommen und legte mit einem lupenreinen Hattrick bis zur 30. Minute den Grundstein zum deutlichen Neunhofer Sieg (Foto: Keilholz).

Wenig später war dann Schluss und beim stimmgewaltigen Neunhofer Fanblock, der bereits zur Halbzeit den Fußball-Gassenhauer: „Ihr könnt nach Hause fahr‘n, ihr könnt nach Hause fahr‘n …“ angestimmt hatte, brachen alle Dämme. Die Fußballer des TSV haben darüber hinaus mit dem Aufstieg stimmungsmäßig die besten Voraussetzungen für die Kirchweih in dem Laufer Ortsteil an diesem Wochenende geschaffen. Für Schnaittach dagegen hängt das weitere Schicksal am seidenen Faden. Nur wenn Kreisligist TSV Röttenbach, der sich im ersten Relegationsspiel zur Bezirksliga gegen den TSV Brand mit 2:0 nach Verlängerung durchgesetzt hat, am Sonntag gegen den Post-SV Nürnberg (16 Uhr, beim ASV Forth) gewinnt, bekommt die Mannschaft zwei weitere Chancen, dem Abstieg noch zu entgehen. In diesem Fall ginge es zunächst am 25. Juni gegen den Verlierer des Spiels SC Happurg gegen TKV Forchheim (Sonntag, 21. Juni, 15 Uhr, in Ermreuth) und im Erfolgsfall am 28. Juni entweder gegen Großdechsendorf oder Eggolsheim. Ein steiniger Weg, den die Schnaittacher möglicherweise vor sich haben. Wenn Röttenbach allerdings verliert, ist die Kreisliga für den FC Schnaittach nur ein Jahr nach dem Wiederaufstieg schon wieder zu Ende gegangen.

Die Neunhofener dagegen jubelten: Vorsitzender Jürgen Spörl freute sich unmittelbar nach dem Schlusspfiff, endlich die ungeliebte Kreisklasse 3 hinter sich gelassen zu haben: „Gottseidank nie mehr `Kerscha-Liga`“ (Kirschenliga), sagte er euphorisch. Die Gegend hinter Eckental Richtung Gräfenberg hinein in die Fränkische Schweiz wird bei den Fußballern gemeinhin „Kirschen-Liga“ genannt. Für Trainer Darius Bodjrenou, der nach drei Jahren eine schöpferische Pause einlegt, ist der Aufstieg ein wunderbares Abschiedsgeschenk seiner Mannschaft, Gleichzeitig hat sich für ihn damit Geschichte wiederholt. Auch bei seiner ersten Trainertätigkeit in Neunhof von 2003 bis 2006 stand am Ende der Aufstieg in die Kreisliga.

Bodjrenou überglücklich und triefend nass von den obligatorischen Bierduschen: „Ich bin stolz auf diese tolle Mannschaft. Die Spieler haben wunderbar mitgezogen und die ganze Saison, auch wenn es mal ein kleines Tief gegeben hat, das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das Spiel heute war die Krönung und der Aufstieg ist der verdiente Lohn für eine tolle Saison.“

SR: Karl Heinz Doneff (DJK Weingarts); Zuschauer: 1000 (beim SC Eckenhaid)
Tore: 1:0, 2:0, 3:0, Galster (12.; 19.; 31.); 4:0 Spörl (40.); 4:1 Backens (59./Foulelfmeter); 5:1, Spörl (70./Foulelfmeter); 5:2 Schmidt (88.)
Aufrufe: 018.6.2015, 23:13 Uhr
M. Keilholz (Pegnitz-Zeitung)Autor