2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Katzdorf will weiterhin den Vorwärtsgang einlegen. F: Zilch
Katzdorf will weiterhin den Vorwärtsgang einlegen. F: Zilch

Nachbarschaftsduell in Schwarzhofen – in doppelter Hinsicht

Am Kaplanacker steigt das Landkreis-Derby gegen den SC Katzdorf +++ In der Tabelle liegen die beiden Kontrahenten gleichauf

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Nach wie vor sind in der Bezirksliga Nord die Mannschaften aus dem Landkreis Schwandorf das Maß aller Dinge. Am vergangenen Wochenende setzte sich der 1. FC Schwarzenfeld an die Spitze, dicht gefolgt von der SpVgg Pfreimd – dazwischen hat sich lediglich der SV Raigering gemogelt. Auf den weiteren Plätzen folgen die Teams aus Schwarzhofen und Katzdorf, die sich am Sonntag im direkten Duell gegenüber stehen.

Mit aktuell 30 Punkten können beide Teams mit ihrer bisherigen Saison zufrieden sein, das Mindestziel Klassenerhalt scheint zum jetzigen Zeitpunkt quasi sicher. Einen wichtigen Schritt machte der SV Schwarzhofen in der vergangenen Woche im Auswärtsspiel beim FC Amberg II, wo man durch den verdienten 2:0-Erfolg drei Punkte mit an den Kaplanacker brachte. Trainer Adi Götz war mit der Leistung seiner Jungs hochzufrieden, dementsprechend großzügig zeigte er sich während der Woche, denn das Training des SVS wurde kurzerhand ins „Bulmare“ nach Burglengenfeld verlegt. „Man muss den jungen Spielern auch einmal eine Pause gönnen – das haben sie sich redlich verdient“, lobt Götz. Der erfahrene Bezirksliga-Coach weiß außerdem, dass am Sonntag jeder seiner Spieler an seine Leistungsgrenze gehen muss, denn der SC Katzdorf wird seinem Team vor allem auch in läuferischer Hinsicht alles abverlangen. Adi Götz freut sich trotzdem auf das Duell mit dem Tabellennachbarn: „Vierter gegen Fünfter – und dann auch noch ein Derby – allein das verspricht schon eine spannende Partie. Darüber hinaus wollen wir uns für die knappe Hinspiel-Niederlage revanchieren“, zeigt sich der SVS-Übungsleiter trotz des erneuten Fehlens von Offensivkraft Christoph Danner zuversichtlich, denn die Spieler aus der zweiten Reihe machten in den letzten Wochen auch „einen klasse Job“. Positiv stimmt die Blau-Weißen die Heimspielbilanz, denn auf heimischem Boden trägt der SV mit vier Siegen und vier Unentschieden noch eine blütenweiße Weste.

Der Heimstärke des SV Schwarzhofen ist sich der SC Katzdorf bewusst; auch wenn sich das Team von Holger Fleck zuhause wohler fühlt, will man am Kaplanacker nicht leer ausgehen. „Wir wissen, dass uns am Sonntag ein richtig harter Brocken erwartet. Schwarzhofen verfügt über eine sehr gute, kompakte und spielerisch erstklassige Truppe. Wir warten ein Derby voller Brisanz, in dem sich der Gegner sicherlich für das 1:2 im Hinspiel rächen will“, lobt SC-Coach Holger Fleck den SVS. Um im nur 35 Kilometer entfernten Schwarzhofen zu bestehen, wollen die Rot-Schwarzen 90 Minuten lang mit vollem Einsatz dagegen halten; vor allem die Schlüsselspieler wie Martin Weiß oder Christopher Ludascher dürfe man gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen. Mit einer kompakten Abwehrleistung will die drittbeste Defensive der Liga zumindest einen Punkt sichern; wenn es für mehr reichen sollte, hätte Holger Fleck sicher auch nichts dagegen. Der Katzdorfer Trainer weiß aber auch, dass man am Kaplanacker nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung zum Erfolg kommen kann, „einer allein wird nichts reißen“. Wie schon so oft wird es sich auch diesmal wieder kurzfristig entscheiden, wer am Sonntag auflaufen kann, denn einige Akteure mussten während der Woche mit dem Training aussetzen.

Auch beim FC Wernberg werden am Sonntag wieder einige Spieler auf die Zähne beißen müssen, denn auch beim Aufsteiger sehnt man aufgrund einigen Verletzungen und Blessuren die Winterpause herbei. Trotzdem gelang der Elf von Erwin Zimmermann durch die vergangenen zwei Siege gegen Grafenwöhr und Tännesberg ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. „Trotz zwölf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz ist der Sack noch lange nicht zu“, warnt allerdings Coach Erwin Zimmermann. Gegen das Schlusslicht aus Tännesberg zeigte der FC zwar nicht seine beste Leistung, aber letztlich zähle in einem solchen Spiel laut Zimmermann nur das Ergebnis: „Außerdem könnte man es auch als gutes Omen sehen, dass wir trotz eines mäßigen Auftritts drei Punkte einfahren konnten.“ Der Mann an der Wernberger Linie verlangt außerdem „keine Wunderdinge“ von seinem Team, „denn was bringen gute Kritiken oder schöner Fußball, wenn es nicht zum Erfolg reicht“, stellt Zimmermann das Entscheidende im Fußball heraus. Aktuell gehe es darum, so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. Die nächste entscheidende Partie steht für den FC Wernberg am Sonntag auf dem Kastler Mennersberg an, wo man mindestens ein Remis anvisiert, denn der 6-Punkte-Vorsprung auf den Mitaufsteiger soll zumindest gehalten werden. In Kastl erwartet der Tabellenachte eine intensive Partie, in der kein Team einen Zentimeter herschenken wird. „Besonders auf die pfeilschnellen Offensivkräfte der „Schweppermänner“ müssen wir aufpassen“, warnt Erwin Zimmermann.

FC-Lokalrivale Detag Wernberg konnte zuletzt seinen Negativtrend auch gegen den neuen Spitzenreiter aus Schwarzenfeld nicht beenden, obwohl man sich trotz 50-minütiger Unterzahl wacker geschlagen hat. Durch die Tatsache, dass die „Lila-Weißen“ in den letzten sechs Spielen lediglich zwei Punkte holen konnten, findet sich das Team von Thomas Gietl mittlerweile auf Rang sieben wieder, der Vorsprung auf den großen Konkurrenten FC Wernberg ist damit auf einen Zähler geschmolzen. Achim Luff, Abteilungsleiter des TSV, versucht, die aktuelle Erfolglosigkeit zu erklären: „Wir machen derzeit einfach unsere Chancen nicht und kassieren zu viele Gegentore, die zum Teil durch einfache Fehler verursacht werden. Die Mannschaft strampelt sich ab, kann sich aber nicht für ihr Engagement belohnen.“ Auch gegen Schwarzenfeld hätte man genügend Möglichkeiten gehabt, um zu punkten, aber am Ende habe zum wiederholten Male die effizientere Mannschaft gewonnen. Um bis zur Winterpause nicht noch weiter abzustürzen, müssen die „Lila-Weißen“ endlich wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Auch wenn man am Sonntag mit der SpVgg Schirmitz auf ein heimstarkes Team trifft, will „Detag“ am Weidener Stadtrand keinesfalls leer ausgehen; dennoch nimmt man den Aufsteiger sehr ernst: „Wer zuhause Mannschaften wie die SpVgg Pfreimd besiegt, hat ohne Zweifel Qualität in seinen Reihen. Das wird also kein Selbstläufer, vor allem nicht in unserer aktuellen Situation“, warnt Achim Luff. In solch einer Lage müsse man sich jeden einzelnen Zähler mühsam erarbeiten und den Kampf annehmen, ansonsten würde man auch in Schirmitz leer ausgehen. Der Coach der Hausherren, Josef Dütsch, kennt den TSV aus dem „Effeff“, schließlich war er von 2010 bis 2012 Trainer der Wernberger Bezirksoberliga-Mannschaft. Dütsch schwört sein Team auf eine Revanche ein, denn das Hinspiel endete knapp mit 2:1 für die „Lila-Weißen“ – dies hat man in Schirmitz noch nicht vergessen.

In anderen Tabellensphären bewegt sich nach wie vor die SpVgg Pfreimd, auch wenn man durch die unerwartet klare 0:3-Niederlage in Ensdorf die Spitzenposition abgeben musste. Für das Trainerduo Most/Zechmann hat sich diese Pleite allerdings irgendwie angedeutet: „Wir haben seit Wochen viele angeschlagene Spieler, die sich von Spiel zu Spiel schleppen. Dies macht sich einfach bei der Spritzigkeit oder bei der Ballsicherheit bemerkbar. Dazu kamen noch taktische und individuelle Fehler, die die DJK Ensdorf eiskalt ausgenutzt hat“, erklärt Christian Most die Niederlage. Dort habe sich erneut gezeigt, dass in dieser Liga 90 Prozent nicht ausreichen. „Wenn man nicht in jedem Spiel sein Leistungsniveau abrufen kann, reicht es eben nicht“, macht Most noch einmal klar. Gerade deshalb sei der kleine Negativlauf in den letzten Wochen kein Beinbruch. Am heutigen Samstag kommt es beim SV Raigering zum absoluten Spitzenspiel, denn dort empfängt der Tabellenzweite den –dritten. Dort gilt es für die Pfreimd-Elf, alle Kräfte nochmal zu bündeln und den „Panduren“ einen heißen Fight zu liefern. Christian Most sieht den SV Raigering neben dem 1. FC Schwarzenfeld als stärkstes Team in dieser Bezirksliga, denn das Team von Martin Kratzer verfüge über den stärksten und ausgeglichensten Kader. Vor allem dem spielstarken Mittelfeld dürfe man keine Räume bieten, ansonsten seien die Hausherren kaum zu bremsen. Als kleinen Nachteil bezeichnet Christian Most die Tatsache, dass das Spitzenspiel wahrscheinlich auf dem Raigeringer Kunstrasen ausgetragen wird. „Wir sind das einfach nicht gewohnt, der Gegner dafür umso mehr“, weiß der Pfreimder Spielertrainer. Personell gibt es für die Rot-Weißen noch einige Fragezeichen, denn Sebastian Ring, Maximilian Herzog und Keeper Thomas Bergmann konnten unter der Woche nicht trainieren. Zumindest wird der wiedergenesene Stefan Schießl wieder zum Kader stoßen.

Als „etwas glücklich“ bezeichnete Wolfgang Stier den Sieg seiner Schwarzenfelder im Derby beim TSV Detag Wernberg. Zeitweise agierte seine Elf zu leichtsinnig, sodass man den Gegner selber wieder stark gemacht habe. Dennoch schaffte es der 1. FC, zum richtigen Zeitpunkt die Tore zu schießen, wodurch sich am Ende die clevere Mannschaft durchgesetzt hat. Dass man dadurch Rang eins übernommen hat, will Wolfgang Stier nicht überbewerten. „Wir wollen und werden uns vom Tabellenplatz nicht blenden lassen. Wir werden deshalb unser Saisonziel nicht abändern und zum Höhenflug ansetzen“, bleibt der Schwarzenfelder Coach auf dem Boden der Tatsachen. Die SpVgg Vohenstrauß werde man keinesfalls unterschätzen, denn die Elf aus dem Nachbarlandkreis Neustadt/Waldnaab steht mit dem Rücken zur Wand und braucht im Kampf gegen den Abstieg jeden Punkt. Die Truppe von Ronny Tölzer hat aus den letzten beiden Begegnungen einen Sieg und ein Unentschieden geholt, dadurch ist für die Spielvereinigung noch alles drin. Der 1. FC Schwarzenfeld wird im heimischen Sportpark trotzdem klarer Favorit sein, das weiß auch Wolfgang Stier. Auch deshalb will der neue Spitzenreiter gegen einen defensiv eingestellten Gegner sein eigenes Spiel durchziehen. „Wichtig wird sein, die SpVgg Vohenstrauß nicht zu Kontern einzuladen“, warnt Stier. Nicht vergessen haben die Schwarz-Weißen außerdem, dass man im letzten Jahr das Heimspiel mit 0:1 verloren hat; dies will man diesmal tunlichst vermeiden. Um die drei Punkte in Schwarzenfeld zu behalten, werden Thomas Bayerl Jaroslav Fillinger wieder mithelfen können; der verletzte Andreas Ziegler fällt hingegen aus. Der Einsatz von Stürmer Max Ferstl entscheidet sich erst nach dem Aufwärmen.

Tännesberg-Coach Hans-Jürgen Linge kann die guten Kritiken für die Leistungen seiner Truppe langsam nicht mehr hören. „Es ist zwar einerseits ein schönes Feedback, wenn die Auftritte meiner Jungs eine gewisse Anerkennung finden, aber kaufen können wir uns dafür nichts. Mit der Zeit ist das schon etwas deprimierend“, hadert der Trainer des TSV. Auch gegen den FC Wernberg spielte man gut mit, dementsprechend hart war es dann, am Ende wieder mit leeren Händen da zu stehen. Den Kopf will Linge trotzdem nicht in den Sand stecken: „Ab sofort ist jedes Spiel ein Endspiel. Wir sind jetzt gefordert und wir werden bis zum Schluss alles geben. Ich bin davon überzeugt, dass wir noch eine Serie starten können – wozu das dann reicht, wird man sehen“, gibt sich Hans-Jürgen Linge kampfeslustig. Linges Hoffnung wird unter anderem auch durch die Neuverpflichtung von Stürmer Akram Abdel-Haq genährt, denn der Stürmer, der zuletzt für den SV Anadoluspor Weiden geknipst hat, bewies auch schon bei der SpVgg Weiden in der Bayern- bzw. Regionalliga seine Torjäger-Qualitäten. Gegen den SV Hahnbach gibt es für den Aufsteiger kein anderes Ziel als drei Punkte, zumal es sich beim Team aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach um einen direkten Konkurrenten handelt, der aktuell auf dem Relegationsplatz steht. Für das anstehende Heimspiel steht dem Tännesberger Trainer mit Ausnahme der erkrankten Michael Eichhorn und Andreas Bäumler der komplette Kader zur Verfügung.

Aufrufe: 011.11.2016, 19:00 Uhr
Von Tobias ZiereisAutor