2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Gegen den SC Fürstenfeldbruck stand überraschend Torwart Florian Peischl zwischen den Pfosten des TSV Aindling. Der 20-Jährige zeigte eine starke Leistung. Im Mittelpunkt stand auch der Schiedsrichter.  Foto: Ramona Eberle
Gegen den SC Fürstenfeldbruck stand überraschend Torwart Florian Peischl zwischen den Pfosten des TSV Aindling. Der 20-Jährige zeigte eine starke Leistung. Im Mittelpunkt stand auch der Schiedsrichter. Foto: Ramona Eberle

Schiri und Torwart im Mittelpunkt

Trotz Platzverweise verzichten die TSV-Verantwortlichen auf Schiedsrichter-Kritik +++ Trainer Roland Bahl sagt, warum Florian Peischl zwischen den Pfosten stand

An Gesprächsstoff herrschte am Sonntagabend im Aindlinger Sportheim kein Mangel. Nach drei Platzverweisen durfte eifrig diskutiert werden. Die beiden Trainer sowie Josef Kigle als Vorstand Spielbetrieb beim TSV hielten sich dennoch mit ihren Aussagen in Richtung Schiedsrichter zurück. Die Erklärung ist ganz einfach: Der Bayerische Fußballverband (BFV) will seine Schiris schützen und reagiert daher bei öffentlicher Schelte mit finanziellen Strafen.

Festzuhalten bleibt freilich nach der torlosen Landesliga-Partie des TSV Aindling gegen den SC Fürstenfeldbruck, dass es sich um ein ganz „normales“ Fußballspiel handelte mit einer Härte, wie sie mehr oder weniger üblich ist. Michael Westermair, früher Stürmer im Aindlinger Trikot und nun Trainer bei Fürstenfeldbruck, bezweifelte, ob Rot gegen Daniel Ritzer berechtigt war. Eine beachtliche Aussage, schließlich war der Gästecoach Profiteur der Maßnahme. Mit dieser Hinausstellung brachte sich Schiedsrichter Bernd Zintl aus Ingolstadt in Zugzwang. Er meinte, in den nächsten Minuten in ähnlicher Weise vorgehen zu müssen.

Eine Aussage, die als unverfänglich einzustufen ist, wagte Kigle doch zu diesem Thema: „Wenn wir in jedem Spiel eine Rote Karte kriegen, dann werden wir bald keine Spieler mehr haben.“ Zwei Wochen zuvor hatte es Wolfgang Klar erwischt, der nun ohnehin verletzt ausfällt. Die personellen Möglichkeiten werden in der Tat geringer. Diesmal tauchte der Name von Tobias Völker auf dem Spielberichtsbogen auf. Vor dieser Saison hatte der Verein den langjährigen Abwehrchef verabschiedet. „Vielleicht brauchen wir ihn noch mal als Spieler“, meinte damals TSV-Präsident Ludwig Grammer – halb im Spaß. Nicht auszuschließen, dass es am Samstag in Dinkelsbühl so weit ist.

Roland Bahl, der Aindlinger Trainer, rügte angesichts der Hinausstellungen seine Kicker, die auf diese Weise der Mannschaft schadeten. Und warum nahm er einen Wechsel auf der Position des Torhüters vor? „Das war keine Entscheidung gegen Maximilian Oswald“, so seine Argumentation, „sondern für Peischl, der ist unser langjähriger Tormann. Der hat gut trainiert. Oswald hat seine Sache gut gemacht.“

Danach ging Bahl auf die lange Zeit ohne Sieg ein: „Wir tun uns schwer, Chancen zu erspielen. Wir sind auf einen Gegner getroffen, der quicklebendig ist. Meine Mannschaft lechzt nach einem Erfolgserlebnis.“ Bahl schlug durchaus auch kritische Töne an: „Wir haben in der ersten Halbzeit vorne viel zu wenig gemacht. Wir müssen mit dem Punkt leben. Bruck war näher dran.“

Aufrufe: 05.4.2016, 19:39 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor