2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Aktuell verletzt: aber Marco Küntzel will sich in Kürze auch auf dem Rasen wieder »voll reinhauen«. F: Rummel
Aktuell verletzt: aber Marco Küntzel will sich in Kürze auch auf dem Rasen wieder »voll reinhauen«. F: Rummel

Küntzels Kontrastprogramm: »Daran kann ich wachsen«

Marco Küntzel ist zurück im Trainergeschäft und berichtet von seiner schwierigen Mission beim FC Affing

Nach den Querelen beim Bayerliga-Meister BC Aichach wollte Trainer Marco Küntzel eigentlich bis zum Winter eine fußballerische Pause einlegen. Doch es kam anders. Seit September steht der Ex-Profi beim FC Affing an der Seitenlinie. Bei Bedarf schnürt der 38-Jährige auch selbst die Fußballschuhe. Mit FuPa hat sich der ehemalige Stürmer von Borussia Mönchengladbach über seine schwierige Mission beim Bayernliga-Absteiger unterhalten, der in der Landesliga ums sportliche Überleben kämpfen muss.
FuPa: Marco, jetzt bist du doch schneller als geplant wieder im Trainergeschäft gelandet. Wie kam's dazu?
Marco Küntzel (38): Eigentlich wollte ich ja bis zum Winter nichts machen. Als beim FC Affing Anfang August dann aber Trainer Klaus Wünsch aufgehört hat, wurde ich von den Verantwortlichen des FCA gefragt, ob ich den Trainerposten übernehmen wolle. Ich habe zunächst abgelehnt, weil ich den August schon privat verplant hatte. Ich habe mich aber bereiterklärt, das Amt im September zu übernehmen. Außerdem ist Affing gleich bei mir um die Ecke.

Ein Sieg ist unter deiner Regie aber noch nicht gelungen. Nach dem 0:5 in Illertissen habt ihr nun drei Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegszone. Wie erklärst du dir diese Probleme nach dem Abstieg im Frühsommer?
Wir befinden uns in einer schwierigen Lage. Der Kader ist klein, zudem sind viele Spieler verletzt. Ich selber kann im Moment auch nicht spielen, werde mich aber, wenn ich wieder fit bin, voll reinhauen. Diese schwierige Aufgabe hat mich aber auch gereizt. Ich will natürlich versuchen, die Mannschaft dort unten rauszubringen. An solch einer prekären Situation kann ich als junger Trainer wachsen. Auf alle Fälle aber muss der Verein Geduld haben. Wir müssen versuchen, bis zum Winter den Anschluss nicht zu verlieren. Und vielleicht können wir in der Winterpause noch den ein oder anderen Spieler dazubekommen.

»Der Kader ist zu brav. Daran müssen wir arbeiten.«

Wo siehst du konkret Nachholbedarf?
Der Kader ist zu ruhig und zu brav. Daran müssen wir arbeiten.

Wie lange läuft dein Engagement in Affing?
Erst mal unbegrenzt. Wir wollen so lange wie möglich zusammenarbeiten. Auf jeden Fall so lange, wie beide Seiten Spaß daran haben. Vertraglich festgelegt ist aber - wie gesagt - kein Zeitraum.

Du bist vom Meister der Bayernliga zum Absteiger gewechselt. Ziemliches Konstrastprogramm.
Ja, schon. Vieles läuft hier anders, aber die Jungs ziehen im Training gut mit. Allerding ist die Personalsituation mit vielen Verletzten schwierig. Daher muss auch ich spielen, mir fehlen die Alternativen. Vor allem in der Defensive darf jetzt nichts mehr passieren, weil ich hier keine Möglichkeiten mehr habe, etwas zu verändern.

Ihr habt bisher zehn Punkte eingespielt. Die Hälfte der Saison ist fast schon wieder rum. Glaubst du ein zweiter Abstieg in Folge ist zu verhindern?
Wir wollen den Klassenerhalt jedenfalls unbedingt schaffen. Das wird schwer, wir dürfen nicht mehr zu viele Punkte liegen lassen. Denn sonst wird der Abstand zu den rettenden Plätzen schnell größer. Auf jeden Fall müssen wir weiter hart arbeiten. Das steht fest.




Aufrufe: 08.10.2014, 09:31 Uhr
Dirk MeierAutor