2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation

1:0-Sieg: Kickers halten alle Trümpfe in der Hand

Relegation 3. Liga - Hinspiel: Herzig-Treffer stößt für die Hollerbach-Elf Tor zur dritten Liga auf

Die Würzburger Kickers sind drauf und dran den Traum von der dritten Liga zu verwirklichen. Im Relegations-Hinspiel beim 1. FC Saarbrücken setzten sich die Unterfranken dank einer äußerst konzentrierten Defensivleistung mit 1:0 durch. Den Treffer des Tages vor offiziell 10.247 Zuschauern markierte Nico Herzig. Damit hält die Hollerbach-Elf alle Trümpfe in der Hand, um am Sonntag vor heimischen Publikum den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. FuPa ist dann ab 14 Uhr am Dallenberg natürlich live und ausführlich dabei.


1. FC Saarbrücken - FC Würzburger Kickers 0:1 (0:1)
Die Kickers haben sich eine hervorragende Ausgangssituation für das Rückspiel geschaffen. Vom Anpfiff weg ließen die beiden Teams keinen Zweifel an der Bedeutung der Partie aufkommen. Kein langes Abtasten, die Kontrahenten gaben vor der großartigen Kulisse von über 10.000 Zuschauern sofort Vollgas und schenkten sich keinen Zentimeter breit an Boden. Nach gut zehn Minuten gaben die Gäste den ersten Warnschuss Richtung FCS-Keeper David Hohs ab (12.). Der erste gefährliche Torschuss der Hausherren wurde nach exakt einer Viertelstunde zur Ecke abgefälscht (15.). Die rasante Partie wogte in der anschließenden Phase hin und her, immer wieder unterbrochen durch kleine Fouls. Beide Defensivreihen standen immer sicherer und ließen nicht viel zu, die Stürmer hatten einen schweren Stand. Saarbrücken versuchte vermehrt über den ruhenden Ball gefährlich zu werden. Zwei Eckbälle segelten vor die Kiste von Kickers-Keeper Robert Wulnikowski, aber weder Dennis Wegner noch Daniel Döringer konnten aus aussichtsreicher Position einnetzen. Besser machten es die Gäste. Nico Herzig kam im Sechzehner an den Ball und setzte die Kugel an den Innenpfosten, von wo aus das Spielgerät ins Netz sprang (36.). Der Rückstand zehrte sichtlich am Nervenkostüm der Saarbrücker. Bis zur Halbzeit brachte der FCS keine klaren Aktionen mehr aufs Feld. In der Kabine mussten sich die Saarländer erst einmal neu sortieren, kamen dann aber bissig und energisch zurück auf das Spielfeld. Doch auch die Kickers machten sich wenige Zeigerumdrehungen nach Wiederanpfiff gleich wieder bemerkbar. Dominik Nothnagel umkurvte drei Gegenspieler und legte ab auf Marco Haller, der aber über den Querbalken zielte (49.). Die Hausherren hatten in der folgenden Phase mehr Ballbesitz und waren bemüht, gefährliche Torchancen zu kreieren, aber die Defensive der Kickers stand wie schon in der Liga sattelfest und ließ sich nicht aus den Angeln heben. Was der FCS auch versuchte, der Abwehrverbund der Hollerbach-Elf war immer im Bilde. Knapp zehn Minuten vor Schluss setzte Felix Luz auf Flanke von Sven Sökler einen Kopfball am Kasten vorbei (82.), ansonsten kamen die Gastgeber kaum zum Abschluss. In der Nachspielzeit hatte der FCS seine dickste Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem Freistoß kam Peter Chrappan vor FWK-Keeper Wulnikowski an den Ball, aber die Kickers-Defensive hatte an diesem Tag auch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite und konnte die Kugel mit vereinten Kräften noch von der Linie kratzen (90.+4).
Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen) - Zuschauer: 10.247
Tor: 0:1 Nico Herzig (36.)






Vorschau - das Relegations-Hinspiel:

Die Würzburger Kickers, die bereits am Dienstag um 13 Uhr per Bus ins Saarland aufbrechen, haben in der regulären Saison einige Bestmarken aufgestellt: 80 Punkte in einer Regionalliga Bayern mit 18 Mannschaften sind Rekord. Zwar erreichte der TSV 1860 München II in der Saison 2012/13 auch 80 Zähler, damals tummelten sich aber 20 Klubs in der Liga. Zum Vergleich: Der FC Bayern München II brachte es im Vorjahr in einer 19er Liga auf 79 Punkte. Die Kickers führen sämtliche Ranglisten an - die Heimwertung, die Auswärtsspiele, das Vorrunden-Klassement und die Rangliste der Rückrunde. 67 erzielte Tore und nur 15 Gegentore sind jeweils der beste Wert in dieser Spielzeit. Spielerisch waren die Unterfranken fraglos das Nonplusultra in Bayerns Vorzeigeliga. Hinzu kommt, dass der komplette Kader zur Verfügung steht, und das rechtzeitig zu den Entscheidungsspielen. Es spricht also einiges für den FWK. "Trotzdem ist Relegation wie Pokal, da kann alles passieren", hebt Würzburgs Teammanager Norbert Mahler mahnend den Zeigefinger. Das sieht auch Chefanweiser Bernd Hollerbach so: "Es gibt in diesem Duell keinen Favoriten." Vorbereitet haben sich die Kickers nicht anders vorbereitet wie auf jedes normale Punktspiel auch. "Wir haben da nichts anders gemacht. Warum auch?", so Mahler. Das Studium des Gegners wurde ebenso standardmäßig vorgenommen. "Wir haben Saarbrücken mehrfach beobachtet, wie sie uns auch. Ist alles legitim und nichts Besonderes", klärt Mahler auf. Durch den Europapokal-Modus ist das primäre Ziel der Gäste ein eigener Torerfolg in der Fremde. "In zwei Spielen ist vieles möglich. Unser Ziel ist es daher ein gutes Ergebnis zu erreichen und möglichst ein Auswärtstor zu erzielen", gibt Chefcoach Hollerbach die Richtung vor.

1. FC Saarbrücken plant die sofortige Rückkehr in die dritte Liga.

Der 1. FC Saarbrücken ist im vorigen Jahr als Schlusslicht aus der 3. Liga abgestiegen. Vier Jahre spielte der Traditionsklub in Liga drei, dabei zeigte die Leistungskurve beständig nach unten und gipfelte in negativer Hinsicht auf dem 20. Platz in der Saison 2013/14. Cheftrainer beim Bundesliga-Gründungsmitglied von 1963 ist seit Jahresbeginn 2014 Fuat Kilic. Der 42-jährige Fußballlehrer führte den Verein gleich zu Saisonbeginn in die Spitzengruppe und stand sogar drei Mal auf Rang eins. Platz zwei hatte der FCS seit dem 24. Spieltag inne. "Wir haben uns die Chance erarbeitet, in diesen zwei Partien unsere Saison zu krönen. Alle brennen darauf, dass es endlich losgeht. Die Jungs wollen unbedingt, haben aber auch die nötige Lockerheit", läutet Kilic den Countdown ein und erwartet eine ganz enge Kiste: "Es werden zwei sehr intensive Spiele. Mit Würzburg und uns treffen zwei Teams mit einer ähnlichen Ausrichtung aufeinander. Sie haben Qualität und Erfahrung im Kader, wir auch. Bei diesem Duell werden Nuancen entscheiden. Wir wollen uns das Quäntchen Glück mehr erarbeiten." Bei den Gastgebern wird der 29 Jahre alte Abwehrspieler Mounir Chaftar wegen Knieproblemen fehlen. Chaftar ist in Bayern kein Unbekannter, spielte er doch 2011/12 für den SV Wacker Burghausen in Liga drei, ebenso wie der Ex-Hachinger und Bayern-Amateure-Crack Dominik Rohracker, der gebürtige Niederbayer und Ex-Hachinger Marius Willsch und der Ex-Burghauser Felix Luz. Kapitän der Saarländer ist Jan Fießer (28), der im Mittelfeld die Fäden zieht und mit Arminia Bielefeld auch schon in der zweiten Liga gekickt hat. Die Hausherren verfügen über einen routinierten Kader mit einem Durchschnittsalter von 24,45 Jahren. Es wurde mit 4.400 Fans im Schnitt hinter Meister Offenbach auch in der Zuschauergunst der zweite Platz belegt. Übrigens: das Rückspiel am Dallenberg ist fünf Tage vor Austragung bereits ausverkauft.








Relegation zur 3. Liga

(6 Mannschaften spielen um 3 Plätze)
(
mit Hin- und Rückspiel im Europapokal-Modus*)

Relegation - Hinspiele: (Mittwoch, 27. Mai - 19 Uhr)
Spiel 1:
1. FC Saarbrücken (SW-Vize) - FC Würzburger Kickers (Bayern-Meister)
Spiel 2:
1. FC Magdeburg (NO-Meister) - Kickers Offenbach (SW-Meister)
Spiel 3: SV Werder Bremen II (N-Meister) - Borussia Mönchengladbach II (W-Meister)

Relegation - Rückspiele: (Sonntag, 31. Mai - 14 Uhr)
Spiel 1: FC Würzburger Kickers (Bayern-Meister) - 1. FC Saarbrücken (SW-Vize)
Spiel 2: Kickers Offenbach (SW-Meister) - 1. FC Magdeburg (NO-Meister)
Spiel 3: Borussia Mönchengladbach II (W-Meister) - SV Werder Bremen II (N-Meister)


Die Sieger der Spiele 1-3 (Hin- und Rückspiel gemäß Europapokal-Modus*) sind für die 3. Liga 2015/16 qualifiziert.


Aufrufe: 027.5.2015, 21:20 Uhr
D. Meier / mwiAutor