2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Fünf Neuzugänge können Trainer Marco Löring (rechts) und sein Co-Trainer Gerald von Zehmen (links) beim SV Cosmos Aystetten begrüßen. Von links Markus Gärtner, Patrick Szilagyi, Lukas Hohenberger, Samet Kurt und Xhevalin Berisha.	F.: Oliver Reiser
Fünf Neuzugänge können Trainer Marco Löring (rechts) und sein Co-Trainer Gerald von Zehmen (links) beim SV Cosmos Aystetten begrüßen. Von links Markus Gärtner, Patrick Szilagyi, Lukas Hohenberger, Samet Kurt und Xhevalin Berisha. F.: Oliver Reiser

Mit fünf Neuen Platz zwei toppen?

Ein kleiner Verein hat Großes vor: Nach dem Scheitern in der Landesliga-Relegation könnte dem SV Cosmos Aystetten diesmal der Coup gelingen

Schlag auf Schlag geht es im Kick-Off-Check des Augsburger Landboten, der diesmal dem SV Cosmos Aystetten auf den Zahn fühlt. Der Nord-Bezirksligist hat bereits seine Generalprobe absolviert und verabschiedet sich nun in ein Trainingslager, um für den Auftakt am Samstag, 23. Juli, gegen den TSV Hollenbach gerüstet zu sein. Der neue Sponsor hat gewettet, dass über 250 Zuschauer kommen. Ab dem 251. Besucher gibt es Freibier und Würstchen für alle.

Coach & Co.

Über diese Wette muss auch Marco Löring schmunzeln. Der 34-jährige Ex-FCA-Profi, in der Winterpause vom TSV Neusäß gekommen, geht in seine erste komplette Saison bei den Cosmonauten. An seiner Seite steht ein hochkarätiges Kompetenzteam: Als Co-Trainer fungiert Ex-Bayernligaspieler Gerald von Zehmen. „Wir haben einen sehr guten Austausch“, sagt Löring, „ich höre mir alles an.“ Manfred Probst und Claus Zerbe sind für das Training der Torhüter verantwortlich, Betreuer Stefan Mayr sowie die Physiotherapeutinnen Verena Lochner und Verena Mitterhuber sind als gute Geister im Hintergrund im Einsatz. Als sportlicher Leiter fungiert Frank Marwitz.

Hin & weg

Mit fünf Neuzugängen hat der SV Cosmos seinen Kader verstärkt, darunter Patrick Szilagyi (FC Stätzling) und Xhevalin Berisha (TSV Meitingen), die beide mit ihren Klubs in der Landesliga-Relegation Gegner der Aystetter waren. Vom Landesliga-Aufsteiger Schwaben Augsburg kommt Samet Kurt, aus der Kreisklasse Markus Gärtner (TSV Firnhaberau). Torhüter Lukas Hohenberger (TSV Zusmarshausen) wird sich mit Valentin Coca (der ehemalige rumänische Erstligaspieler wurde aus der zweiten Mannschaft nach oben gezogen) um den Posten zwischen Pfosten streiten. Der bisherige Keeper Deniz Eryildirim hat sich zu Türkspor Augsburg verabschiedet. Weitere Abgänge sind Marco Strack (TSV Diedorf), Denis Becker (MBB Augsburg) und Simon Haas (TSV Aindling). Holger Eweka hat seine Karriere beendet. „Ich hätte ihn gerne noch weiter gehabt“, sagt Löring, „auch als Mensch, als Typ.“ Obwohl man nun die nötige Breite geschaffen hat, will man Augen und Ohren offen halten. Löring: „Vielleicht geht noch was.“

Glücks- & Sorgenkinder

Bereits nach der Winterpause ist Maximilian Drechsler zurückgekehrt, der nach einer Schulterverletzung lange pausiert hatte, aber um eine weitere Operation herumgekommen ist. „Er wird immer fitter“, freut sich Löring. Das gleiche gelte für Damian Canovic. Sorgenkind ist Pascal Scherer, der in der Jugendarbeit des FC Augsburg stark eingebunden ist und kaum trainieren kann. „Er wäre ein wichtiger Faktor für das Mannschaftsgebilde“, so Löring.

Plus & Minus

Marco Löring schwärmt noch immer davon, mit welchem Kampfgeist und Zusammenhalt seine Mannschaft in der Rückrunde einen Rückstand aufgeholt und in die Relegation zur Landesliga eingezogen ist. Trotzdem macht ihm das unglückliche Scheitern gegen den TSV Meitingen Sorgen: „Wenn du den Klassenerhalt schaffst, schweißt das eine Mannschaft zusammen. Wir müssen jetzt alles auf Null stellen.“ Doch ihm ist nicht bange. „Die Mannschaft ist intakt, die Qualität ist da. Die Neuen haben sich schnell integriert. Wir haben zwei gute Torhüter, sind im Mittelfeld und Angriff doppelt besetzt.“ Was er nicht mehr erleben möchte: „Am Ende der Saison mussten wir mehr nach Verletzungen als nach Leistung aufstellen. Schließlich waren wir auch im Kopf leer.“

Philosophie & System

Marco Löring pflegt der Mannschaft gegenüber eine Mischung aus Konsequenz und Lockerheit: „Jeder muss alles geben, dass er spielt.“ Nachdem man letztes Jahr im 4-4-2-System zu gut gespielt habe, wird er daran festhalten. „Aber wir können variieren“, hält er auch ein 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 für möglich.

Wunsch & Wirklichkeit

„Nachdem, was wir in der Rückrunde geleistet haben, werden die Tipper nicht um uns herumkommen“, grinst Marco Löring angesichts der Tatsache, dass bei vielen Experten den SV Cosmos Aystetten ganz hoch im Kurs steht. Auch Löring will immer besser sein als letztes Jahr. Und da waren die Seinen immerhin Zweiter, haben in der Relegation den Aufstieg verpasst. Bei seinen Kickern hat er eine „Jetzt-erst-recht“-Stimmung ausgemacht. „So zu scheitern, das will keiner“, müsse man jetzt das Negative zum Positiven wandeln. „Man kann sich vornehmen, Platz eins zu erreichen. Es klappt trotzdem nicht, wenn andere besser sind“, glaubt der Coach, dass es schwieriger wird als letztes Jahr. Löring setzt Neusäß, Bubes- heim, Gersthofen und Meitingen mit auf den Favoritenschild. „Und vielleicht kommt ja noch eine Überraschungsmannschaft hinzu.“

Prognose

Der SV Cosmos hat sich gut verstärkt und den Kader verbreitert. Wenn die Aystetter an die Leistungen der Rückrunde anknüpfen, könnten sie den zweiten Platz tatsächlich toppen.

Aufrufe: 014.7.2016, 06:58 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor