2024-04-29T14:34:45.518Z

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Kurzzeitiger Trikotwechsel: Philipp Pönisch spielt seit 2013 für den TuS Sachsenhausen. Für die deutsche Nationalmannschaft der Bundeswehr trägt er nun das Jersey mit dem Bundesadler. Archiv-Foto: S. Kretschmer
Kurzzeitiger Trikotwechsel: Philipp Pönisch spielt seit 2013 für den TuS Sachsenhausen. Für die deutsche Nationalmannschaft der Bundeswehr trägt er nun das Jersey mit dem Bundesadler. Archiv-Foto: S. Kretschmer

Mit dem Wichtel ins Sultanat

Sachsenhausener Brandenburgliga-Spieler Pönisch bei der Militär-WM

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Philipp Pönisch ist Stabsunteroffizier bei der Bundeswehr, spielt für den Brandenburgligisten TuS Sachsenhausen im Mittelfeld – und hat bald einen ganz großen Eintrag in seiner Vita: Die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft.

Mit der Nationalmannschaft der Bundeswehr nimmt der 30-Jährige an der Militär-WM im Oman teil. Dort ist er als linker Verteidiger und Mann für die ruhenden Bälle vorgesehen. Für die deutsche Auswahl ist es die erste Teilnahme an der kontinentalen Meisterschaft seit 2005. Und dran hat Pönisch maßgeblichen Anteil. Beim Qualifikationsturnier im Juni steuerte er drei Tore bei.

Und wie geht es ihm eine Woche vor dem Abflug auf die arabische Halbinsel? Aufgeregt sei er nur ein bisschen. „Ich bin entspannt. Aber an einer WM nimmt man nicht alle Tage teil. Es ist immer wieder etwas Besonderes, das Trikot mit dem Adler zu tragen.“ Als Glücksbringer im Gepäck hat er einen Fußball-Wichtel, den er vom Sachsenhausener Trainer Oliver Richter erhielt.

Für den ehemaligen Sportschüler in Cottbus (kam im Sommer 2013 zum TuS) ist die CISM-World-Football-Trophy das erste militärische Turnier dieser Art. „Vor zwei Jahren war ich auch schon im Kader. Da hat es die Mannschaft aber nicht nach Südkorea geschafft.“

Nun geht es in der Vorrunde gegen Nordkorea, Algerien und Iran. „Die Konkurrenz ist sehr groß. Bock haben wir alle. Es kann was werden.“ Ziel sei es, die Vorrunde zu überstehen. Das sei kein leichtes Unterfangen. „Die Hoffnung ist da. Aber ich weiß nicht so ganz, wie ich die Gegner einschätzen soll und wie stark sie tatsächlich sind.“

Über die Iran-Auswahl und Algerien habe man detaillierte Informationen, zu Nordkorea nicht. „Die fahren alle Geschütze auf, weil sie den etablierten Fußball-Nationen eins auswischen wollen. Sie sollen mit der kompletten A-Nationalmannschaft antreten.“

Dass die besten Sportler eines Landes beim Militär angestellt seien, ist laut Pönisch keine Seltenheit. „Diskuswerfer Robert Harting und viele Wintersportler werden bei uns auch von der Bundeswehr gestützt. Und so ist es in anderen Ländern auch im Fußball.“ So seien im Qualifikationsturnier junge Spieler von Ajax Amsterdam, dem PSV Eindhoven und Sparta Prag auf gegnerischer Seite dabei gewesen. „Wir dürfen keine Mannschaft auf die leichte Schulter nehmen. Vom Niveau her ist das alles Regional- oder zumindest Oberliga.“ Die deutsche Auswahl – die in der Quali gegen Polen (4:1), Litauen (6:1) und die Niederlande (3:0) gewann – setzt sich größtenteils aus Spielern der Oberligen und Verbandsligen zusammen. „Drei, vier Spieler kommen aus der Regionalliga“, berichtet der gelernte Finanzbürokaufmann. Mit dem Nationalteam wird er sich vor dem Abflug in einem dreitägigen Trainingslager auf die WM vorbereiten.

128 Länder hätten sich für die Meisterschaft qualifizieren können. Bei dem zweiwöchigen Turnier sind nun 16 Nationen dabei. Aus Europa schafften es neben Deutschland nur Polen und Frankreich in das Nachbarland von Saudi-Arabien. „Mal sehen, wie es sich für uns entwickelt. Ich werde auf jeden Fall alles geben“, versichert Philipp Pönisch.

Aufrufe: 04.1.2017, 14:46 Uhr
MOZ.de / (szw)Autor