2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Der Kapitän marschiert vorneweg: Patrick Rockel (Mitte) ist sich der schweren Aufgabe für die SG Lautertal bewusst.	Foto: Zinn
Der Kapitän marschiert vorneweg: Patrick Rockel (Mitte) ist sich der schweren Aufgabe für die SG Lautertal bewusst. Foto: Zinn

Mit Geschlossenheit über sich hinauswachsen

KLA FULDA/LAUTERBACH: +++ Für die SG Lautertal zählt nur der Klassenerhalt +++

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Lautertal. Vor Saisonbeginn schloss sich der TV Engelrod der Spielgemeinschaft aus Lautertal an, die bis dahin der SV Dirlammen und die Spvvg. Hopfmannsfeld-Eichenrod gebildet hatten. Teil der ,,Wechselmasse" war der jetzige Kapitän Patrick Rockel. Die erweiterte SG meldete in der Fußball-Kreisliga A Fulda/Lauterbach - und hat dort große Mühe, das Ziel ,,Klassenerhalt" zu erreichen. Auf die Chancen angesprochen findet Rockel zwar nüchterne Worte, nichtsdestotrotz sei vieles seit der Fusion positiv verlaufen.

In dieser Saison laufen erstmals alle Vereine der Gemeinde Lautertal im gleichen Trikot auf. Die Spieler des TV Engelrod brachten einiges an A-Liga-Erfahrung mit. Unter anderem in Person von Patrick Rockel. Der Kapitän der neuformierten Truppe steht mit vier Treffern als bester Lautertaler Torschütze der Hinrunde da, was erahnen lässt, an was es dem Team am dringlichsten fehlt. ,,Es fehlt einfach ein richtiger Stürmer", konstatiert der 29-Jährige. Doch das ist wahrlich nicht die einzige Baustelle von Spielertrainer Andreas Scharbert: Die Spielgemeinschaft steht momentan als Tabellenvorletzter auf dem Relegationsplatz, konnte aus den letzten sieben Partien vor der Winterpause keinen einzigen Punkt ergattern.

Dabei begann alles recht vielversprechend. ,,Die Fusion verlief sehr erfolgreich", resümiert Rockel und ergänzt, es habe sich ,,ein hervorragendes Gruppengefüge gefunden". Auch bezüglich des Umfelds und der Fans sei der Zusammenschluss reibungslos verlaufen. Wo die SG ihre Heimspiele bestreitet, macht sie davon abhängig, welcher Verein zu Gast ist. Und tatsächlich schien es, als könne die SG die neugewonnene Stärke durch den Zusammenhalt im Team auf den Rasen bringen. Aus den ersten drei Ligaspielen holte man sechs Punkte, auch im Pokal überstand man die erste Runde gegen Vogelsberg. Die anfänglichen Erfolge seien ,,der sehr guten Vorbereitung geschuldet", erklärt Rockel: ,,Wir waren einfach fitter als die anderen." Doch plötzlich folgte eine Schlappe der nächsten. ,,Unser Hauptproblem ist einfach die Dichte des Kaders", stellt Rockel fest. ,,Zu den beruflich oder schulisch bedingten Ausfällen kamen zwischenzeitlich sechs Verletzte", klagt er: ,,So kam es schließlich zu Reaktivierungen älterer Spieler, die natürlich großen Trainingsrückstand hatten."

Neben der Dichte des Kaders sieht Rockel darüber hinaus auch Schwierigkeiten in dessen Qualität: ,,Lautertal war ja eine B-Liga Truppe, die jetzt durch drei oder vier A-Ligisten aus Engelrod verstärkt wurde. Das gibt dann nun mal noch keine A-Liga-Mannschaft." Die Qualität, um die Spielklasse zu halten, habe sein Team ,,nur in voller Besetzung", ansonsten ,,profitiert man davon, dass die Gegner mit der zweiten Mannschaft kommen oder nicht richtig trainieren können". Das Projekt Kreisliga A schreibt Rockel indes keinesfalls ab: ,,Wir können durchaus mit der mannschaftlichen Geschlossenheit über uns hinauswachsen." Der Verbleib in der A-Liga mache ,,auf jeden Fall Sinn".

Dass der Wille, die Liga zu halten, in Lautertal weiterhin ungebrochen ist, zeigte jüngst eine Aktion des Vorstands, der Mützen mit der Aufschrift ,,Optimist" an die Vereinsmitglieder verteilte. Auch Rockel blickt der Rückrunde zuversichtlich entgegen: ,,Wir können uns durchaus am eigenen Schopf aus der Misere ziehen." Voraussetzung dafür sei jedoch, dass man ,,eine gute Vorbereitung spiele und von weiteren Verletzungen verschont" bleibe. Des Weiteren sei es den Verantwortlichen gelungen, mit Andreas Greb und Phillip Rühl zwei Neuzugänge zu verpflichten, die ,,das Potenzial haben, Stammspieler zu werden". Auf die Frage, was wäre, wenn es am Ende doch nicht reichen sollte, antwortet Rockel: ,,Natürlich werden wir alles versuchen, die Klasse zu halten" und ergänzt: ,,Es wäre kein Beinbruch, aber sicher eine große Enttäuschung."



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Aufrufe: 05.2.2016, 11:15 Uhr
Jan-Christoph Freybott (Lauterbacher Anzeiger)Autor