2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Zweimal musste Florian Peischl (Mitte) den Ball aus dem Aindlinger Kasten holen.  Foto: Ramona Eberle
Zweimal musste Florian Peischl (Mitte) den Ball aus dem Aindlinger Kasten holen. Foto: Ramona Eberle

Mehr als eine normale Niederlage

Aindlings Trainer Bahl verlangt Rückkehr zur Basis

Das 0:2 vor neun Tagen gegen den SC Ichenhausen hat man beim TSV Aindling mehr oder weniger als Ausrutscher hingenommen. Einem starken Aufsteiger zu unterliegen, das kommt immer wieder mal vor im Fußball. Das 1:2 aber am Sonntag in Affing hatte eine andere Qualität, das war mehr als eine normale Niederlage. Hier wurden nicht nur drei Punkte vergeben in diesem Duell der Landesliga Südwest. Wenn zwei Nachbarn aufeinander treffen, dann geht’s auch uns Prestige. Das konnte man am Sonntagabend unschwer an den Mienen der Verantwortlichen auf Seiten der Gäste ablesen.

Dieser Frust lässt sich nicht binnen weniger Stunden ablegen. „Da war Leidenschaft da, da war Kampf da.“ Mit diesen Worten meinte Roland Bahl, der Aindlinger Trainer, nicht etwa sein Team, sondern die Siegermannschaft, speziell nach der Pause. Seine Leute hätten sich da zu sehr mit Fehlern anderer Spieler befasst, anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen. „In der zweiten Halbzeit haben wir aufgehört, Fußball zu spielen. Da braucht man ein anderes Niveau, um zu gewinnen.“

Man kann die Wende vom 0:1 zum 2:1 auch ganz simpel erklären: Nach der Pause hatte Aindling keine einzige echte Torchance mehr. Beim Stand von 1:1 lieferte sich Michael Hildmann im Strafraum ein Duell mit Affings Robin Streit. Es durfte darüber debattiert werden, ob hier ein Elfmeter hätte folgen müssen. Der Schiedsrichter sah jedenfalls keinen Anlass, seine Pfeife zu benutzen.

Die Bank der Ersatzspieler war beim TSV diesmal üppig gefüllt, echte Hilfe kam von dieser Seite aber nicht. Wie soll’s nun weitergehen am Schüsselhauser Kreuz? „Wir müssen wieder zur Basis zurückkehren“, meinte Bahl: „Wenn man so ein Spiel nicht nach Hause bringt, das ist aus meiner Sicht schon ärgerlich.“ Ganz gewiss auch für die Fans, die vergebens darauf hofften, die Mannschaft würde eine Reaktion auf die Heimniederlage eine Woche zuvor zeigen. „Man sieht ganz deutlich, dass wir schon noch viel lernen müssen“, so der TSV-Coach. In den beiden letzten Heimspielen 2014 gegen Nördlingen und Mering wird eine andere Leistung vonnöten sein. In der Verfassung wie in Affing droht auch bei Schlusslicht Gersthofen eine unliebsame Überraschung.

Aufrufe: 04.11.2014, 08:57 Uhr
Aichacher Nachrichten / jebAutor