2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wer hat die Nase vorne? Im letzten Derby hat Ockenheim (li. Janik Maier) zwar gegen Gau-Algesheim (re. Arno Lemke) verloren, aber in der Tabelle steht der Neuling um einen Rang besser da.
Wer hat die Nase vorne? Im letzten Derby hat Ockenheim (li. Janik Maier) zwar gegen Gau-Algesheim (re. Arno Lemke) verloren, aber in der Tabelle steht der Neuling um einen Rang besser da.

Nachbarvereine im Kopf-an-Kopf-Rennen

Aktuelle Stimmung bei Fidelia Ockenheim und SV Gau-Algesheim allerdings unterschiedlich

OCKENHEIM / GAU-ALGESHEIM. Rund vier Kilometer liegen zwischen den Nachbarorten Ockenheim und Gau-Algesheim. Ähnlich eng geht es in der Tabelle der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen nach 18 Spieltagen zu. Dort trennen die Ockenheimer Fidelia auf Platz zwölf und die Gau-Algesheimer Sportvereinigung (SV) auf Rang 13 lediglich ein Punkt und fünf Tore. Trotz der vergleichbaren Lage fällt die Bilanz zur Winterpause bei den Trainern sehr unterschiedlich aus. Während Fidelia-Coach Gerd Korz eher unzufrieden ist, sieht SV-Kollege Thomas Klöckner seine Mannschaft „voll im Soll“.

Zu nachlässig in der Defensive

Einen großen Einfluss auf diese Gefühlslage hat auch das direkte Aufeinandertreffen der Nachbarn am letzten Spieltag in 2016. Die SV triumphierte 4:2 in Ockenheim und revanchierte sich damit für die 0:3-Niederlage im Hinspiel. Klöckner bejubelte nicht nur den Dreier im „Sechs-Punkte-Spiel“, sondern auch erstmals in dieser Saison zwei Siege in Folge. Auf der anderen Seite sprach Korz von einem „kleinen Tiefpunkt“ zum Jahresabschluss und monierte einmal mehr die Nachlässigkeiten in der Defensive.

Die Anfälligkeit der Ockenheimer in der Verteidigung wird bereits mit Blick auf das Torverhältnis deutlich. Mit 57 Gegentreffern weist die Fidelia die drittschwächste Abwehr der Liga auf. „Wir kassieren zu viele Gegentore, die absolut unnötig sind“, legt Trainer Gerd Korz den Finger in die Wunde. Mangelnde Qualität sei allerdings nicht dafür verantwortlich. „Das hat mit der Einstellung zu tun. Wir müssen konsequent verteidigen, bis die Situation geklärt ist“, analysiert er. Seine Kritik: „Die Mannschaft hat es nicht verstanden, dass wir erstmal hinten die Null halten müssen!“ Aus diesem Grund steht in der Wintervorbereitung die Defensivarbeit im Fokus.

Denn die Offensive zählt mit 41 geschossenen Toren zur oberen Hälfte der Klasse. Neben Stürmer Kevin Hanss mit elf Buden erwiesen sich Pascal Dickenscheid und Raphael Heinz mit je sieben Toren am treffsichersten. „Wir sind immer für ein Tor gut“, weiß Korz. „Nun müssen wir zusehen, dass wir mannschaftlich geschlossener auftreten.“ Als Vorbild nennt er das 2:2 beim Tabellenzweiten TSV Wackernheim, gleichzeitig auch sein Höhepunkt der bisherigen Spielzeit. In den restlichen zwölf Begegnungen genießt der Klassenerhalt die höchste Priorität in Ockenheim. Zwar ärgert sich Gerd Korz über „viele verschenkte Punkte“, der Restrunde blickt er aber optimistisch entgegen: „Wir haben eigentlich eine zu große Qualität für den jetzigen Tabellenplatz.“

Derbysieg sorgte bei SV für Erleichterung

Auch die Sportvereinigung aus Gau-Algesheim kämpft in der zweiten Saisonhälfte um den Verbleib in der A-Klasse. Obwohl die Elf von Trainer Thomas Klöckner einen Zähler hinter der Fidelia rangiert, ist die Stimmung bei der SV wesentlich entspannter. Grund ist einerseits der Umbruch vor Saisonbeginn mit 20 Neuzugängen. „Keiner hat erwartet, dass wir mit einer komplett veränderten Mannschaft alles in Grund und Boden spielen“, erklärt Klöckner. Außerdem haben die beiden Siege – mit dem Derbyerfolg als Sahnehäubchen – vor der Winterpause für Erleichterung gesorgt. „Das war für die Stimmung extrem wichtig“, berichtet der 32-Jährige.

Diesen Schwung wollen die Gau-Algesheimer konservieren und in die Restrunde mitnehmen. Dabei vertraut Klöckner auf seinen jetzigen Kader (siehe Infokasten). Zwar hätten sich bereits mehrere externe Akteure von sich aus gemeldet und sich gegen eine Aufwandsentschädigung angeboten. Das habe man aber abgelehnt. „Das brauchen wir nicht. Ich will Leute, die Bock auf Fußball haben“, stellt er klar.

Als klares Ziel für die verbleibenden zwölf Partien gibt Klöckner den frühzeitigen Klassenerhalt aus. Sein Wunsch: „Ich will keine Hängepartie und nicht bis zum letzten Spieltag zittern müssen.“ Dafür sei ein guter Start aus der Winterpause wichtig – vielleicht mithilfe des Schwungs aus dem Derbysieg.



Wenige Neuzugänge geplant

Die SV Gau-Algesheim und Fidelia Ockenheim gehen voraussichtlich mit nur wenigen Veränderungen in die Restrunde der A-Klasse Mainz-Bingen-

In Gau-Algesheim ist Mittelfeldspieler Alessandro Battaglia (SC Meso-Nassau Wiesbaden) bislang der einzige Neuzugang. Verteidiger Florian Jilge steht vor einem Wechsel zu Nachbar Ockenheim.

Fidelia Ockenheim plant laut Trainer Gerd Korz mit zwei bis drei neuen Akteuren, die der anfälligen Defensive mehr Stabilität verleihen sollen. Abgänge seien dagegen nicht vorgesehen.

Die Transferperiode läuft noch bis zum 31. Januar.

Am 5. März beginnt die Restrunde mit zwölf ausstehenden Spieltagen. Die SV empfängt den Tabellenzweiten TSV Wackernheim, die Fidelia gastiert beim Dritten SG Harxheim.

Aufrufe: 013.1.2017, 08:00 Uhr
Dennis BuchwaldAutor