2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Erleichterung nach dem Klassenerhalt: LSC-Trainer Thomas Mürnseer umarmt nach dem 2:1-Zittersieg gegen Phönix München Goalgetter Jakob Gerg; der hatte kurz nach der Pause die zwischenzeitliche 2:0-Führung erzielt – Endstand 2:1. FOTO: EWALD SCHEITTERER
Erleichterung nach dem Klassenerhalt: LSC-Trainer Thomas Mürnseer umarmt nach dem 2:1-Zittersieg gegen Phönix München Goalgetter Jakob Gerg; der hatte kurz nach der Pause die zwischenzeitliche 2:0-Führung erzielt – Endstand 2:1. FOTO: EWALD SCHEITTERER

Umworbener Gerg hält Lenggries die Treue

Korb für Holzkirchen

Thomas Mürnseer hat seine erste Trainersaison im Seniorenbereich mit Bravour absolviert. Am letzten Spieltag der Bezirksliga Süd, also quasi auf der Ziellinie, hat sich der Lenggrieser SC den Klassenerhalt gesichert. „Für meine Nerven wär’s besser gewesen, wenn wir das früher hingekriegt hätten“, meint Mürnseer rückblickend.

Aber dafür sind in der Rückrunde zu viele Bigpoints vergeben worden. Weitere Rückschläge waren die zahlreichen verletzungsbedingten Ausfälle. Mit Kapitän Markus Artmann, Torwart Florian Schauer (beide Schulter), Sebastian Biagini (Muskelfaserriss), Max Scheck (Sprunggelenk) und Stefan Reiser (Kreuzbandriss) mussten fünf Stammspieler die Saison entweder frühzeitig beenden, oder während der Rückrunde lange Pausen einlegen. Die roten Karten von Mathias Gerg und Hans Schmid am vorletzten Spieltag waren eine weitere Hypothek auf den Klassenerhalt.

„Wir waren lange Zeit total am Limit“, räumt Michael Willibald ein. Deshalb wäre für den Zweiten Vorstand „ein Abstieg absolut kein Beinbruch“ gewesen. „Die Bezirksliga ist eben eine harte Nuss. Man muss bedenken, dass wir mit einer Mannschaft aus Einheimischen in dieser Liga ausschließlich gegen Mannschaften spielen, bei denen bezahlt wird“, stellt Willibald klar.

Das Herzblut für den Verein, der Wille und der Zusammenhalt waren vielleicht das Zünglein an der Waage zugunsten des Klassenerhalts. „Moral, Stimmung in der Mannschaft und Trainingsbeteiligung waren immer top“, lobt Mürnseer nicht nur die Lenggrieser Erste, sondern auch die von Martin Kerwien betreute Reserve.

Obwohl der Ligaverbleib bis zum Schluss Spitz auf Knopf stand, hat der Lenggrieser SC in Sachen Attraktivität gehörig zugelegt. Abzulesen an den erzielten Toren: Mit 57 Treffern gehört der LSC zum Top-Quartett der Liga. Jakob Gerg, (15 Tore), Ludwig Buchmair (11) und Max Scheck (10) vereinten das Gros der Treffer auf sich. Soviel Licht auch in der Offensive schien, soviel Schatten gab es in der Defensive: 66 Gegentreffer hat nur Aufsteiger TSV Oberalting (67) getoppt. Mürnseer räumt ein: „Wir haben viel für die Offensive getan, darunter hat die Defensive gelitten. Daran müssen wir künftig arbeiten.“

Ab dieser Woche haben die Lenggrieser dazu die Gelegenheit, denn die Vorbereitungen auf die neue Saison laufen allmählich an. Zwei Spieler wird Mürnseer nicht mehr im Kader haben: Mittelfeldspieler Franz Reiser und Außenverteidiger Hans Schmid hören auf. Vermutlich die gesamte Saison ausfallen werden Markus Artmann nach einer kürzlich erfolgten Schulter-OP und Stefan Reiser. Der Innenverteidiger lässt seinen Kreuzband-riss erst im November beheben und muss dann bis ins Frühjahr pausieren. Gerne hätte man deshalb Thomas Angermeier, in den eigenen Reihen begrüßt. Doch der ehemalige Kapitän und Defensivmann des SV Bad Tölz hat abgewunken. Zum einen ist er als Sponsoring-Fachmann bei der SpVgg Unterhaching an den Samstagen – den Heimspieltage des LSC – im Hachinger Sportpark unabkömmlich; zum anderen errichtet Angermeier gerade sein eigenes Domizil in Arzbach. Aufgrund dieser Doppelbelastung hat sich der 25-Jährige für eine andere fußballerische Herausforderung entschieden: Als Spielertrainer will er den SV Wackersberg in die Kreisklasse führen.

Eine gute Nachricht hat Trainer Mürnseer gleichwohl bereit: Spielmacher und Goalgetter Jakob Gerg bleibt seinem Heimatverein treu. Etliche Vereine – darunter Bayernliga-Aufsteiger TuS Holzkirchen – hatten in der Sommerpause versucht, den Wirbelwind aus dem Isarwinkel wegzulocken – vergebens. „Er ist ein Schlüsselspieler und nicht zu ersetzen“, weiß Mürnseer. Neben einer guten Vorbereitung hat er einem Wunsch für die neue Spielzeit: „Nach so einer Hammersaison darf’s gerne etwas ruhiger werden.“

Saisonbeginn
Die Bezirksliga Süd startet am Wochenende, 22./23. Juli, in die neue Saison; der LSC-Gegner steht noch nicht fest.

Aufrufe: 023.6.2017, 08:58 Uhr
Wolfgang Stauner - Tölzer KurierAutor