2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Affings Trainer Marco Küntzel (rechts) schließt nicht aus, weiterhin auf dem Platz auszuhelfen. Vor allem sieht er aber das Team in der Pflicht.  Archivfoto: Rummel
Affings Trainer Marco Küntzel (rechts) schließt nicht aus, weiterhin auf dem Platz auszuhelfen. Vor allem sieht er aber das Team in der Pflicht. Archivfoto: Rummel
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Küntzel hat eine schwere Aufgabe

Der FC Affing überwintert in der Landesliga auf einem Relegationsplatz +++ Aufgrund von Verletzungen hatte das Team mit argen Personalproblemen zu kämpfen

Der FC Affing befindet sich nicht gerade in einer komfortablen Position. Das Team überwintert in der Landesliga Südwest auf dem 16. Relegationsplatz. Wer am Ende der Saison dahinter landet, steigt direkt ab. Bei Trainer Marco Küntzel ist im Gespräch dennoch Optimismus herauszuhören, was die Frühjahrsrunde angeht.

Viele seiner Kollegen laufen bei diesem Stand Gefahr, ihre Stellung zu verlieren. Der 39-Jährige ist in der Hinrunde von den Vereinsverantwortlichen geradezu bekniet worden, zu bleiben. Ende November einigten sich beide Seiten. Küntzel sagt: „Die Verantwortlichen haben mich davon überzeugt, dass es besser wird.“ Damit spricht er Affings größtes Problem an: die personelle Situation. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle war es nicht möglich, eine eingespielte Formation zu finden.

Die kraftzehrende Relegation in der Sommerpause, die auch noch misslang, hatte Spuren hinterlassen. „Das war bestimmt auch ein Grund, warum wir so viele Verletzte hatten“, sagt Küntzel. Nun steigt das Team wieder ins Training ein. Diesmal hatten die Spieler mehr Zeit, Kraft zu tanken. Seine letzte Partie bestritt Affing am 22. November in Oberweikertshofen. Hallenfußball stand für die Spieler nicht an.

Auch personell sieht es zumindest auf dem Papier gut aus. Küntzel rechnet vor, dass er neben den Torhütern Sven Wernberger und Florian Riegel über 20 Feldspieler verfügt. Mehrere kehren jedoch nach langwierigen Verletzungen zurück. Von Giuliano Manno hatte sich der Verein bei seiner Verpflichtung viel versprochen. Doch dann riss sich der vielseitige Mittelfeldakteur Ende Juni bei seinem ersten Testspiel das Kreuzband. Der Neuzugang Florian Sandner zog sich im April im Einsatz für seinen alten Verein TSG Thannhausen dieselbe Verletzung zu. Auch Andreas Näßl kämpft mit Knieproblemen. Stammkraft Alexander Thiel erwischte es im Juni bei der Partie gegen Vilzing. Seitdem schlägt er sich mit den Folgen eines Syndesmosebandrisses herum.

Küntzel betont, dass die Spieler es nicht überstürzen sollen. Gerade Verletzungen am Knie brauchen lange, um zu verheilen. „Das ist ja nicht wie im Profibereich, dass die im Rehazentrum sind, mit Spezialisten, die sich um sie kümmern.“

Zudem warnt er, dass Kunstrasen für angeschlagene oder nicht auskurierte Spieler ein undankbarer Boden ist. Am Samstagabend starten die Affinger ihre erste Trainingseinheit auf dem künstlichen Untergrund in der Firnhaberau. Vorher will Küntzel keine Prognose darüber abgeben, wie es um die Rückkehrer im Team steht.

Zudem trennte sich die Vereinsführung in der Winterpause von mehreren Spielern. Während Ronny Roth aufgrund einer langwierigen Verletzung keinmal im Einsatz war, traf es mit Nino Kindermann und Urgestein Armin Failer auch Stammspieler. Marco Küntzel sagt, dass diese Verluste verkraftbar sind, „wenn alle Spieler gesund bleiben“.

Schließlich ist der Kader auch verstärkt worden. Neben Neuzugang Sandner laufen in Zukunft Max Merwald (zuletzt FC Ismaning), Michal Korenik (Thannhausen) und Dominic Wünsch (FC Pipinsried) für Affing auf.

Viel hält Küntzel von Merwald. Er trainiert bereits seit etwa zwei Monaten mit dem Team und soll im zentralen Mittelfeld agieren. „Er macht einen willigen Eindruck. Solche brauchen wir für den Abstiegskampf“, sagt Küntzel. Korenik kennt der Trainer noch aus seinen Zeiten beim BC Aichach und Wünsch hat er bei Pipinsried beobachtet. Beide sollen in Zukunft das Flügelspiel verstärken.

Küntzel schließt auch nicht aus, dass er selbst wieder als Spielertrainer aufläuft. „Lieber ist es mir natürlich, wenn ich von der Bank aus das Spiel leite.“ Der 39-Jährige betont, dass er in der Vergangenheit selbst oft mit Verletzungen zu kämpfen hatte.

Zum Beginn der Frühjahrsrunde steht dann sofort eine brisante Begegnung an. „Das erste Spiel gegen Dinkelsbühl ist richtig entscheidend.“ Die Mittelfranken haben acht Punkte mehr und stehen auf Rang 13 – unmittelbar vor den Relegationsplätzen. Affing hat allerdings zwei Partien mehr vor sich, weil in der Vorrunde die Spiele gegen Ottobeuren und Kaufbeuren ausgefallen sind. „Jedoch ist noch nicht gesagt, dass wir die auch automatisch gewinnen“, warnt Küntzel. Allgemein gibt er sich im Hinblick auf die Frühjahrsrunde keinen Illusionen hin. „Unter Umständen wird es nur für die Relegation reichen.“

Aufrufe: 030.1.2015, 14:03 Uhr
Aichacher Nachrichten / Philipp SchrödersAutor