2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Ingo Becher
F: Ingo Becher

La Monica beschert Fortuna II drei Punkte

Der Regionalligist gewinnt beim SC Verl mit 1:0 und hat am Ende das Glück auf seiner Seite.

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Der Schlusspfiff war erst wenige Sekunden verklungen, da führte der Weg von Andreas Golombek schnurstracks zu den Fotografen, die sich am Spielfeldrand ihre Fotos anschauten. Zusammen mit Düsseldorfs Offensivakteur Timm Golley wollte sich der Trainer des SC Verl die wohl entscheidende Szene des Spiels seiner Mannschaft gegen Fortunas Zweitvertretung noch einmal ganz genau vor Augen führen lassen. Es dauerte nur wenige Sekunden, und der 46-Jährige schüttelte energisch mit dem Kopf.

Was war geschehen? Stein des Anstoßes für Golombeks Unmut war die Entscheidung von Schiedsrichter Benjamin Schäfer in der letzten Spielminute. Verls Stürmer Simon Engelmann tauchte nach einer schönen Kombination frei vor dem Düsseldorfer Gehäuse auf und hätte den Ball eigentlich aus kurzer Distanz nur noch über die Linie drücken müssen. Allerdings hatte Fortunas Außenverteidiger Marvin Ajani etwas dagegen und rauschte von hinten heran. Ein schneller Kontakt, und Engelmann fiel schreiend zu Boden. Während wohl fast jeder auf dem Spielfeld mit einem Elfmeterpfiff rechnete, entschied der Unparteiische überraschend auf "Schwalbe" und zeigte Engelmann die Gelbe Karte.

"Wenn ein Fußballer einen Meter vor dem Tor steht, dann will er das Ding doch machen und lässt sich nicht einfach fallen", monierte Golombek bei der anschließenden Pressekonferenz und ging mit dem Referee hart ins Gericht: "Ich gebe eigentlich keinem Schiedsrichter die Schuld, wenn er gut gepfiffen hat. Aber dieser hat so viele Fehler am Stück gemacht und macht kurz vor Schluss auch noch einen Riesenfehler."

Sein Gegenüber, Fortuna-Trainer Taskin Aksoy, äußerte sich gar nicht erst zu dieser brisanten Szene, sondern stellte die Leistung seiner Mannschaft in den Vordergrund. "Ich denke, dass wir heute sehr, sehr viel Glück gehabt haben", resümierte der Fußballlehrer und meinte damit nicht nur den nicht gegebenen Foulelfmeter. Denn die Rot-Weißen taten sich auch insgesamt sehr schwer in der ostwestfälischen Kleinstadt. Ohne den angeschlagenen Kaan Akca fehlte den Flingernern ihr Ideengeber im Mittelfeld, so dass die Darbietung über die gesamten 90 Minuten äußerst dürftig blieb - dies sah auch Aksoy so. "Fußballerisch war das heute ein eher schlechteres Spiel von uns", bestätigte er. "Leider haben wir viel zu schnell Ballverluste verursacht, anstatt zielstrebig auf das 2:0 zu gehen."

Tatsächlich brachte der etwas überraschende Führungstreffer von Fabio La Monica in der zweiten Hälfte nicht die erhoffte Sicherheit ins Spiel der Gäste, die sich besonders an der dicht gestaffelten Verler Defensive ein ums andere Mal aufrieben. Erschwerend kam hinzu, dass man zu oft den Weg mit langen Pässen durch die Mitte suchte, anstatt mit schnell Ballstafetten über die Außen zu kombinieren. Ein Umstand, der selbst nach der Gelb-Roten Karte gegen Verls Guerino Capretti nicht besser wurde. So blieben die Chancen der Aksoy-Elf meistens Stückwerk.

Ganz anders präsentierten sich da die Hausherren, die allerdings besonders in der hektischen Schlussphase viel zu großzügig mit ihren Chancen umgingen, als nacheinander Engelmann (79.) und Robert Mainka (86.) knapp vorbeischossen. Das Glück war diesmal eindeutig den Fortunen hold.

Aufrufe: 019.10.2014, 20:26 Uhr
Rheinische Post / Maximilian LonnAutor