2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
In der neuen Saison der Fußball-Kreisliga A2 wird der Kampf um die Spitze sehr eng werden. Der FC Dostluk (links) und die VfB U23 zählen zum erweiterten Favoritenkreis. Foto: Alexander Hoth
In der neuen Saison der Fußball-Kreisliga A2 wird der Kampf um die Spitze sehr eng werden. Der FC Dostluk (links) und die VfB U23 zählen zum erweiterten Favoritenkreis. Foto: Alexander Hoth

Mehrere Mannschaften können Meister werden

Fußball-Kreisliga A2: Brochenzell und Tettnang sind die Favoriten – Schlachters in Lauerstellung

Friedrichshafen / sz - In zwei Wochen beginnt die Punkterunde der Fußball-Kreisliga A2. 13 Mannschaften kämpfen um den Aufstieg und den Klassenerhalt. Die Liga ist nach Einschätzung der Schwäbischen Zeitung so stark wie noch nie. Prognosen sind sehr schwer. Der VfL Brochenzell und der TSV Tettnang sind die meist genannten Meisterschaftsfavoriten.

Vom 5. bis 7. August steht für den VfL Brochenzell in der Sportschule in Ruit ein Trainingslager an. Fünf Einheiten sind geplant und Athletiktrainer Filippo Auciello ist mit von der Partie. "Die Spieler werden an ihre Grenzen gehen müssen. Es wird sicherlich weh tun, aber wir wollen in der Saison etwas erreichen", sagt Trainer Ralf Bühler. Das Ziel des Duos Ralf Bühler/Rolf Weiland ist die Meisterschaft und der Aufstieg in die Bezirksliga. Die Schwerpunkte beim VfL sind aber auch die Entwicklung der Spieler.

"Ich bin mit dem Engagement meiner Mannschaft sehr zufrieden", sagt Dieter Koch, Trainer des TSV Tettnang. Das Durchschnittsalter des Teams liegt bei 21 Jahren. Der Rückkehrer Sonny Zahlmann (Oberzell) ist mit 29 Jahren der Älteste. In der zweiten Runde des Pokals, beim 4:0-Sieg in Oberteuringen, hat der TSV Tettnang den Gastgebern nicht den Hauch einer Chance gelassen. "Es läuft ganz gut", sagt Koch und hält den Ball aber flach. "Wenn wir die guten Leistungen auch in der Meisterschaft zeigen, dann spielen wir oben mit", ist sich Koch sicher.

Schweres Auftaktprogramm

Thomas Kristen, Trainer der SGM Hege-Nonnenhorn/Bodolz ist sich dagegen sicher, dass seine Mannschaft nicht Meister wird. "Wir haben im Training zwischen 20 und 25 Spieler. Das ist eine gute Quote", sagt Kristen. Seine Mannschaft arbeite gut, doch das Auftaktprogramm hätte es in sich. Am ersten Spieltag ist die SGM spielfrei, dann trifft das Team auf Fischbach-Schnetzenhausen, Brochenzell und Schlachters. "Dann wissen wir, wo wir stehen", meint Kristen. Er hofft, dass die Verletzungen von Markus Rößler und Johannes Enderle dann auskuriert sind. "Die Mannschaft erarbeitet sich in jedem Spiel Chancen, darauf müssen wir aufbauen."

Keine Torchance zulassen, das funktioniert beim TSV Neukirch immer besser. "In der Defensive sind wir noch stabiler geworden", sagt Abteilungsleiter Andreas Schmid. Mit Michael Riechel (Waldburg) und Matthias Wiecker (Argental) hätte sich das Team gut verstärkt. In der Breite sei die Mannschaft besser aufgestellt. Die jungen Spieler wie Samuel Nuber und Manuel Sauter hätten sich prächtig entwickelt. "Ob es für ganz oben reicht, weiß ich nicht, aber wir sind auf einem sehr guten Weg", betont Schmid. Wohin der Weg des neuen Trainers Wolfgang Fluhr mit seiner VfB U23 führen wird, ist unklar. Der Grund: "Für mich wird jeder Spieltag eine Wundertüte. Ich weiß nie, mit welcher Mannschaft ich spielen kann", sagt Fluhr. Das Landesligateam wird sicherlich Spieler der Zweiten ausleihen und ob die A-Jugendlichen immer zur Verfügung stehen, ist ungewiss. Mit Alexander Heumann (Weingarten) hätte das Team einen guten Torhüter geholt. "Es wird für uns keine einfache Saison", sagt Fluhr.

Die SpVgg Lindau könnte die Überraschungsmannschaft der Saison werden. Antonio Di Modugno, neuer Trainer der SpVgg, sagt dazu: "Die Mannschaft muss erst Leistung zeigen und das über mehrere Spiele und dann kann eine genauere Prognose gemacht werden." Tatsache ist aber, dass der 47-Jährige von seinen Spielern einen gepflegten Fußball erwartet. Er setzt seine Mannen aber nicht unter Druck. "In der B4 gab es viele lange Bälle und jetzt fordere ich das Kurzpassspiel. Das geht nicht von heute auf morgen", betont Di Modugno. Normalerweise legt der Trainer die Saisonziele fest. Bei der SGM Fischbach-Schnetzenhausen waren es diesmal die Spieler selbst. "Die Mannschaft hat dem Trainer Hans-Dieter Mayer gesagt, dass sie nach oben schauen wollen. Der Blick nach hinten sei tabu", sagt Spielleiter und Betreuer Thomas Brugger. Die Mannschaft sei willig, trainiere gut und mit den beiden Neuzugängen vom VfB (Joshua Hunger, Yannick Koller) hätte das Team an Qualität gewonnen. Das 4:3 im Bezirkspokal gegen den Bezirksligisten Argental hat gezeigt, was die Mannschaft leisten kann.

Junge Mannschaft

Viel leisten muss auch der FC Friedrichshafen, um die Klasse zu halten. Die Mannschaft des neuen Spielertrainers Damir Alihodzic schaffte den Klassenerhalt erst über die Relegation gegen Tannau. "Wir haben eine junge Mannschaft und alle arbeiten sehr gut mit. Ich bin überzeugt, dass wir einen Mittelfeldplatz erreichen können", sagt Alihodzic. Drei Spieler haben den Verein verlassen: Alex Koch (Markdorf, Torwart), Sokrates Michalis sowie Pietro Montano (beide SV Kehlen). Vor allem die beiden Feldspieler tun dem FC richtig weh. "Die Abgänge schmerzen, aber wir müssen damit klar kommen. Jammern hilft niemanden", sagt Damir Alihodzic.

So ähnlich denkt auch Mico Susak, Trainer des TSV Eriskirch. "Wir verlieren mit Carsten Münch einen Spieler, der in unserer Liga nicht so leicht zu ersetzen ist", sagt Susak. Trotzdem ist sich der Übungsleiter sicher, dass die Mannschaft eine gute Saison spielen wird. Die Vorbereitung laufe ganz gut und die Spieler seien sehr willig. "Wir können jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren", meint Susak mit einem Lächeln. Gemeint ist die gute Vorrunde in der abgelaufenen Saison und die weniger gute Rückrunde danach. "Wenn wir wieder Platz sieben erreichen, dann ist das gut. Alles, was besser ist, nehmen wir mit."

Die Mannschaft des TSV Schlachters, die in der abgelaufenen Saison eine starke Rückrunde spielte, hat ihr Gesicht fast nicht verändert. Dominik Reichart verließ den Verein arbeitsbedingt, hinzu kamen zwei A-Jugendspieler (Markus Weidlich und Simon Hermann). Etwas überraschend schied das Team im Bezirkspokal beim SC Friedrichshafen aus. Es war sicherlich nur ein Betriebsunfall, denn die Mannschaft hat große Qualitäten, ganz vorne dabei zu sein.

Besser werden

So ähnlich verhält es sich beim SV Achberg. "Die Spieler haben sich selbst als Ziel gesetzt, besser zu sein als vergangene Saison. Da wurde das Team Fünfter", sagt der neue Trainer Josef Heim. Allerdings muss die Mannschaft bis März 2017 auf ihren Torjäger Simon Goldbrunner verzichten, der sich im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Schlachters einen Kreuzbandriss zuzog. "Wir haben 15 Spieler, die das Niveau haben in der A2 zu spielen. Wenn alle da sind, dann kann die Mannschaft viel erreichen", meint Heim.

Der SV Oberteuringen hat mit Julian Jehle (Meckenbeuren) und Julius Kleb (Oberzell) zwei wichtige Spieler verloren. Kleb war ein Leistungsträger. Im Pokalspiel gegen Tettnang (0:4) war die Mannschaft hoffnungslos überfordert, aber es fehlten fünf Spieler. Ansonsten zeigte die Mannschaft von Trainer Furat Yenidogan gegen den südbadischen Landesligisten Rot-Weiß Salem beim 0:1 eine ansprechende Leistung. Der SVO steht am Scheideweg. Geht es nach oben oder nach unten? Die Spieler haben es selbst in der Hand.

Der FC Dostluk, Absteiger aus der Bezirksliga, ist eine Mannschaft, die technisch sehr stark ist. An guten Tagen schlagen die Spieler des FC Dostluk jeden Gegner. Für die Mannschaft um Spielertrainer Ibrahim Altinkaynak ist es wichtig, gut in die Saison zu starten. Zum Auftakt spielt das Team in Neukirch und dann erwartet der Verein der Freundschaft den SV Achberg. Keine einfachen Spiele zum Start.

Aufrufe: 07.8.2016, 17:39 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Giuseppe TorremanteAutor