2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Florian Harnisch hat stets den Ball im Blick. Mit seinem Fußball-Landesligen TuS Lindlar tritt er beim Tabellenzweiten in Bonn-Endenich an., Foto: ?Randow
Florian Harnisch hat stets den Ball im Blick. Mit seinem Fußball-Landesligen TuS Lindlar tritt er beim Tabellenzweiten in Bonn-Endenich an., Foto: ?Randow

Lange vermisstes Sieges-Gefühl

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Mit einem knappen Erfolg beim Schlusslicht konnte der TV Herkenrath den Abstand zum direkten Verfolger Bonn-Endenich auf fünf Zähler ausbauen. Das Polster zum dritten Platz, dem ersten Nichtaufstiegsplatz, blieb jedoch unverändert.

Sang- und klanglos ging derweil der TuS Marialinden unter.

1. FC Niederkassel — TV Herkenrath 1:2 (1:1). „Ich verstehe nicht, warum unser Gegner mit so wenig Punkten am Tabellenende steht. Diese Mannschaft hat heute einen ziemlich guten Job gemacht”, so TV Herkenrath-Trainer Michael Hornig, der mit der Leistung der eigenen Elf weniger zufrieden war, durchaus aber sehr froh war über die eingefahrenen drei Zähler.

Die ersten 30 Minuten sahen für den Tabellenführer noch gut aus. In dieser Phase erzielte Marvin Wesenberg auch das 0:1 nach einer gelungenen Kombination durch das Mittelfeld über Martin Sgraja und Daniel Lekscha (17.). Nach einer halben Stunde gelang es der Elf aus Niederkassel jedoch, mehr Druck auf den TVH aufzubauen. Prompt musste sich Torwart Adam Kasprzik in der 34. Minute lang machen, um den Ausgleich zu verhindern. Wenig später fiel dann aber doch noch das zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente 1:1 in der 39. Minute.

Nach dem Seitenwechsel lief es für den TV Herkenrath wieder etwas besser. Allerdings ließ der Spitzenreiter die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne vermissen. Eine gelungene Einzelaktion führte letztlich zum Sieg, als sich Oliver Lanwer 25 Meter vor dem Tor stehend ein Herz fasste und den Ball im Giebel versenkte (79.). In der Folge segelte noch manche Ecke und mancher Freistoß in den Strafraum des TV Herkenrath. Einen Querschläger fing sich die Hornig-Elf dabei nicht mehr ein.

TuS Oberpleis — TuS Marialinden 5:0 (1:0). Maßlos enttäuscht war Trainer Heinz-Peter Müller über das, was seine Mannschaft im Siebengebirge darbot: „Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel in dieser Saison. Es hat überhaupt nichts gestimmt.”

Dem gastgebenden TuS Oberpleis reichte somit eine durchschnittliche Leistung, um einen Sieg einzufahren, der laut Müller auch in dieser Höhe verdient war. Die Führung in Durchgang eins resultierte aus einem direkt verwandelten Freistoß (22.). In der zweiten Halbzeit setzte sich das Grauen in regelmäßigen Abständen mit Gegentreffern in der 53., 60. und 75. Minute per Strafstoß fort.

Den Schlusspunkt setzte die Heimelf in der 89. Minute. „Wir sind nach wie vor nur dann erfolgreich, wenn wir 100 Prozent geben. Das heute waren aber nicht 100, und auch nicht 97, sondern maximal 52 Prozent”, so Müller abschließend.

TuS Marialinden: Demmer, Käbbe (64. Feldner), Spanier (82. Budweg), Kohlenbach, Datzert, P. Peters, Köppe, Weinrich, A. Peters, Lüdenbach (46. Weber), Maier.

FV Bonn-Endenich — TuS Lindlar 2:3 (1:1). „Wenn wir die ganze Saison lang gegen den FV Bad Honnef und den FV Endenich spielen dürften, stünden wir wahrscheinlich in der Spitzengruppe der Liga”, scherzte TuS-Trainer Raimund Kiuzauskas in Anbetracht der Tatsache, dass seine Elf vor allem gegen diese beiden Gegner regelmäßig punktet.

Der bei nasskaltem Wetter schwer bespielbare Aschenplatz kam offenbar dem Plan der Gäste gut entgegen, denn sie verdiente sich den Auswärtserfolg redlich. Zunächst wurde der erste Fehler jedoch bestraft, als Daniel Esposito nach gewonnenem Laufduell das 1:0 für die Gastgeber erzielte (17.). Nicht viel später war auf der anderen Seite Rico Brochhaus spritziger als seine Gegenspieler: Er erlief einen langen Ball, den der Innenverteidiger offenbar unterschätzt hatte, und glich aus zum 1:1 (22.). In der Folge gab es Chancen auf beiden Seiten, so dass der Gleichstand zur Pause den Kräfteverhältnissen entsprach.

Kurz nach dem Seitenwechsel mündete eine gelungene Aktion des TuS in einem lange nicht mehr erlebten Gefühl: in Führung gegangen zu sein. Justin Ebert ließ auf der rechten Seite zwei Gegenspieler aussteigen, brachte den Ball zentral vors Tor, und dort zog Martin Reif aus 18 Metern zum 2:1 für die Gäste ab (63.). Vorne liegend wurde der TuS kurzzeitig nachlässig und fing prompt durch eine von Dennis Herschbach per Kopf ins Netz verlängerte Flanke das 2:2 (67.). In der Schlussphase war der TuS die aktiviere Elf und hatte die besseren Chancen durch Rico Brochhaus und Patrick Althoff. Es war jedoch Timo Diehl, der eine Flanke von Justin Ebert, an der im Zentrum bereits zwei Mitspieler vorbei gerutscht waren, mit letzter Kraft im Gehäuse unterbrachte (83.). Mit der 3:2-Führung im Rücken stellte der TuS auf eine Fünferkette um und brachte das Ergebnis höchstsouverän über die Runden. In der Schlussminute sah ein FV-Spieler noch die Rote Karte.

Aufrufe: 029.3.2015, 20:38 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor