2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Zwar gewann Simon Knauer (links) dieses Luftduell gegen die Gundelfinger Roman Kadutschenko (Mitte) und Michael Grötzinger, der Ball ging hier aber noch weit am Tor vorbei. Später traf der Meringer mit dem Fuß zum 2:2.	F.: Walter Brugger
Zwar gewann Simon Knauer (links) dieses Luftduell gegen die Gundelfinger Roman Kadutschenko (Mitte) und Michael Grötzinger, der Ball ging hier aber noch weit am Tor vorbei. Später traf der Meringer mit dem Fuß zum 2:2. F.: Walter Brugger

Mering wahrt seinen Nimbus

Nach dem 2:2 beim Spitzenreiter FC Gundelfingen weiter ungeschlagen +++ Von den Top-Teams gewinnt nur der TSV Aindling, während die Kellerkinder fleißig punkten

Die Favoriten hatten es diesmal nicht leicht. In der Landesliga Südwest gelang von auf den Rängen eins bis zwölf liegenden Teams lediglich dem TSV Aindling ein Sieg. Ganz nah dran war der Spitzenreiter FC Gundelfingen, ehe ihm in der Hitzeschlacht gegen den SV Mering der Sprit ausging. Am Ende hieß es im Schlagerspiel 2:2 und die Meringer bleiben das einzig unbesiegte Team. Derweil probten die Mannschaften im Tabellenkeller diesmal den Aufstand und punkteten fleißig. Insbesondere die Auswärtssiege des SC Fürstenfeldbruck (in Ichenhausen) und der SF Dinkelsbühl (im Derby beim TSV Nördlingen) lassen aufhorchen.
FC Gundelfingen - SV Mering 2:2
„Der FC Gundelfingen steckt zurzeit ganz schön in der Knochenmühle, das war mir klar“, hatte Merings Trainer Günter Bayer ausgemacht. Und daraus zog Bayer Kraft und Hoffnung für sein Team, obwohl dies im Spitzenspiel nach einer Viertelstunde bereits mit 0:2 zurücklag. Aber eben nicht aussichtslos, denn die hohen Belastungen der vielen englischen Wochen gingen nicht folgenlos an den Gundelfingern vorbei, denen obendrein bei hochsommerlichen Temperaturen mehr und mehr der Sprit ausging. Was die Meringer ausnutzten und sich am Ende noch über einen Punkt freuen durften.
„In der ersten Halbzeit haben wir teilweise grandios nach vorne gespielt“, lautete das Urteil von FCG-Coach Stefan Anderl. Manuel Feil sorgte nach elf Minuten für den Führungstreffer, keine 120 Sekunden später steckte Phillip Schmid den Ball durch und Manuel Müller vollstreckte zum 2:0. „Hätten wir danach noch das dritte Tor kassiert, wäre es für uns nur noch um Schadensbegrenzung gegangen“, war sich Bayer sicher. Doch Phillip Schmid scheiterte an der Querlatte (32.), Manuel Müller visierte den Pfosten an (40.) und verpassten somit die Vorentscheidung.
Als dann kurz vor der Pause Dominik Schön beim Freistoß den aufgerückten Dominik Zweckbronner fand, stellten die Meringer den Anschluss her und schöpften neuen Mut. „Der Knackpunkt war aber weniger das Gegentor. Wir waren einfach platt, haben komplett den Speed verloren und so unser Spiel nicht mehr durchziehen können“, so Anderl. Obwohl die Grün-Weißen weiter nach vorne spielten, kamen sie nicht mehr gefährlich vor das Tor von Lukas Welzmüller.
„Trotzdem war es noch ein gutes Spiel, in dem wir uns den Ausgleich verdient haben“, war sein Trainer Bayer überzeugt, der allerdings bis zehn Minuten vor Schluss warten musste, ehe er das 2:2 bejubeln durfte. Kurz zuvor hatte noch Maximilian Obermeyer die Chance vergeben, als er in aussichtsreicher Position ausrutschte. Besser machte es dann Simon Knauer, der trotz seiner Nominierung im Mittelfeld noch Stürmerblut in sich hat. Als ihm im Strafraum der abgefälschte Ball vor die Füße fiel, fackelte er nicht lange und ließ Dominik Trenker im FCG-Tor keine Abwehrchance.
Schiedsrichter: Joshua Amponsah (Unterhaching) - Zuschauer: 270

Tore: 1:0 Manuel Feil (11.), 2:0 Manuel Müller (13.), 2:1 Daniel Zweckbronner (44.), 2:2 Simon Knauer (80.)

Gelb-Rot: Stefan Wiedemann (90./SV Mering/Reklamieren), Stefan Winkler (90./FC Gundelfingen/Reklamieren)


TSV Aindling - SC Oberweikertshofen 2:0
Recht viel besser hätte der August für die Fußballer des TSV Aindling kaum verlaufen können. Fünfmal traten sie an, einmal spielten sie remis und gleich viermal gingen sie als Sieger vom Platz. Genauso beeindruckend die Bilanz von 9:3 Toren in diesem Zeitraum. Damit ist aus einem Team, das im Frühjahr noch um den Erhalt der Klasse bangen musste, ein Mitglied der Spitzengruppe geworden.
Beim Spielbeginn zeigte das Thermometer 34 Grad an, somit bekamen die 200 Zuschauer einmal mehr eine Hitzeschlacht zu sehen. Die Gäste waren darauf bedacht, den Ball sicher in ihren Reihen zu bewegen. Und die Aindlinger waren weitgehend erfolgreich in ihrem Bemühen, die Räume eng zu machen. Somit passierte zunächst nicht allzu viel Spektakuläres.
Matthias Steger hätte Aindling bereits in der siebten Minute in Führung schießen können, doch er scheiterte am Keeper. Kurz vor der Pause gelang dem TSV ein Doppelschlag. Zunächst präsentiert sich Steger wieder einmal von seiner besten Seite. Nach einer Vorlage von Alexander Lammer setzte er energisch nach, ehe er mit einem Schuss das 1:0 erzielte. Als dann David Englisch eine Flanke von der rechten Seite aus kurzer Entfernung über die Linie verlängerte, war bereits eine Vorentscheidung gefallen in einer Partie, die zunächst recht offen schien.
Stefan Tutschka, ein Aindlinger Fußballsohn, der nun den SCO trainiert, reagierte in der Pause prompt und brachte Alexander Thiel und Mario Maric, um das Ruder rumreißen zu können. Dass dieses Vorhaben scheiterte, war auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Bei den Oberbayern, die eine Woche zuvor zuhause von Ichenhausen mit 0:4 abgefertigt worden waren, bewahrheitet sich die alte Fußballweisheit, derzufolge eine Reihe renommierter Akteure längst keine Erfolgsgarantie darstellt. Zum anderen bleibt festzuhalten: Diese Aindlinger Truppe hat enorme Fortschritte gemacht. Die führen zu einer Reihe von Erfolgen und zu einem gestiegenen Selbstbewusstsein.
Die Gäste dagegen, die mit einer runderneuerten Truppe in diese Runde gingen, blieben vieles schuldig. Von echten Chancen speziell in Durchgang zwei konnte kaum die Rede sein. Wie Maximilian Schuch nach einem Freistoß das 2:1 verpasste, das wirkte geradezu kläglich. Einige unplatzierte Fernschüsse brachten eher den Frust denn den Siegeswillen zum Ausdruck. In der letzten Aktion lag sogar das 3:0 in der Luft.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Matthias Steger (39.), 2:0 David Englisch (44.)


SV Raisting - FC Memmingen II 1:1
Mit einem Punkt sind die Memminger vom SV Raisting zurückgekehrt und haben damit ihr Minimalziel erreicht. Es wäre allerdings bei brütender Hitze mehr drin gewesen. „Mit der Art und Weise unseres Spiels war ich zufrieden, nicht mit dem Ergebnis“, sah FCM-Trainer Andreas Köstner ein Chancenplus von 8:2 für seine Mannschaft, die an diesem Tag mit einer sehr jungen Besetzung auflief.
Bayernliga-Absteiger Raisting stand überraschend tief und lauerte ausschließlich auf Konter. Nach torloser erster Hälfte gingen die Oberbayern in der 57. Minute durch Ali Ghazi in Führung. Allerdings ging zuvor ein Foulspiel an Memmingens Torhüter Philipp Beigl voraus. Er reklamierte heftig, so er dafür Gelb sah. Kurz hätte es laut Köstner Elfmeter für den FCM nach einem Foulspiel an Robin Scheerer geben müssen, aber der Pfiff von Schiedsrichter Maximilian Riedel blieb aus. „Am Ende müssen wir froh sein, dass wir bei der Hitze den Rückstand noch wettmachen konnten“. Dies passierte mit tatkräftiger Unterstützung der Raistinger. Ein Rettungsversuch nach einem Freistoß von Harald Holzapfel misslang und Manuel Blatt köpfte den Ball ins eigene Tor (69.).
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (Horgau) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Ali Ghazi (57.), 1:1 Manuel Blatt (69./Eigentor)


Kaufbeurens Maximilian Ebert (links) traf schon in der ersten Spielminute zur Führung, während Eggs Hannes Bochtler (rechts) in der Nachspielzeit vom Platz flog. Foto: Harald Langer

SpVgg Kaufbeuren - SV Egg an der Günz 3:2
„So können wir kein Spiel gewinnen. Ich kann Kaufbeuren zu der Leistung nur gratulieren.“ Eggs Coach Karlheinz Schabel war nach der Niederlage bei der SpVgg Kaufbeuren mehr als bedient.
„Wir haben uns eine Woche lang auf dieses Spiel vorbereitet. Alles, was wir in der Woche besprochen und trainiert haben, war nach einer Minute für die Katz“. Mit einem Paukenschlag begann nämlich das Allgäuer Duell. In der ersten Minute brachte Maximilian Ebert die SVK mit 1:0 in Führung. Kaufbeuren zeigte sich kämpferisch, nahm das Spiel an sich. Fast hätte die SVK die Führung ausgebaut, doch der genesene Lukas Zink drosch den Ball in aussichtsreicher Position übers Tor. In der 29. Minute machte es der Offensivspieler besser, als er mit einem Distanzschuss Eggs Schlussmann Philipp Stölzle zum 2:0 überwand. Die Gäste aus dem Unterallgäu zeigten sich unbeeindruckt. Torjäger Torsten Schuhwerk ließ SVK-Torwart Bernd Grund keine Chance (32.).
Zum Pechvogel avancierte Lukas Zink. Ohne Fremdeinwirkung zog er sich erneut einen Muskelfaserriss zu. Der für Zink eingewechselte Maximilian Moll flankte kurz vor der Pause auf Michael Stahl, der die Kugel mit dem Hinterkopf ins Tor beförderte (44.).
Nach dem Seitenwechsel waren zwar die Egger spielbestimmend, doch Kaufbeuren machte geschickt die Räume zu und ließ überhaupt nichts anbrennen. In der Schlussphase wurde die Partie noch etwas ruppiger, als Alexander Heiligsetzer nach einem Foulspiel an Benjamin Kleiner mit der gelben Karte gut bedient war. Dagegen musste sein Teamkollege Timo Ehlert mit Gelb-Rot vom Platz gehen. Egg schaffte zwar noch den zweiten Treffer durch Hannes Bochtler in der Nachspielzeit, doch die SVK gewann am Ende verdient die Partie. „Es war ein starkes Auftreten meiner Jungs. Ich bin sehr zufrieden“, freute sich Kaufbeurens Coach Norbert Schmidbauer.
Schiedsrichter: Kolja Kellinghaus (SF Aying) - Zuschauer: 220

Tore: 1:0 Maximilian Ebert (1.), 2:0 Lukas Zink (29.), 2:1 Torsten Schuhwerk (32.), 3:1 Michael Stahl (44.), 3:2 Hannes Bochtler (90.+1)

Gelb-Rot: Timo Ehlert (90.+3/SV Egg an der Günz)

TSV Nördlingen - SV Sportfreunde Dinkelsbühl 0:1
Im fünften Heimspiel setzte es für den TSV Nördlingen bereits die dritte Heimniederlage. Und wieder einmal bissen sich die Rieser am Nachbarn Sportfreunde Dinkelsbühl die Zähne aus. Gingen die Nördlinger in den letzten Jahren in der Wörnitzstadt regelmäßig leer aus, so hatten sie nun auch erstmals vor heimischem Publikum mit den Dinkelsbühlern ihre Probleme.
Nur die ersten fünf Minuten waren aus Nördlinger Sicht vielversprechend, als Robin Helmschrott zunächst zu schwach köpfte, um den Gästekeeper Philipp Deeg ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Außerdem rauschte ein Volleyschuss von Manuel Meyer am kurzen Eck vorbei. Für die Mittelfranken gab es nur eine Gelegenheit im ersten Abschnitt zu notieren: Johannes Müller kam günstig zum Kopfball, machte aber zu wenig aus dieser Chance (12.).
Dann passierte erst einmal lange Zeit nichts, außer, dass sich Daniel Holzmann eine frühe gelbe Karte einhandelte. Den Riesern gelang es nicht, die Gäste aus ihrer defensiven Haltung zu locken. Viele Fehlpässe und Missverständnisse prägten das Spiel und als es dann nach einer guten Torchance roch, kreuzten sich die Laufwege von Julian Brandt und Helmschrott unglücklich (30.). Noch mehr Pech war im Spiel, als Michael Knötzingers 20-Meter-Kracher an die Lattenunterkante flog.
Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Stefan Treiber folgte ein erster Warnschuss von Dinkelsbühls Johannes Bauer knapp am langen Eck vorbei. In der 50. Minute war es dann passiert: Der zur Pause eingewechselte Mark Fleps spielte einen Diagonalpass auf Tim Müller, Florian Lamprecht war nicht eng genug am Dinkelsbühler Torjäger, kurze Drehung, Flachschuss – 0:1. TSV-Trainer Franz Wokon reagierte prompt, brachte zunächst Daniel Hensolt und dann Stefan Rieß aufs Feld. Hensolt hatte nach einer Helmschrott-Flanke auch gleich eine Kopfballchance und Holzmann verfehlte nur knapp das lange Eck (54./56.).
Dinkelsbühl verteidigte leidenschaftlich, warf sich in jeden Ball, blockte so gut es ging und kassierte mit dieser Spielweise auch zwei gelbe Karten. Zudem leitete ein Ballverlust von Nico Hensolt eine weitere Gästechance ein, doch Tim Müller schoss knapp über die Latte (75.). Die klarste Ausgleichschance hatte Rieß, der aus sechs Metern zu zentral schoss, sodass Deeg die Hände nach oben brachte. Ein Distanzschuss von Knötzinger wurde von Deeg ebenfalls zur Ecke gelenkt und Daniel Hensolt köpfte den letzten Ball vorbei (90.). Zu diesem Zeitpunkt waren die Einheimischen bereits in Unterzahl, da Holzmann nach einem Foul an Pascal Haltmayer die gelb-rote Karte sah (89.). Die Dinkelsbühler Fans, die akustisch ohnehin in der Überzahl waren, durften dann den ersten Punktspielsieg im Ries feiern.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 400

Tor: 0:1 Tim Müller (50.)

Gelb-Rot: Daniel Holzmann (89./TSV Nördlingen)

TSV Meitingen - FV Illertissen II 2:1
Das wohl schönste für einen Fußballer ist es, den Siegtreffer quasi mit dem Schlusspfif zu schießen. Dies gelang Meitingens Marvin Osman FV im Heimspiel gegen die favorisierte Illertisser Regionalliga-Reserve.
Beide Teams ließen zunächst den Ball gekonnt durch die eigenen Reihen laufen, setzten abwechselnd Akzente nach vorne, jedoch ohne große Torgefahr. Bis in der 37. Minute die Ecke von Sascha Endres in den Strafraum des Gastgebers schoss. Tim Voß schlich sich Xhevalin Berisha davon und konnte unbedrängt seinen Kopf in die stramm geschossene Ecke halten – 0:1. Der TSV lag wieder mal zurück.
Doch der Landesliga-Neuling kämpfte dennoch unerbittlich weiter. Die Nachspielzeit der ersten Halbzeit, geschuldet der Trinkpause, bot den Zuschauern kuriose Szenen. Zuerst hielt der Illertisser Keeper den Schuss von Christoph Bronnhuber aus der Drehung (45.+1). Dann kratzte Clemens Schneider auf der anderen Seite den Ball von der Linie (45.+2). Unmittelbar danach trat schließlich Martin Winkler zum Freistoß an und zirkelte wie Leverkusens Spezialist Hakan Calhanoglu den Ball ins Kreuzeck zum verdienten 1:1-Halbzeitstand.
Die Dabestani-Elf zeigte ungewohnte Ballsicherheit und Passstafetten. So stand Martin Winkler zwei Minuten nach der Halbzeit frei vor dem Tor der Gäste, bugsierte die Kugel jedoch an den Pfosten. Daraufhin ließ sich der Gastgeber wie in den vergangen Spielen etwas in die eigene Hälfte drängen. So entstanden Chancen über Chancen für die Regionalliga-Reserve. Doch die Meitinger Defensive hatte einen grandiosen Tag. Vor allem Keeper Tobias Hellmann, der immer wieder aufs Neue seinen ganzen Körper in die Schüsse warf. Oftmals entstanden daraus hervorragende Kontermöglichkeiten für die Lechtaler, wurden jedoch mehrmals leichtfertig vergeben.
Dann kam die Schlussminute. Wolfgang Wippel, von der Innenverteidigung an die gegnerische Eckfahne gerückt, schlug eine flache Flanke in den Strafraum der Gäste. Christoph Bronnhuber und David Körner tänzelten ein wenig, bis sie den Ball auf Marvin Osman ablegten. Der zog sofort ab und jagte die Kugel zum Siegtreffer in den Torwinkel.
Schiedsrichter: Bernd Zitzl (Maiach) - Zuschauer: 260
Tore: 0:1 Tim Voß (37.), 1:1 Martin Winkler (45+3.), 2:1 Marvin Osman (90.+2)


SC Ichenhausen - SC Fürstenfeldbruck 0:1
Ersatzgeschwächt und müde haben die Fußballer des SC Ichenhausen ihre zweite Niederlage hintereinander einstecken müssen. Schlusslicht SC Fürstenfeldbruck bejubelte einen unerwarteten 1:0-Sieg in einer insgesamt sehr schwachen Partie. Bei allem Ärger über die verlorenen Punkte ist man in Ichenhausen aber auch froh, dass die englischen Wochen nun passé sind und man wieder in den normalen Trainingsrhythmus einsteigen kann.
Einen Grund zur Freude gab es für Trainer Oliver Schmid: Stürmer Thomas Kubina, der zuletzt wegen einer Schulterverletzung gefehlt hatte, kehrte in den Kader zurück und deutete gleich seine Torgefährlichkeit an: In der 15. und 35 Minute hatte Kubina die einzigen guten Torchancen der ersten Halbzeit. Ansonsten lieferten sich beide Seiten ein weitgehend unansehnliches Spiel. Den Ichenhausern steckte das physisch fordernde Derby gegen Gundelfingen vom Mittwoch in den Knochen. Dazu fehlen mit Stefan Selig und Stefan Winzig zwei Ideengeber verletzt.
In der zweiten Hälfte landeten die Gäste aus Oberbayern das Tor des Tages. Nach einem Ballverlust von Dominik Fabinger im Mittelfeld wurde Marian Knecht mustergültig freigespielt und vollendete aus 13 Metern zum Führungstreffer (55.). Nur vier Minuten später hatten die Gäste sogar den zweiten Treffer auf dem Fuß: Binnen 30 Sekunden mussten die Ichenhauser den Ball zweimal auf der Torlinie verhindern, dass die Kugel ins Tor ging. Torschütze Marian Knecht musste in der 85. Minute mit Gelb-rot vom Platz. Und Martin Wenni hätte den Ichenhausern in der Nachspielzeit fast noch einen Punkt gerettet, doch sein Versuch aus 14 Metern strich knapp am Tor vorbei (90.+4).
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 100

Tor: 0:1 Marian Knecht (55.)

Gelb-Rot: Marian Knecht (86./SC Fürstenfeldbruck)

Kissinger SC - Türkspor Augsburg 1:1
Mit großem Kampfgeist und einer tollen Mannschaftsleistung holten sich die Kissinger im Aufsteigerduell einen verdienten Punkt. Bei tropischen Temperaturen kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter Raumgewinn. Schwer machte es sich der Unparteiische ab der zwölften Minute. Kissings Ferhat Keles sah eine umstrittene gelbe Karte, musste sich fortan bei Zweikämpften zurückhalten - und obendrein resultierte aus dieser Situation auch noch das 0:1. Ayhan Kara-Idris traf mit einem abgefälschten Freistoß. Der KSC war sichtlich geschockt und hatte nur eine halbe Kopfballchance durch Keles. Dann schien das Spiel schon früh gegen KSC gelaufen zu sein. Dönmez spielte sich rechts ganz stark durch, passte nach innen, doch Levent Novy brachte aus zwei Metern den Ball nicht am zurückgeeilten Angelo Cena vorbei.
Urplötzlich war der KSC wieder im Spiel. Wenige Sekunden nach einem ungeahndeten Handspiel zeigte der Linienrichter das nächste Handspiel im Türken-Strafraum an. Bujar Bytyqi nahm sich den Ball und verwandelte den Strafstoß zum 1:1 (32.).
Türkspor blieb vor allem bei Standards immer gefährlich. Die hohen Bälle suchten vor allem immer wieder den Abwehrriesen Aliou Badara Sene, der von der KSC-Abwehr aber meist am Kopfball gehindert werden konnte. Auch im zweiten Spielabschnitt gönnte sich keine Mannschaft eine Auszeit, wobei dem KSC selten eine Befreiung gelang. Nach der Trinkpause setzte sich der KSC etwas besser in Szene, vor allem als Schiedsrichter Schepp das Reklamieren von Patrick Wurm bestrafte und den Augsburger mit der Ampelkarte vom Platz stellte (66.). Dieser Vorteil hatte aber nur wenige Minuten Bestand, denn Alex Kergel holte sich binnen weniger Minuten auch Gelb-Rot ab (72.). Beide Fäuste benötigte dann Robin Scheurer bei einem Hammer von Fuat Keles. Auch Selcuk Akdemirci versuchte es immer wieder mit Gewaltschüssen, zielte aber stets vorbei. Die Siegchance lag dann kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit beim KSC. Noah Kusterer setzte sich im Sturmzentrum durch, sein Schuss wurde vom sicheren Türkspor-Torhüter Christoph Heckert entschärft (80.).
Schiedsrichter: Matthias Schepp (Schwabhausen) - Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Ayhan Kara-Idris (16.), 1:1 Bujar Bytyqi (32./Handelfmeter)
Gelb-Rot: Patrick Wurm (69./Türkspor Augsburg/Reklamieren), Alexander Kergel (75./Kissinger SC)

Aufrufe: 030.8.2015, 21:38 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor