2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Bilder, die der SV Memmelsdorf auch im Jahr 2016 gerne sehen möchte: Spieler beim Torjubel gegen Leinach.
Bilder, die der SV Memmelsdorf auch im Jahr 2016 gerne sehen möchte: Spieler beim Torjubel gegen Leinach.

Memmelsdorf will Schwebenried von sich fernhalten

+++ Fußballjahr 2016 beginnt mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger +++ Gegner kann sich heranpirschen

In der Hinrunde tat sich der Bayernliga-Absteiger lange Zeit schwer. Erst kurz vor Schluss knackte der Favorit die Defensive des aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiters. Insofern sind die Oberfranken vor dem Auftakt der Rückrunde gewarnt.

Schnell ein Polster aufbauen. Bloß nicht unten hineinrutschen. So oder so ähnlich lautet wohl die Devise der Truppe um Trainer Rolf Vitzthum, wenn nächste Woche Samstag um 15 Uhr der Ball im Schmittenau-Stadion endlich wieder zu rollen beginnt. Der gute Start in die Saison entpuppt sich zum Ende der Hinrunde als wichtiger Baustein der Mission Klassenerhalt?! Klassenerhalt? Vielleicht oberes Drittel? Oder doch nur Mittelmaß? De facto ist die Lage des SV Memmelsdorf weder sehr angenehm noch gar ungünstig. Innerhalb der Mannschaft scheint die Zuversicht Richtung sportlicher Zukunft ausgesprochen optimistisch ausgeprägt zu sein. Allen voran Kapitän Grasser glaubt an die Qualität der jungen Truppe, wie er im Interview mit FuPa im Oktober letzten Jahres zu berichten wusste. „In der oberen Tabellenhälfte sind wir gut aufgehoben“, erzählte der BWL-Student damals.

Wirft man als Fußballlaie einen Blick auf den Verlauf der Hinrunde, dann stellt er fest, dass der SV Memmelsdorf durchaus das Potential dazu hat oben mitzuspielen, befanden sich die Oberfranken nach elf Spieltagen doch punktgleich mit damaligen Tabellenführer Kitzingen auf Platz zwei und hatten trotz des sang- und klanglosen Abstieges aus der Bayernliga und den einhergehenden zu verzeichneten Abgängen eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die sich im ersten Abschnitt der Hinrunde mit guten Leistungen zeigte.

Memmelsdorf mit zwei Gesichtern

Fakt ist hingegen auch, dass nach dem furiosen Saisonstart ein kurioser Einbruch folgte. Überraschend deutlich verlor der Landesligist sein Ligaspiel gegen Kitzingen. Der zwischenzeitliche Erfolg gegen Rimpar Mitte Oktober war zwar vorerst brauchbare Medizin für den kriselnden Absteiger, welche sich im Nachhinein aber nicht als nachhaltig herauskristallisierte – die Nebenwirkungen waren eine unglückliche Niederlage gegen Neustadt/Aisch, ein später Gegentreffer mit Wirkung im Topspiel gegen Kleinrinderfeld. Eine Woche später verlor Memmelsdorf sogar gegen Newcomer und Abstiegskandidaten Ebensfeld mit 1:2.

Umso überraschender war das positive Gesicht der häufig in rot-weiß gekleideten Mannschaft, die nach den herben Rückschlägen prompt Reaktion zeigte und Höchberg und Karlburg die Schranken zurecht wies. Plötzlich war es wieder spürbar da, das Spitzenspiel gegen Ansbach, welches letztendlich klar an den unangefochteten Tabellenführer ging und genauso plötzlich stand der Verein nach der 1:5- Klatsche gegen Schweinfurt nicht mehr im oberen Drittel der Tabelle, sondern rutschte ins Niemandsland ab. Mit Blick nach oben und nach unten!

Verstärkungen sollen Stabilität hineinbringen

Welches Gesicht kriegen die Zuschauer des SV Memmelsdorf zu Beginn der Rückrunde also zu sehen? Das eines wankenden Absteigers mit erheblichen Problemen oder eines jungen, quirlig offensiv spielenden Teams, welches in der Lage ist, eine Spielkonstanz aufs Parkett zu legen? Für die nötige Stabilität sollen besonders die Neuzugänge sorgen, die mit viel Erfahrung und Lust am Fußball zu überzeugen versuchen. Spannend wird auch die Akte „Thomas Kamm“ sein, mit dem der SV Memmelsdorf einen Spieler im Winter verlor, der durch seinen Zug zum Tor und der beeindruckenden Bilanz von elf Treffern nicht nur einen belanglosen Fußballer, sondern einen Fixpunkt der Mannschaft darstellte. „Einen vergleichbaren Spielertypen haben wir nicht unbedingt, aber eine geschlossene Mannschaftsleistung plus dem Teamgeist, der definitiv vorhanden ist, kann ihn kompensieren“, reagierte Außenverteidiger Pascal Schneider auf die Frage nach einem adäquaten Ersatz für Kamm.

Wegweisendes Spiel

Wirklich gerne hören die Memmelsdorfer Spieler nicht davon, tituliert man die folgende Aufgabe als wegweisendes Spiel, doch die Konstellation lässt es nicht anders zu: Eine weitere Niederlage könnte die junge Truppe zumindest für eine kurze Zeit sehr alt aussehen lassen. Abgerechnet wird zwar erst Ende Mai, doch die Weichen werden schon im Frühjahr gestellt.

Aufrufe: 023.2.2016, 18:00 Uhr
Kai HeermannAutor