2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Vor einer richtungsweisenden Partie stehen Blau-Weiß Papenburg und Concordia Emsbüren. F: Dirk Hellmers
Vor einer richtungsweisenden Partie stehen Blau-Weiß Papenburg und Concordia Emsbüren. F: Dirk Hellmers

Krause-Heiber verlangt "dreckigen" Sieg

Papenburg und Emsbüren unter Zugzwang - Schapen will aus dem Loch heraus - Dörpen winkt die Herbstmeisterschaft - Lengerich unter Druck - Bruns bleibt optimistisch - ASV ohne Veer und Koop - Freren will Kantersieg vergolden

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Sieben Partien stehen am Sonntag in der Bezirksliga noch auf dem Programm, allesamt mit emsländischer Beteiligung. Im Tabellenkeller richtet sich der Blick auf die Partien zwischen Papenburg und Emsbüren sowie WE Nordhorn und Freren. An der Spitze reist Dörpen zum Topspiel nach Bad Bentheim, wo sogar die Herbstmeisterschaft klargemacht werden könnte. Komplizierte Heimaufgaben stehen Lengerich und Surwold bevor, während Altenlingen in Brandlecht-Hestrup einigermaßen frei aufspielen kann.

SC Blau-Weiß 94 Papenburg - SV Concordia Emsbüren (So 14:00)

Lediglich zwei Siege sammelten Blau-Weiß Papenburg und Concordia Emsbüren in dieser Saison in der Fußball-Bezirksliga bislang. Nur die Bilanz vom SV Surwold ist noch schlechter. Am Sonntag (14 Uhr) stehen sich beide Mannschaften im direkten Duell gegenüber.

Seit Wochen schon treten die Papenburger, die nach wie vor vom Interimstrainergespann Jakob Krause-Heiber und Stefan Niemann trainiert werden, aufgrund ständiger Unentschieden auf der Stelle. Fünf der letzten sieben Papenburger Partien endeten mit einer Punkteteilung. Gegen den ASV Altenlingen und bei Olympia Laxten kassierten die Kanalstädter zudem zu einem späten Zeitpunkt den Ausgleich und verschenkten somit überflüssigerweise zwei Punkte. So steckt Blau-Weiß schon fast zur Saisonhälfte noch immer drin im Abstiegskampf.

Warum es nicht so richtig läuft, dafür hat Krause-Heiber zwei Gründe ausgemacht: Zum einen die nach wie vor unglaublich angespannte Personalsituation. Woche für Woche kommen neue Hiobsbotschaften hinzu, wie in dieser Woche der Muskelbündelriss von Hendrik Schipmann und der Leistenbruch von Jan Pötzsch. Für beide Akteure ist das Jahr beendet. Zudem ist Mario Brands gesperrt. Immerhin kehrt Jürgen Sandersfeld nach abgelaufener Rotsperre zurück.

Des Weiteren hat Krause-Heiber ein gewisses Nervenflattern bei seiner jungen Mannschaft festgestellt: „Wir haben eigentlich nie eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von mehr als 22 Jahren auf dem Platz stehen. Verständlicherweise fehlt denen in gewissen Situationen noch die Ruhe und Erfahrung, ein Spiel auch mal dreckig nach Hause zu bringen. Die Qualität ist auf jeden Fall da“, betont er.

„Fußball ist nunmal ein Ergebnissport“, weiß Krause-Heiber, dass die Blau-Weißen endlich mal wieder einen Sieg benötigen. Doch der Routinier hat auch festgestellt, dass seinem Team selbst eine 1:0-Führung derzeit nicht die nötige Sicherheit gibt. „In den Köpfen steckt das derzeit. Die Spieler verkrampfen und deshalb brauchen wir eigentlich auch mal schnell eine 2:0-Führung“, sagt er im Hinblick auf das Duell mit den Concorden, die zuletzt immer ein willkommener Gegner für Papenburg waren. Seit dem Abstieg aus der Landesliga gewann Papenburg sämtliche Aufeinandertreffen mit den Emsbürenern mit mindestens zwei Toren Vorsprung.

FC Schapen 27 - SV Olympia Laxten 1919 (So 14:00)

Die 0:4-Pleite beim ASV Altenlingen ist abgehakt, am Sonntag (14 Uhr) will Fußball-Bezirksligist FC Schapen gegen Olympia Laxten wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.

Nachdem die Leistung bei der Mannschaft von Henrik Bemboom und Michael Felix schon seit einigen Wochen nicht mehr so richtig stimmte, wurden unter der Woche im Training die Fehler eindringlich analysiert. „Die Mannschaft hat sich sehr einsichtig gezeigt“, berichtet Bemboom, der seinem jungen Team die Schwächephase zugleich aber auch zugesteht: „Wir sind derzeit in einem kleinen Loch, aber man muss auch mal sehen, wo wir herkommen. Nur wenn alles funktioniert, können wir da oben mithalten. Viele Spiele haben wir mit Glück gewonnen, es gab kaum eine Partie, die wir richtig sicher durchgebracht haben.“

Mit dem Aufsteiger aus Laxten empfangen die Schapener eine Mannschaft, die zuletzt ebenfalls in einer Ergebniskrise steckt. Seit fünf Partien wartet Olympia auf einen Sieg und ist nach gutem Saisonstart mittlerweile voll im Abstiegskampf angekommen. Zu allem Überfluss hat sich Mittelfeldmann Lars Eilermann auch noch einen Innenbandriss zugezogen und fällt längere Zeit aus.

„Wir sind auf der Hut“, ist Bemboom dennoch gewarnt vor dem Gegner, gegen den Schapen im letzten Winter ein Testspiel absolvierte, was 1:1 endete. Schon damals war sich der Schapener Trainer sicher, dass an der Mannschaft von Frank Grotke bei der Frage nach dem Aufstieg in die Bezirksliga kein Weg dran vorbeiführt. „Sie haben eine solide Truppe und vorne mit Bennet Meemann und Benjamin Jose zwei brillante, pfeilschnelle Stürmer“, weist Bemboom auf die beiden Angreifer hin, die 14 der 23 Laxtener Saisontore erzielten.

Immerhin stehen dem Tabellenvierten mit Christoph Brüggemann und Michael Brüning , der seine Gelbsperre abgesessen hat, wieder zwei Alternativen zur Verfügung, die in Altenlingen gefehlt haben. Dafür muss das Schapener Trainerduo allerdings auf den rotgesperrten Michael Scholz und Tim Natusch verzichten. Der 26-Jährige zog sich am letzten Wochenende eine Außenbandzerrung zu und steht deshalb nicht zur Verfügung.

SV Bad Bentheim - SV Blau-Weiß Dörpen 1920 (So 14:00)

Fünf Siege in Folge – nicht nur Tabellenführer Blau-Weiß Dörpen steht bei dieser imposanten Serie, sondern auch Verfolger SV Bad Bentheim. Am Sonntag (14 Uhr) reisen die Dörpener in die Burgstadt und könnten theoretisch schon die Herbstmeisterschaft klarmachen.

„Das spielt für uns überhaupt keine Rolle“, will sich Dörpens Trainer Johnny Bojer mit derlei Rechenspielen jedoch nicht beschäftigen. Stattdessen erwartet er ein „hartes Stück Arbeit gegen eine sehr spielstarke und körperlich robuste Mannschaft“. Bojer war zuletzt Augenzeuge beim 5:1-Sieg der Bentheimer gegen Lengerich und konnte sich gerade von der Qualität der Burgstädter in der Defensive überzeugen. Erst zehn Gegentore kassierte der SVB und stellt somit klar die beste Abwehr der Liga: „Das wird eine Herausforderung für unsere Stürmer“, können sich Christoph Andrees und Michael Cordes am Sonntag besonders zeigen.

„Von den Statistiken riecht alles nach einem Unentschieden“, sagt Bojer, der auf Florian Rieken verzichten muss, und wäre damit wohl auch zufrieden: „Ich bin guten Mutes, dass uns das gelingt und erwarte ein sehr gutes Spiel.“

SV Surwold - SV Eintracht TV Nordhorn (So 14:00)

Am letzten Spieltag ist es passiert: Nach elf sieglosen Spielen in Serie ist der SV Surwold auf den letzten Tabellenplatz der Fußball-Bezirksliga abgerutscht. „Wir müssen uns freischwimmen“, sagt Surwolds Trainer Hermann-Josef Bruns vor dem Duell mit dem SV Eintracht TV Nordhorn (Sonntag, 14 Uhr).

Seit dem ersten Spieltag und dem 4:2-Erfolg gegen die SG Freren haben die Nordhümmlinger keinen Sieg mehr gefeiert. Bruns will gar nicht verhehlen, dass diese Negativserie bei Teilen seiner Mannschaft Spuren hinterlassen hat: „Das steckt in den Köpfen mancher“, bestätigt der Trainer. „Wenn man so lange nicht gewinnt, dann ist das natürlich.“

Im Training versuchen Bruns und sein Trainerteam in jedem Fall, die Stimmung positiv zu halten, was bislang auch gelang: „Die Stimmung ist ordentlich. Wir müssen uns einfach mal freischwimmen und ein Erfolgserlebnis feiern. Dann wird es auch einfacher und das versuche ich den Spielern zu erklären“, ist der Coach optimistisch, dass die Mannschaft sich aus der Situation befreien kann. Zumal er im letzten Spiel bei der 0:3-Niederlage beim FC Schüttorf, die nach seiner Aussage „zwei Tore zu hoch ausfiel“, eine positive Tendenz ausgemacht haben will.

Gegen die Nordhorner, die an einem guten Tag in der Lage sind, jeden Gegner zu schlagen, wie das jüngste 3:2 gegen den SV Meppen II beweist, wird die Aufgabe für den SVS jedoch verdammt schwer: „Ich erwarte eine offensiv eingestellt Mannschaft, die in der Offensive sehr gute Einzelspieler hat. Wir müssen versuchen, die Angreifer in Schach zu halten und erfolgreich zu kontern“, vermutet Bruns.

SV Lengerich-Handrup - FC Schüttorf 09 (So 14:00)

Viermal in Folge musste der SV Lengerich-Handrup in der Fußball-Bezirksliga zuletzt auswärts ran. Gegen den FC Schüttorf steht am Sonntag (14 Uhr) endlich mal wieder ein Heimspiel auf dem Programm.

„Wir stehen unter Druck“ meint Lengerichs Ko-Trainer Carsten Brinkmann vor dem Duell mit dem letztjährigen Landesligisten. Ein Druck, den sich die Mannschaft mit ihrer schwachen Darbietung beim 1:5 in Bad Bentheim in der Vorwoche selbst auferlegt hat. Der Aufsteiger kriegt es einfach nicht auf die Kette, mal zwei konstant gute Spiele hintereinander zu absolvieren. Auf gute Leistungen folgen immer wieder schwer erklärbare Einbrüche und damit einhergende Klatschen.

Nach dem Gesetz der Serie müssten die Lengericher nun zwar also gegen Schüttorf wieder eine bessere Darbietung zeigen, doch die allein wird noch nicht zu Punkten reichen, wie schon häufiger in dieser Saison zu sehen war. Doch die Schüttorfer haben nach drei Niederlagen in Serie wieder zu ihrer Stärke zurückgefunden und in der Vorwoche mit 3:0 gegen Surwold gewonnen. „In der Offensive haben sie eine unglaubliche Qualität“, weiß Brinkmann, dass es vor allem darum geht die Schaltzentrale um Eray Bayraktar und den reaktivierten Routinier Werner Hofschröer auszuschalten.

Damit es letztlich doch zu etwas Zählbarem reicht, verlangt Brinkmann vor allem die grundsätzlichen Dinge wie Zweikampfbereitschaft oder Absprachen mit den Mitspielern. „Eigentlich sollte es Motivation genug sein, gegen so einen Namen wie Schüttorf zu spielen“, befindet Brinkmann.

SpVgg Brandlecht-Hestrup - ASV Altenlingen 1965 (So 14:00)

Acht Punkte aus den letzten vier Spielen – der ASV Altenlingen hat sich aus dem gröbsten Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga rausgezogen und kann ohne viel Druck am Sonntag (14 Uhr) zur SpVgg Brandlecht-Hestrup fahren.

„Wir sind sowas wie der Spitzenreiter der zweiten Tabellenhälfte“, meint ASV-Trainer Jan Zevenhuizen und fügt an: „In diesen Gefilden fühlen wir uns wohl und das wollen wir auf Biegen und Brechen verteidigen.“ Nach dem jüngsten 4:0-Erfolg über den FC Schapen war in der Trainingswoche zu spüren, dass von der Mannschaft „einige Felsbrocken gepurzelt sind“.

In Brandlecht sind die Altenlingener in jedem Fall Favorit, müssen dabei jedoch auf den Gelb-Rot gesperrten Max Veer und Edeljoker Georg Koop (Beruf) verzichten. Zwei Ausfälle, die schmerzen: „Max ist die Seele unseres Spieles und einer der wenigen Spieler, die nicht zu ersetzen sind. Und Georg war zuletzt das, was kein Fußballer sein will, nämlich der perfekte Einwechselspieler“, bedauert Zevenhuizen die Ausfälle seiner beiden Schützlinge. Beim Tabellenvorletzten ist der ASV auf alle Fälle gewarnt und stellt sich auf ein „Kampfspiel“ ein.

VfL Weiße Elf Nordhorn - SG Freren 1921 (So 14:00)

Mit einer Menge Selbstvertrauen reist Fußball-Bezirksligist SG Freren am Sonntag (14 Uhr) zum Auswärtsspiel beim VfL WE Nordhorn.

Denn nach dem überzeugenden 5:0-Erfolg über die SpVgg Brandlecht-Hestrup hat die Mannschaft von Christian Freese die Rote Laterne abgegeben und einen Sprung auf den elften Tabellenplatz gemacht. In Nordhorn treffen die Frerener erneut auf einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, auch wenn das vor der Saison vielleicht nicht zu erwarten war. Doch die Weiße Elf hat immer wieder mal große Probleme und rangiert derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz. „Sie haben viel Qualität“, weiß Freese, der dennoch hofft, etwas Zählbares mitnehmen zu können. „Wir werden alles daran setzen, mindestens einen Punkt mitzunehmen und das Spiel gegen Brandlecht zu vergolden. Dann können wir vielleicht sogar mal einen Satz in der Tabelle machen“, winkt bei einem Sieg sogar theoretisch der achte Tabellenplatz. Doch von der gewohnten defensiven und kompakten Taktik, werden die Frerener nicht abrücken: „Wir werden bestimmt keinen Hurra-Fußball spielen“, so Freese.

Aufrufe: 06.11.2015, 15:48 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor