Lindheim leidet

Tätlicher Angriff

Die Verfolger patzten: Hanau 93 kam bei der Spvgg. Dietesheim nur zu einem 1:1, der SV Somborn ging zuhause unerwartet hoch mit 2:7 gegen den FC Hochstadt unter. Neuer Tabellendritter ist der FC Dietzenbach, der mit 2:0 bei der SG Marköbel gewann. Nach dem Spiel ging es rund, ein tätlicher Angriff eines Zuschauers gegen den Schiedsrichter könnte für die SGM böse Folgen haben. Klassenleiter Harald Vorndran ist über die Vorfälle informiert und hat dem Schiedsrichter aufgrund des komplexen Sachverhalts eine Fristverlängerung zur Erstellung eines Sonderberichts bis Mittwochabend eingeräumt. ,,Voraussichtlich wird über das Regionalsportgericht ein Verfahren eingeleitet", kündigte Vorndran an. Ohne dem Vorsitzenden des Sportgerichts, Rolf Heller, vorweggreifen zu wollen, geht der Klassenleiter davon aus, dass es aufgrund der schwerwiegenden Anschuldigungen zu einer Sportgerichtsverhandlung kommen wird und die Vorkommnisse nicht im schriftlichen Verfahren abgehandelt werden können. Aufgrund des schwebenden Verfahrens wollten weder er noch die SG Marköbel die Geschehnisse im Detail kommentieren. Klar ist: Die Ermittlungen werden alsbald anlaufen. ,,Wir wissen, dass da was auf uns zukommen könnte", sagte Marköbels Vorstandsmitglied Peter Heinz, der selbst zum Kreis der herbeigeeilten Vereins-Platzordner zählte, die ein Eskalieren der aufgeheizten Stimmung nicht mehr gänzlich unterbinden konnte. Immerhin konnten herbeigerufene Polizisten und Sanitäter alsbald wieder das Sportgelände am Ortsmittelpunkt verlassen. ,,Der Bericht des Rettungsdienstes wird sicherlich auch eine Rolle bei der sportrechtlichen Beurteilung der Geschehnisse spielen", glaubt Harald Vorndran. Für den Fall einer Verurteilung drohen dem Gruppenligisten harte Konsequenzen, laut der Strafordnung des Hessischen Fußball-Verbandes können das Geldstrafen, Spiel- und Funktionsverbote, aber auch Punktabzüge sein.

Im Kellerderby setzte sich die SG 05 Büdingen mit 4:2 gegen den SSV Lindheim durch. Schlusslicht Lindheim hatte vor dem Spieltag für einen Paukenschlag gesorgt und fünf Spieler des aktuellen Kaders aussortiert. Befürchtungen, der ehemalige Verbandsligist, der in dieser Saison bereits mehrere zweistellige Schlappen kassiert hatte, könnte erstmals in dieser Saison eine Partie kampflos absagen - und das ausgerechnet im Kreisderby - traten nicht ein.

Der SSV nominierte elf Spieler, begann kurioserweise aber nur zu zehnt. Vereinsschiedsrichter Rolf Seifert streifte sich ein Trikot über, nahm aber nur auf der Ersatzbank Platz, um in der Schlussviertel dann doch noch sein vielbeachtetes Debüt als Gruppenliga-Fußballer zu feiern. Womöglich hatte sich der aktive Tischtennisspieler im Vorfeld unabhängig von taktischen Überlegungen von Spielertrainer Dejan Cvetkovic lediglich zu einem Kurzeinsatz bereit erklärt. Es könnte eine Erklärung für den kuriosen Sachverhalt sein, weshalb der SSV rund 75 Minuten in Unterzahl agierte.

Bei der Hereinnahme Seiferts stand das Spiel übrigens mit 3:2 noch auf des Messers Schneide. Gewiss ein Achtungserfolg für den SSV, in dessen Aufgebot weitere Spieler aus dem Altherren-Bereich vertreten waren.