Wolfegg kämpft sich eine Runde weiter

Der VfL Brochenzell hatte in der siebten Minute die erste gute Chance. Claudio Hirscher brachte den Ball in die Mitte zu Maximilian Konrad, doch Wolfeggs Simon Frick zeigte eine starke Grätsche und klärte zum Eckball. Im Verlauf der ersten Halbzeit leistete sich Brochenzell zu viele Fehlpässe im Aufbauspiel. Wolfegg nutzte diese Fehler vorerst aber nicht aus. Deutlich wurde jedoch, dass Wolfeggs Stürmer schneller als die Innenverteidiger des VfL waren. Doch auch den Wolfeggern versprangen einige Bälle. Nach rund 20 Minuten brachte Brochenzells Jörg Baumann einen Freistoß in den Strafraum. Torwart Michele Mehre hatte zwar Probleme, den Ball zu fangen, doch kein Brochenzeller setzte nach.

Führung kurz vor der Pause

Fünf Minuten später ließ Joachim Heinzelmann den VfL-Verteidiger Markus Seitz stehen, traf aber nur das Seitennetz. Nach einem der zahlreichen Fehlpässe des VfL spielte Wolfegg zu kompliziert und ließ so eine gute Chance liegen. Jetzt war der SVW aber am Drücker. In der 35. Minute scheiterte Heinzelmann an Torwart Marco Grimm, den Nachschuss von Florian Metzler kratzte Markus Milbradt von der Linie. Kurz vor der Pause musste Brochenzell nach einem weiteren Fehler aber doch das 0:1 hinnehmen. Metzler schickte Sebastian Schneider, der legte quer zu Heinzelmann – 1:0.

Direkt nach dem Seitenwechsel kam der eingewechselte Filippo Auciello im Wolfegger Strafraum an den Ball, der Brochenzeller versuchte es jedoch alleine – ein Abspiel auf den freistehenden Maximilian Konrad wäre die bessere Variante gewesen. Brochenzell fehlten weiter die spielerischen Mittel, um die Hintermannschaft des SVW in Bedrängnis zu bringen. Ganz anders der SVW: Nach einer Stunde flankte Thomas Heinzelmann auf seinen Bruder Joachim , der in der Mitte frei war. Doch der Torjäger traf nur den Pfosten.

Besser machte es Schneider fünf Minuten später – allerdings mit gütiger Mithilfe der Brochenzeller. Nach einer schwachen Kopfballabwehr kam er an den Ball und durfte sich im Strafraum hin- und herdrehen. Die Folge war das 2:0. Brochenzell dagegen vergab durch Markus Moser 15 Minuten vor dem Ende eine Riesenchance zum Anschlusstreffer. "Da war es eigentlich schon durch", sagte VfL-Trainer Rolf Weiland.

Es wurde aber trotzdem noch spannend, denn Yasin Erdem verkürzte acht Minuten vor dem Ende nach einem Freistoß von Auciello zum 1:2. Wolfegg wirkte plötzlich etwas verunsichert. In der 89. Minute verpasste Patrick Schnitzer die endgültige Entscheidung. Er hatte Torwart Grimm zwar schon umkurvt, in der Mitte klärte aber Daniel Keller. So gab es tatsächlich noch den Ausgleich. Wolfegg kam hinten ins Schwimmen, Alexander Pfister glich in der vierten Minute der Nachspielzeit noch zum 2:2 aus. Das hatte sich Wolfegg durch seine Passivität in der Schlussphase selbst zuzuschreiben. "Das war riesig, wie wir zurückgekommen sind", lobte Weiland.

Den Schwung durch den Ausgleich nahm Brochenzell mit in die Verlängerung und hatte dort durch Yasin Erdem und Markus Moser gute Gelegenheiten. Von Wolfegg war nach vorne nichts mehr zu sehen. Bis zur 106. Minute: Schneider passte in den Lauf von Thomas Heinzelmann, der zwar nur den Pfosten traf, aber im Nachschuss war Metzler erfolgreich zum 3:2 für den SVW. Yakub Erdem verpasste auf der anderen Seite den erneuten Ausgleich knapp. Nur eine Minute später machte Metzler nach klasse Zuspiel von Schnitzer mit dem 4:2 alles klar für Wolfegg. "Wir haben mehr investiert und das Spiel über weite Strecken beherrscht", meinte SVW-Trainer Helmut Zimmermann. "Nach dem bitteren Ausgleich so zurückzukommen ist aller Ehren wert." Am Dienstag geht es in Vogt gegen Amtzell weiter.

SV Wolfegg - VfL Brochenzell 4:2 n.V. (1:0, 2:2) – Tore: 1:0 Joachim Heinzelmann (45.), 2:0 Sebastian Schneider (66.), 2:1 Yasin Erdem (82.), 2:2 Alexander Pfister (90.+4), 3:2, 4:2 Florian Metzler (106., 111.) - Schiedsrichter: Bernhard Badstuber (Leutkirch) – Zuschauer: 400 – SVW: Mehre – Fleischer, Häusele (75. Huonker), T. Frick (78. Schnitzer), T. Heinzelmann, S. Frick, Schneider, Metzler, Wurster, J. Heinzelmann (85. Wessle), Lang (72. Adler) – VfL: Grimm – Kovatschevitsch, Baumann (73. Moser), Keller, Seitz (63. Yak. Erdem), Milbradt, Hirscher, Besnard (46. Auciello), Konrad (70. Schebitz), Yas. Erdem, Pfister.