2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Torschütze Kevin Karow und Martin Dahm bejubeln den 3:0-Siegtreffer für Krieschow. Foto: Bock
Torschütze Kevin Karow und Martin Dahm bejubeln den 3:0-Siegtreffer für Krieschow. Foto: Bock

Krieschow und der Sturm beenden Waltersdorfs Titelträume

MIT VIDEOS + GALERIEN: VfB gewinnt das vom Winde verwehte Topspiel der Brandenburgliga gegen den RSV mit 3:0

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Der VfB Krieschow hat am Samstag das vom Winde verwehte Topspiel der Brandenburgliga gegen den RSV Waltersdorf mit 3:0 gewonnen. Für die Gäste dürften damit auch die letzten Träume von der Rückkehr in die Oberliga beendet sein.

Von einem regulären Fußballspiel wollten nach der Partie im Krieschower Sportpark beide Trainer nicht sprechen. Waltersdorfs Trainer Andreas Fricke brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: "Wir haben uns auf ein geiles Spiel gefreut, schließlich war es auch das Topduell dieses Spieltags. Und dann ist hier Orkan!" Ähnlich sah es auch sein Gegenüber Toni Lempke: "Durch den Wind war kein richtiges Spiel möglich." Dennoch mussten beide Teams 90 Minuten unter widrigen Bedingungen absolvieren.

Die wichtigste Szene der Partie fand allerdings schon vorher statt: Bei der Seitenwahl hatte VfB-Kapitän Fabian Lieschka das glückliche Händchen und entschied sich für die richtige Seite der Münze. "Ich habe das erste Mal überhaupt meinem Kapitän richtig Druck gemacht, dass er unbedingt die Seitenwahl gewinnen muss. Denn es war klar, dass wenn wir mit Wind in Führung gehen könnten, es hinten heraus ganz schwer für Waltersdorf wird", so Krieschows Coach Lempke.

Dieser Matchplan ging fast eins zu eins auf. Waltersdorf musste in der ersten Hälfte fast pausenlos gegen den stürmischen Wind ankämpfen. Die flachen Abschläge von RSV-Keeper Marc-Philipp Zuch kamen teilweise schon kurz hinter der eigenen Strafraumgrenze wieder herunter. Gleichzeitig setzte Krieschow vor der Pause immer wieder lange Bälle in die Spitze ein, die getragen durch den Wind für die Waltersdorfer Viererkette nur sehr schwer einzuschätzen waren. Das Spiel fand also mehr oder weniger fast ausschließlich in der RSV-Hälfte statt. Lempke: "Das Spiel sah eher aus wie beim Football. Wir haben nur lang nach vorne geschlagen und wollten dann mit Wucht nachpressen."

Vor allem bei den Standardsituationen wurde es stets brandgefährlich für das Waltersdorfer Tor. Von der linken Seite drehte Martin Dahm die Ecken immer wieder scharf auf den Kasten. Im ersten Versuch klatschte der Ball in der 12. Minute noch auf das hintere obere Toreck. Dafür zappelte in der 20. Minute der Ball im Netz: Die auf den kurzen Pfosten geschlagene Ecke konnte im Gewühl von Zuch nicht geklärt werden und landete zur Krieschower Führung im RSV-Tor.

Auch in der Folge änderte sich nichts am Spielverlauf. Waltersdorf fand gegen den Wind kaum Möglichkeiten zur Entlastung. Positiv für die Gäste war zur Pause alleine der knappe Rückstand, denn in der 24. Minute verletzte sich im Luftduell Abwehrspieler Robert Weinert auch noch schwerer. Er wird mit einem befürchteten Bänderriss dem RSV mehrere Wochen fehlen.

In der zweiten Hälfte hatte Krieschow das Glück des Tabellenführers: Der Wind legte sich im Spielverlauf spürbar. Waltersdorf konnte dadurch nicht mehr so einen Druck nach vorne aufbauen wie noch die Gastgeber in der ersten Halbzeit. Dennoch hatte unter anderem Emanuel Clemens in der 65. Minute die große Chance zum Ausgleich. Er drippelte sich stark durch das Zentrum und stand frei vor VfB-Keeper Marvin Jäschke. Der Schlussmann blieb aber lange stehen und entschärfte den Angriff.

Wie solche Situationen ein Spitzenreiter löst, zeigte Krieschow dafür gut zehn Minuten später. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld leitete Ralf Pehla den blitzschnellen Konter ein. Er passte auf die linke Aussenbahn auf Felix Angerhöfer, der im Strafraum quer legte auf den mitgelaufenen Andy Hebler. Und der Topangreifer der Liga ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schob aus elf Meter überlegt zum 2:0 ein.

Für Waltersdorf dürfte mit der Niederlage und bei 13 Zählern Rückstand das Thema Aufstieg beendet sein. RSV-Trainer Fricke: "Wir haben vorher gescherzt: Wer heute die Seitenwahl verliert, verliert auch das Spiel. So ist es leider auch gekommen. Bei gefühlt 20 Ecken in der ersten Hälfte war klar, dass irgendeine drin ist. So etwas kannst du nicht verteidigen." Fricke ließ auch gleich die besten Wünsche für die Oberliga in Krieschow: "Wir waren vor einem Jahr bereits hier. In der Zeit ist ganz schön etwas passiert im Umfeld und im Kader. Das kann man auch in der Tabelle ablesen. Hut ab dafür."

Durch den Sieg gegen den Verfolger und der gleichzeitigen Niederlage von Neuruppin festigte Krieschow bei noch einem ausstehende Nachholspiel den Platz an der Tabellenspitze der Brandenburgliga. VfB-Coach Lempke: "Ich bin sehr glücklich, dass wir gewonnen haben und nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Stahl Brandenburg heute eine gute Einstellung an den Tag gelegt haben."

Aufrufe: 018.3.2017, 20:18 Uhr
Sven BockAutor