2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Fabian Djemail (r.) bleibt dem VfL Leverkusen erhalten., Foto: UH
Fabian Djemail (r.) bleibt dem VfL Leverkusen erhalten., Foto: UH

Neuanfang mit einem Multi-Kulti-Kader

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Der VfL Leverkusen geht mit einer nahezu komplett veränderten Mannschaft in die Saison - Nachdem der Klassenerhalt mit großer Mühe geschafft worden war, beginnt nun der Neuaufbau des Kaders.

Leverkusen. Nach einer bemerkenswert guten Rückserie und dem daraus resultierenden Klassenerhalt in der Fußball-Mittelrheinliga steht für die Verantwortlichen des VfL Leverkusen ein nahezu kompletter Neuaufbau an. Taner Durdu ersetzt den zum Ligarivalen DJK Friesdorf gewechselten Giuseppe Brunetto als Trainer und hat erst einmal mit außerfußballerischen Problemen zu kämpfen. „Es wird vermutlich bis zum Saisonende dauern, ehe ich die Nachnamen meiner Spieler behalten kann. Schon die Vornamen sind schwer genug”, erklärt der in Deutschland geborene 47-Jährige, der sich ein echtes Multi-Kulti-Team zusammengestellt hat.

Es soll das Aushängeschild eines Vereins werden, der bekannt ist für vorbildliche Integrationsarbeit. „Ich bin ja nun schon lange im Fußballgeschäft, aber solch einen Verein, der diese Offenheit in Sachen Integration und kulturübergreifendes Miteinander regelrecht lebt, habe ich noch nicht kennengelernt. Auch der offene und ehrliche Umgang zwischen Verantwortlichen, Trainern und Spielern ist beispielhaft”, meint Durdu.

Er ist sich dennoch bewusst, dass ihm eine sportlich schwierige Aufgabe bevorsteht: „Es wird vieles davon abhängen, wie schnell sich das Team formt und wie wir in die Saison starten. Fakt ist, dass die Jungs ohne Wenn und Aber mitziehen. Ich bin überzeugt davon, dass wir sehr gut vorbereitet sind, wenn am 16. August das Auftaktspiel in Freialdenhoven ansteht.”

Vom Gerüst der letztjährigen Mannschaft sind nur Fragmente geblieben. Zuletzt hat noch Wataru Baba den VfL in Richtung Brunettos neuem Klub verlassen, obwohl dieser stets betont hatte, keine Spieler aus Leverkusen abziehen zu wollen. Nach Tim Pütz ist der Japaner nun schon der zweite.

Dafür hat Durdu nahezu alle seine Wunschkandidaten bekommen, mit denen er nun den Klassenerhalt anstrebt. „Etliche der Neuen haben schon auf diesem Niveau gespielt, aber einige haben zuletzt monatelang pausiert und müssen sich wieder herankämpfen. Auch hier gilt es abzuwarten, wie lange das dauert. Deshalb wage ich auch keine Prognose, was unser Abschneiden betrifft. Vieles kann man seriös noch gar nicht einschätzen”, räumt Durdu ein.

Zudem gilt es, die Philosophie des Coaches zu verstehen und umzusetzen. Auch dies wird gewiss einige Zeit in Anspruch nehmen, was auch Durdu so sieht: „Unsere Saisonvorbereitung wird erst nach einigen Spieltagen abgeschlossen sein.” Sein Topfavorit auf den Aufstieg ist der Bonner SC: „Dahinter kommen einige in Frage, dazu zähle ich unter anderem den VfL Alfter, den FC Hennef und Friesdorf. Wir schauen erst mal nur auf uns.”

Kader:

Zugänge: Saif Ayadi, Patrice Njangue (beide CfR Buschbell/Munzur), Ryosuke Inagaki (Japan), Ken Nakamura (SC Düsseldorf-West), Emre Izgi (SV Bergisch Gladbach 09), Can Eroglu, Gibril Njie (beide Wattenscheid 09 II), Sana Saidykhan, Joyce Dindembolo (beide SV Uedesheim), Jeffrey Eshun (Maroc-Hilal Bergheim), Max Steinbach (Sportfreunde Baumberg), Hakan Kara (FC Bergheim 2000), Fehd Mestiri (SG Puderbach), Joshua Sumbunu (TV Kalkum-Wittlaer), Gero Pletto (Viktoria Köln U19), Mike Urbanczyk (eigene Jugend).
Abgänge: Wataru Baba, Tim Pütz (beide Blau-Weiß Friesdorf), Marvin Steiger, Andreas Kath, Marcel Wandinger, Julian Rahn (alle FC Herkenrath), Nihat Erdogan (unbekannt), Marcel Schulz (SV Schlebusch), Mitja Novinic (unbekannt).
Tor: Justin Stauner, Mike Urbanczyk. Abwehr: Joyce Dindembolo, Sana Saidykhan, Joshua Sumbunu, Emre Izgi, Oscar Koudjegbe, Patrice Njangue.
Mittelfeld und Angriff: Gjorgji Antoski, Jan Ruhnau-Geuenich, Manuel Kabambi, Max Steinbach, Fabian Djemail, Ryosuke Inagaki, Ken Nakamura, Can Eroglu, Saif Ayadi, Gibril Njie, Jeffrey Eshun, Gero Pletto, Fehd Mestiri, Hakan Kara, Amine Azzizi, Burak Tuncer.

Aufrufe: 028.7.2015, 09:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Frank GrafAutor