Mit Köpfchen zum Punktgewinn

Der FC Hennef 05 feierte in Wiedenbrück eine Premiere: Zum ersten Mal in dieser Saison ging der Fußball-Regionalligist trotz eines Rückstandes nicht als Verlierer vom Feld. Zehn Minuten vor Schluss bescherte Dennis Eck dem Aufsteiger mit seinem zweiten Saisontreffer den achten Punkterfolg. „Wir haben heute Comeback-Qualitäten bewiesen und uns das 1:1 dank einer starken Schlusshalbestunde verdient”, sagte FC-Trainer Marco Bäumer. Er hatte auf den angeschlagenen Angreifer Rachid Bouallal verzichten müssen, doch auch ohne ihren bislang besten Scorer begannen die 05er forsch. Nach einer Viertelstunde fasste sich Eck ein Herz, doch sein 16-Meter-Schuss strich knapp am Pfosten vorbei.

Kurz darauf endete die bis dato 311 Minuten andauernde Hennefer Serie ohne Gegentor: Ein scharf getretener Freistoß von Massih Wassey vom linken Strafraumeck segelte an Freund und Feind vorbei ins lanke Eck — 0:1 (19.). Anschließend entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem Torchancen allerdings Mangelware waren. Der nächste Aufreger ließ lange auf sich warten: In der 54. Minute fädelte Kamil Bednarski im Zweikampf mit Andreas Moog geschickt ein und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Wassey trat an, doch sein Schuss rauschte am Tor vorbei. Diese Szene sollte SC-Trainer Alfons Beckstedde hinterher als Knackpunkt bezeichnen. In der Tat wagten sich die Gäste fortan immer öfter aus ihrem Schneckenhäuschen heraus und hielten den Gegner konsequent von ihrem eigenen Tor fern. In der 80. Minute wurde Hennef für seinen Mut belohnt: Nach feinem Pass von Florian Schöller schlug Tobias Günther einen Haken, flankte auf den zweiten Pfosten und dort stand Eck goldrichtig. Der 23-Jährige bewies Nervenstärke und köpfte das 1:1. Anschließend stellten die 05er ihre Offensivbemühungen allerdings prompt wieder ein. Bäumer ging in der Folge auf Nummer sicher und brachte mit Lucas Inger und Stefan Ullmann zwei Defensivakteure aufs Feld. Die Taktik ging auf, denn der Ligafünfte aus Wiedenbrück fand in der Schlussphase kein Rezept mehr gegen das dichte Abwehrbollwerk der Gäste.

Während der SCW immerhin seine 30-Punkte-Marke knackte, konnte der Rivale aus Hennef den Rückstand auf das rettende Ufer auf acht Zähler verkürzen. Nach dem vierten Spiel in Folge ohne Niederlage schickte Bäumer auch gleich eine Kampfansage an den kommenden Gegner, den Tabellenführer aus Aachen: „Einen Sieg werden wir vor Weihnachten noch holen.” Das Duell mit dem Spitzenreiter bietet den Hennefern die letzte Gelegenheit dazu.