2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
F: Muhme
F: Muhme

Kremmen gelingt die Überraschung gegen Ahrensfelde

MIT VIDEO + GALERIE: Kreisoberligist wirft den favorisierten Landesklasse-Vertreter aus dem Pokal-Wettbewerb

Im Viertelfinale des Kreispokals pustet der Fußball-Club Kremmen dem Favoriten Grün-Weiss Ahrensfelde die Hoffnungskerze auf den Einzug in die Runde der letzten Vier aus und sorgt damit schon für eine kleine Überraschung. Im Spiel zweier ambitionierter Vertreter ihrer Klassen zeigt sich der Kreisoberligist kaltschnäuziger und auch viel effektiver, was schlussendlich zu mindestens im Endergebnis den Unterschied ausmachte.

Bei bestem Wetter und guter Zuschauerkulisse begann die Begegnung ohne Abtastsystem und präsentierte Hausherren, die gut eingestellt waren und ohne Versteckspiel den Gästen schon früh auf die Füße traten. Ahrensfelde kam damit erst einmal gar nicht klar und musste schon nach vier Minuten tief durchatmen. Denn als David Braun nach Flanke von der linken Seite völlig blank abschloss und den Ball knapp neben das Tor setzte, bekam Ahrensfelde die Realität vor die Nase gehalten, mit dem Resultat, dass dies kein Selbstläufer werden würde. So benötige Grün-Weiss eine Findungsphase, welche sich nach ca. zehn Minuten so langsam in Spielkontrolle verwandelte.



Das erste Rauchzeichen setzte Vladimir Pestov mit einem Fernschuss, welcher aber für Kremmens Keeper Mike Koger leichte Beute war (11.). Der frühe Wechsel in der Defensive, Fabian Kühne kam für den verletzten Willi Lerche, hatte keine negativen Konsequenzen und lies das Barnimer Team weiter im Vorwärtsmarsch erscheinen. Kremmen kam nur noch sporadisch in die Offensive, hatte aber mit den agilen Marc Kaiser und Patrick Breyer, zwei pfeilschnelle Angreifer in seinen Reihen, die der Gästeabwehr einiges an Kopfzerbrechen bereiteten. Den Torschrei hatte dann auch Ahrensfelde auf den Lippen. Felix Grünwald hatte nach einer Ballstafette dann aus dem Rückraum die beste Schußposition und hämmerte die Kugel ohne Qualitätsanspruch über den Kasten (17.). Die Gäste drängten mit aller Gewalt, doch das Manko der letzten Wochen war allgegenwärtig. Das Anrennen durch die Mitte und die teilweise Verspieltheit machte es dem FC einfach, sich in Stellung zu bringen und relativ wenig zu zulassen. Grün-Weiss probierte viel, war variantenreich, aber oft auch zu kompliziert im Vortrag und einfach nicht zwingend genug. So blieb der erste Durchgang torlos, machte aber Hoffnung, dass die Partie in der normalen Spielzeit einen Sieger finden würde.



Gleich mit dem ersten Angriff und dem ansatzlosen Fernschuss durch Marc-Nelson Grzyb setzte Ahrensfelde die Zeichen weiterhin auf Angriff. Sebastian Vlach, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, leitete durch einen unnötigen Ballverlust im Mittelfeld den nächsten Konter der Hausherren ein. Dabei konnte er sich bei seinem Abwehrchef Alexander Kaatz bedanken, der in letzter Sekunde Schlimmeres verhinderte (47.). Ahrensfelde machte jetzt auch den Fehler, dass man viel zu weit aufrückte. Genau dies hatte das Trainerteam vor dem Spiel in die Unterlassungs-Order gegeben, weil man im Abwehrverbund in Sprintsituationen etwas nachteilig aufgestellt war. Die Rache folgte auf dem Fuße. Grün-Weiss wurde gnadenlos ausgekontert und sehenswert durch Marc Kaiser, der sehr abgeklärt am Ahrensfelder Torsteher Tim Wolf verbeischob, in Rückstand gebracht (53.). Der Treffer verschärfte die Begegnung und machte das Spiel endlich zum Pokalfight. Die Gäste waren wütend und intensivierten weiter ihren Vorwärtsdrang. Randerscheinung war ein minutenlanges Fehlpassfestival auf beiden Seiten mit einem Chancenplus für den FC. Allein Marc Kaiser hätte sein Team bei mehr Konsequenz auf die endgültige Siegerstraße bringen können (63.). So benötigte Ahrensfelde einen Eckball, um mit dem Ausgleich wieder ins Spiel zurückzukommen. Im hochspringenden Spielerknäuel hatte Thomas Illig seinen Kopf am besten platziert und das Spielgerät unhaltbar im Netz untergebracht (70.). Kremmen wankte, auch, weil bei einigen Akteuren die Kräfte schwanden. Grün-Weiss blieb am Drücker und verbuchte ein Chancenplus. Vieles ging daneben und das Zwingende blieb in den tollen Paraden des FC-Keepers Mike Koger hängen. Als dann in der 85. Minute in der Hälfte der Hausherren ein klares Foul an einen Ahrensfelder nicht geahndet wurde und sich einige Grün-Weisse in der Ärgernis mit dem Schiedsrichter anlegten, war wiederum Marc Kaiser zur Stelle, der per Konter das Pokal-Aus der Gäste endgültig besiegelte.

Kremmens Trainer Falk Franke war natürlich glücklich „Ich wusste, dass wir eine kleine Chance hatten, weil wir unsere schnellen Spitzen haben. Ahrensfelde war ein wirklich starker Gegner und wir hatten vielleicht das Quäntchen Glück zum Schluss. Das Foul vor dem 2:1 kann man sicherlich pfeifen“. Sven Orbanke auf Ahrensfelder Seite, der für die letzten zwanzig Minuten vom Referee aus dem Innenraum verband worden war, war natürlich angefressen „Der Schiedsrichter war heute der schwächste Mann auf dem Platz und in der Zweikampfbeurteilung eine absolute Katastrophe. Was die Leistung meiner Mannschaft betrifft: unterirdisch“. Sicherlich eine Wertung, die aus der Enttäuschung und dem Frust über die unerwartete Niederlage resultierte. Wer weiß, wie er reagiert hätte, wenn sein Team in der Chancenverwertung nicht so schlampig gewesen wäre.

Kremmen: Koger, Reiter, Jopp 90.+1 Behrendt), Hecht, Braun, Rossow (46. Nickel), Köpke, Kaiser, Turkoska, Breyer, Lindemann (75. Hergt)

Ahrensfelde: Wolf, Kaatz, Zimdahl (66. Baum), Lerche (12. Kühne), Vlach, Grzyb, Illig, Pestov, Knörnschild, Grünwald (74. Riegel), Ehrhardt

Schiedsrichter: Manuel Kronbichler (Kremmen)

Zuschauer: 103

Aufrufe: 015.11.2016, 09:14 Uhr
MOZ.de/Ingo MuhmeAutor