2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Christian Deutzmann
F: Christian Deutzmann

MSV-Jugend: Kampf mit den Branchenriesen

Die finanzstärkeren Vereine machen dem MSV Duisburg das Leben schwer

Als Fußball-Drittligist fechtet der MSV Duisburg im Nachwuchsbereich aufgrund der arg begrenzten Finanzmittel einen ungleichen Kampf gegen die NRW-Branchenriesen aus Dortmund, Schalke, Mönchengladbach, Leverkusen und Köln aus.
"Wir haben nach wie vor eine A- und eine B-Jugend in der Fußball-Bundesliga. Das ist nicht ganz so einfach, sich da zu behaupten. Ich sehe das als etwas Außergewöhnliches", sagt Uwe Schubert, Duisburgs Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

Der 54-Jährige arbeitet seit 1992 in verschiedenen Funktionen für die Zebras. "Mit zwei Jahren Unterbrechung war ich immer beim MSV", blickt der ehemalige Uerdinger auf eine lange Zeitspanne zurück. Sein Arbeitspapier endet im Sommer 2015. Ob Schubert bei den Zebras "alt" wird, ist noch nicht endgültig festgezurrt. "Wir sind in Gesprächen. Über einen neuen Vertrag mache ich mir ehrlich gesagt keine Gedanken. Vor ein paar Jahren war ich in ähnlicher Situation sicherlich etwas unruhiger", betont der Familienvater, "ich bin relativ entspannt und glaube, dass ich hier einen sehr guten Job mache. Und den mache ich auch gerne."

Der Jugendchefcoach hat positives Feedback von den handelnden Personen im Verein bekommen. "Von mir aus übe ich keinen Druck aus. Die Verantwortlichen werden auf mich zukommen, wenn es an der Zeit ist."

Schon seit Oktober ist Schubert dabei, die Kaderplanung für die Spielzeit 2015/2016 voranzutreiben. Und dabei fährt er aufgrund der unklaren Situation bei der Profimannschaft zweigleisig. Sollte der MSV Duisburg den Sprung zurück in die 2. Liga packen, würden aufgrund des neu ausgehandelten Fernsehvertrags rund fünf Millionen Euro in die Klubkasse fließen.

"Wir würden dann zwar trotzdem nicht im Geld schwimmen, könnten aber über die eine oder andere Kleinigkeit leichter sprechen", betont Uwe Schubert. Sollte der MSV weiter Drittligist bleiben, müsste auch künftig mit Netz und doppeltem Boden gearbeitet werden.

Schubert: "Bundesligisten arbeiten mit dem drei- bis fünffachen Etat, den wir zur Verfügung haben. Trotzdem müssen wir immer wieder abliefern. Wie lange wir dieses Niveau dann noch halten könnten, ist schwer vorher zu sagen. Letztlich machen wir hier mit allen Mitarbeitern, die sich Tag für Tag einbringen, Sisyphosarbeit. Hier müssen viele kleine Mosaiksteine zusammenpassen, um erfolgreich arbeiten zu können."

Aktuell rangiert die U19 des MSV in der A-Jugend-Bundesliga sechs Punkte vor einem Abstiegsplatz. Die U17 hat ein Vier-Punkte-Polster. Die U16, die ab Sommer aus familiären Gründen auf ihren Trainer Thomas Sliwa verzichten muss, kämpft in der Niederrheinliga um die Direkt-Qualifikation.

Schubert: "Natürlich stellen wir uns jede Woche die Frage: Was wäre wenn? Wir liegen derzeit mit den Bundesligateams im minimalen Soll. Vom Maximalen könnte man sprechen, wenn drei bis fünf Punkte mehr auf dem Konto wären. Ich bin überzeugt davon, dass wir unsere Zielsetzungen erreichen werden."

Für die U17 war ohnehin "nur" der Ligaerhalt veranschlagt, für die U19 hatte man sich eine Platzierung zwischen Rang fünf und acht erhofft. Läuft alles glatt, bleibt es bei zwei MSV-Bundesligisten.

Aufrufe: 04.3.2015, 19:00 Uhr
RP / Thomas TartemannAutor