2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau

Neuer Wind am Betzenberg

Junge Garde, frisches Gesicht: 1. FC Kaiserslautern sucht neue Vision für den Aufstieg

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Nachdem der 1. FC Kaiserslautern auch im zweiten Jahr nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga den Wiederaufstieg verpasste, stellen sich die Pfälzer nun neu auf und setzen vor allem vermehrt auf die Jugend.
Kaiserslautern. Ein in weiten Teilen „runderneuerter“ 1. FC Kaiserslautern soll in der Saison 2014 / 2015 das Erbe einer Mannschaft antreten, die in den beiden Vorjahren nur knapp am selbst vorgegebenen Ziel „Rückkehr in die erste Liga“ gescheitert ist. Frei nach dem Ina-Deter-Song „Neue Männer braucht das Land“ wurde die Pfälzer Fußball-Version des Erfolgs-Hits umgesetzt. Und die heißt jetzt: „Neue Gesichter, eine Ausstrahlung und eine neue Vision braucht der Betzenberg.“
Nicht nur die beiden „Torschützen vom Dienst“, Mo Idrissou und Simon Zoller, haben den Vorjahres-Vierten verlassen. Auch viele altgediente Profis und Spieler mit „Betze-Aura“ wie etwa Florian Dick finden sich nicht mehr auf dem neuen Mannschaftsfoto wieder.
Nach der von vielen Höhen und Tiefen gekennzeichneten Saison 2013 / 2014 haben die Lauterer Verantwortlichen ihren Kader sowohl nach sportlicher Qualität aber auch nach charakterlicher Eignung durchleuchtet. Das Ergebnis dieser Selbst-Reflexion fasst Cheftrainer Kosta Runjaic wie folgt zusammen:
„Wir wollen und werden wieder junge Spieler entwickeln. Auchaus dem eigenen Nachwuchs. DieseSpieler müssen den FCK repräsentieren. Sie sollenmöglichst deutschsprachigsein, Entwicklungspotential haben und auch charakterlich top sein.“
Vor allem bei Letzterem krankte es offenbar in der vergangenen Saison mehr, als dies nach außen gedrungen war. „Eine Mannschaft ist kein abstraktes Gebilde, sondern besteht aus Menschen“, sagt Runjaic unserem Magazin und ergänzt: „Der eine oder andere hatte in der letzten Saison nicht den besten Einfluss auf den Spirit, war eher Egoist als Teamplayer. Jetzt haben wir eine Mannschaft in der sich jeder in den Dienst der Mannschaft stellt.“
Lauterns Ziel muss und soll es (natürlich) wieder sein, in absehbarer Zeit in die erste Liga des mittlerweile frisch gebackenen Weltmeisters auf zu steigen. Aber, und das ist nicht nur die offizielle Diktion, zunächst muss eine gesunde Basis für dieses Vorhaben gelegt werden. In jeder Beziehung.
Wichtig wird es für den sehr stark Fan-Orientierten FCK sein, seine in erste Linie von überschäumenden Emotionen getragenen Anhänger mit auf diese „Wanderung“ zu nehmen. Nicht nur die ominöse Westkurve, sondern auch viele Geldgeber, Sponsoren, Gönner, ja die gesamte Öffentlichkeit, soll sich mit Ausrichtung und Auftreten des „neue FCK“ identifizieren können. Und vor allem auch eine Portion Geduld mitbringen in einer Klasse, die – mal wieder – „die stärkste zweite Liga aller Zeiten“ zu werden droht.
Dass dieser Kader in seinen Strukturen und in seiner Effektivität und öffentlicher Ausstrahlung passt, dafür steht auch Markus Schupp. Der Hunsrücker (gebürtig in Idar-Oberstein), feierte 1991 gemeinsam mit dem Vorstands-Vorsitzenden Stefan Kuntz die Meisterschaft im Teufelstrikot. Der ehemalige FCK-Profi firmiert jetzt als Sportdirektor. Einer, der die Liga und das Geschäft kennt und nach genauer Kader-Analyse mir Runjaic und Kuntz erklärt:
„Wir suchen junge, möglichst deutschsprachige Spieler, die sich auf der Basis vorhandener Qualität weiterentwickeln können. Spieler, die den Biss und den Willen haben, den nächsten Schritt zu machen und noch nicht damit zufrieden sind, wo sie jetzt stehen.“
Das dürfen und sollen aber nicht nur 18- und 19jährige sein, sondern „Spieler, die bisher in ihren Vereinen noch nicht richtig zum Zug gekommen sind.“ Mitbringen sollten diese Akteure aber fußballerische Qualität und die richtige Mentalität.
Dieses Konzept glaubhaft und wirksam nach außen tragen zu können, daran wird der „runderneuerte FCK“ gemessen. Aber Kuntz, Runjaic und Schupp wissen auch: Gemessen werden sie auf Dauer nur an Einem und das sind die Ergebnisse. Und die sollen in möglichst nicht allzu ferner Zukunft noch einmal den Erstligisten 1. FC Kaiserslautern ergeben.

Aufrufe: 030.7.2014, 17:00 Uhr
volksfreund.de/Jürgen C. BraunAutor