2024-04-29T14:34:45.518Z

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Das Bundesverdienstkreuz am Band ziert das Revers von Max Karl.  Foto: Pressestelle Bayerische Staatsregierung
Das Bundesverdienstkreuz am Band ziert das Revers von Max Karl. Foto: Pressestelle Bayerische Staatsregierung

Max Karl: Der Kämpfer für die Kleinen

Der Bezirksvorsitzende der Fußballer, der nie ins Rampenlicht drängt, erhält das Bundesverdienstkreuz am Bande

Maximilian, kurz Max, Karl reißt sich nicht darum, im Fokus zu stehen. ,,Ich kann mich in den Kreisen schon bewegen und kenne auch immer jemanden. Aber darum reißen tue ich mich nicht." Der 66-Jährige aus Altenthann im Landskreis Regensburg drängt nie in die erste Reihe - und stand dort am Mittwochmittag bei einer Feierstunde in Nürnberg doch. Finanzstaatssekretär Albert Füracker überreichte dem Vorsitzenden des Fußball-Bezirks Oberpfalz das Bundesverdienstkreuz am Bande. ,,Wofür ich das bekomme, weiß ich selbst nicht so genau", sagte Max Karl im Vorfeld. ,,Ich habe nur rausgekriegt, dass der Chamer Landrat (Franz Löffler, d. Red.) mich vorgeschlagen hat."

Ehrungen sind einem Verbandsfunktionär wie Max Karl, der sich in Cham auch für die Aktion Ehrenamt engagiert, alles andere als fremd. ,,Ich schaue schon immer darauf, dass die, die es verdient haben, in einem würdigen Rahmen geehrt werden", sagt Karl und findet es irgendwie dann doch schön, ,,wenn mal einer drandenkt" - eben auch an ihn.

An Max Karl wurde gedacht, weil er viel an andere denkt. ,,Ich bin ein Mensch, der schlecht Nein sagen kann", sagt Max Karl in der Selbst-Charakteristik. ,,Ich mag meine Arbeit machen." Er mag es, ,,ohne großes Aufsehen" unterwegs zu sein. Seine Maxime klingt so einfach wie schwer zu erfüllen: ,,Ich will, dass die Leute, für die ich arbeite, zufrieden sind."

Noch bis 2018 gewählt

,,Die Leute, für die er arbeitet" sind vor allem Fußballer. Max Karl begann erst mit 20 Jahren mit dem Kicken, damals beim FC Chammünster. Viel Talent bescheinigt er sich nicht. ,,Ich war kein großer Fußballer, deswegen wurde ich dann auch Schiedsrichter." Die Kondition war auf dem Feld eher Karls Stärke. ,,Die hatte ich von der Bundeswehr. Ich musste immer dem besten Spieler nachlaufen", sagt er und lacht.

Zwölf Jahre führte Karl die Schiedsrichter-Gruppe und machte sich so einen Funktionärsnamen. Beruflich tat er 35 Jahre lang Dienst bei der Bundeswehr, zuletzt im Stab in München, davor 27 Jahre als Kompaniefeldwebel in Cham. Seit knapp zehn Jahren ist Max Karl so etwas wie der Kompanie-Feldwebel der Fußballer in der Oberpfalz: Alles hört auf sein Kommando. Gewählt ist er noch bis 2018. Dann will, ,,zumindest Stand heute", aufhören und sein Amt übergeben.


Staatssekretär Albert Füracker (links) gratuliert Max Karl zur Auszeichnung. Foto: Pressestelle Bayerische Staatsregierung

So ungern er im Fokus steht, Tacheles reden kann Max Karl durchaus: Dann wird aus dem netten Max schnell ein gestrenger Maximilian. ,,Ich mache meine Schnauze schon auf, wenn das nötig ist, so ist das nicht", sagt Max Karl, der als Oberpfalz-Chef auch im Vorstand des Bayerischen Fußball-Verbandes sitzt. ,,Deswegen bin ich auch bestimmt nicht der Beliebteste."

Die Oberpfalz (,,Wir sind ja der kleinste Bezirk") braucht so einen wehrhaften Mann, der die Interessen eines Davids gegen Goliaths vertritt. ,,Im Großen und Ganzen gut gerüstet" sieht Max Karl sein Hoheitsgebiet, für das insgesamt 83 Mitarbeiter zuständig sind, bei denen er froh ist, dass alle Posten immer ,,gut besetzt" werden konnten. ,,Wir stehen nicht schlecht da. Die Basis arbeitet gut. Es gibt wenig Negatives."

Arbeit hat sich verändert

Max Karl weiß um die Bedeutung der Jugendarbeit. ,,Das ist mein Ding", sagt er und benennt auch die Hauptproblematik dieser Tage. ,,Die Schwierigkeit ist es, genügend qualifizierte Nachwuchstrainer zu finden. Denn nur so macht der Fußball den Jugendlichen auch Spaß." Nur zu gut weiß der neue Bundesverdienstkreuzträger um die Veränderungen in seiner Laufbahn. ,,Die einen finden es besser, andere nicht. Das ist eben eine Frage der Sichtweise." Fakt aber ist für Max Karl: ,,Ob das nun gesellschaftliche oder demografische Gründe hat, aber es sind viele Aufgaben dazugekommen. Viele Vereine wollen es aber noch wie vor 20, 30 Jahren machen." Auch ein Bezirksvorsitzender muss manches ändern: ,,Früher wurde der Spielplan gemacht und fertig. Heute sind auch die Vorstände besser ausgebildet und lassen sich nicht mehr alles gefallen."

Für den Fußball-Bezirk ist er froh, eine in seinen Augen sehr wichtige Aufgabe gelöst zu haben: Der Umzug der Bezirks-Geschäftsstelle vom versteckten Bienenheimweg in die neue Fußball-Arena in Regensburg war ihm ein Anliegen. ,,Das war ein großes Ziel, Teil einer attraktiven Immobilie zu sein." Der Fußball hat jetzt da ein Zuhause, wo er hingehört. ,,Und nicht nur der große Fußball, eben auch der kleine", sagt Max Karl.

Aufrufe: 014.10.2015, 14:52 Uhr
Claus-Dieter WotrubaAutor