2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kein klarer Sieger: Kiels Kapitän Malte Petersen (zweiter von rechts) und Braunschweigs Taktgeber Louis Kirmeier liefern sich ein enges Luftduell.
Kein klarer Sieger: Kiels Kapitän Malte Petersen (zweiter von rechts) und Braunschweigs Taktgeber Louis Kirmeier liefern sich ein enges Luftduell.

KSV Holstein: Klare Dominanz reicht nicht zum Sieg

B-Junioren nur 2:2 gegen Braunschweiger "Löwen"

Verlinkte Inhalte

Es gibt Fußballspiele, die sind einfach nicht für Torhüter gemacht, weil sie kaum Chancen kriegen, sich auszuzeichnen. Ein eben solches ereignete sich im Projensdorfer Nachwuchsleistungszentrum. Praktisch alle Schüsse, die aufs Tor kamen, mussten aus dem Netz geholt werden, und so trennte sich Holsteins U17 mit einem 2:2-Unentscheiden von dem Nachwuchs der Eintracht aus Braunschweig.

Schon zu Beginn der Partie zeigte sich zweierlei: Einerseits etablierten die Kieler nach circa zehn unruhigen Minuten eine spielerische Überlegenheit, andererseits entfachten sie aber nur Gefahr, wenn ihr Sturmtalent Noah Awuku mit dem Ball am Fuß Tempo aufnahm. Er ließ in der 13. Minute gleich zwei Gegner stehen, drang von von rechts in den Strafraum ein, traf mit seinem Flachschuss aber nur den Außenpfosten.

Drei Zeigerumdrehungen später erlief er einen Steilpass Mats Melahns und umkurvte den aus seinem Tor eilenden Keeper, ehe er noch von Innenverteidiger Ricardo-Oliver Henning abgelaufen wurde. So sehr die Dominanz der Hausherren zunahm, so sehr nahm die Klarheit im vorderen Drittel ab. Es mangelte an Variabilität und frischen Ideen.

Trotzdem fiel das Tor der Gäste wie aus heiterem Himmel. Nach Vorlage von Louis Kirmeier schob Angreifer Sinan Karak die Kugel ins Netz und konterkarierte damit die Kräfteverhältnisse auf wahnwitzige Art (28.). Die Antwortet ließ nicht lange auf sich warten, und wer wenn nicht Awuku hätte sie geben sollen? Nach einer Freistoß-Flanke Nils Drauschkes stieg der Junioren-Nationalspieler am Elfmeterpunkt am höchsten und köpfte zum zügigen Ausgleich ein (31.).

Nach dem Seitenwechsel erlebten die Fördestädter den nächsten Schreckmoment. Nach 61 gespielten Sekunden schlug ein von Fabian Dietrich hereingegebener Freistoß aus dem Halbfeld unberührt am langen Pfosten ein. Der aufgerückte Henning war per Kopf nicht nicht ganz an den Ball gekommen, irritierte so aber Kiels Torhüter Jannis Meister entscheidend.

Holstein benötigte einige Minuten, schüttelte sich dann aber und schaltete wieder in den Vorwärtsgang. Awuku tankte sich nach einem von Laslo Wanger verlängerten Einwurf bis zur rechten Grundlinie durch, doch seinen Querpass verpasste Marcus Borgmann um einen halben Schritt (52.). Malte Petersen setzte die Abwehr unter Druck als er angeschossen wurde. Von seiner Rückseite abgelenkt segelte der Ball über Torhüter Merlin Rudzki, aber auch über die Latte hinweg (55.).

Die derzeitige Kieler Abhängigkeit von Awuku kristallisierte sich in Minute 63 ein weiteres Mal heraus, denn er holte mit einem unwiderstehlichen Antritt den durch Jan Wansiedler sicher verwandelten Strafstoß heraus – Dietrich kam mit seinem Tackling zu spät und beschwerte sich nur zaghaft über den Elfmeterpfiff.

Zwar arbeiteten die Gastgeber im Anschluss eifrig am achten Saisonsieg, erhöhten die Taktzahl ihrer Angriffe, kamen aber nicht mehr entscheidend zum Abschluss.„Wir sind schon eher enttäuscht. Wenn man zuhause zwei Tore macht, sollte man das Spiel auch gewinnen. Trotzdem war das eine klare Leistungssteigerung gegenüber den letzten zwei Partien, wo wir mit viel weniger Tempo agiert haben“, fasste KSV-Trainer Finn Jaensch seine gemischten Gefühle zusammen, während sein Gegenüber Benjamin Duda den solitären Punkt als Gewinn verbuchte und seine Nachwuchs-„Löwen“ eine leidenschaftliche Leistung mit viel Herz attestierte.

Holstein Kiel: Wansiedler – Wansiedler, Timm, Fischer, Drauschke – Ay (46. Greve), Melahn (80. Möller), Petersen, Borgmann (57. Jungehülsing) – Awuku, Wanger (78. Hinterleitner).

Eintracht Braunschweig: Rudzki – Siemer, Henning, Jelalli, Schlothauer – Zulage (46. Führmann), Kirmeier (78. Theocharis), Dietrich, Halus (72. Salihoglu) – Karak, Struck (57. Heike).

SR: Mierzwa (Bremerhaven).
Zuschauer: 60.
Tore: 0:1 Karak (28.), 1:1 Awuku (31.), 1:2 Dietrich (42.), 2:2 Wansiedler (64., Foulelfmeter).
Aufrufe: 012.12.2016, 11:30 Uhr
SHZ / WtiAutor