2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Fortunas Trainer Uwe Koschinat (l.) und Präsident Klaus Ulonska schauten sich am Samstag das Spiel der Kölner U 21 gegen Lotte an.
Fortunas Trainer Uwe Koschinat (l.) und Präsident Klaus Ulonska schauten sich am Samstag das Spiel der Kölner U 21 gegen Lotte an.

Koschinat freut sich übers Traumlos

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Bei einem Gewinn der Meisterschaft wartet auf den SC Fortuna am 28. Mai das erste Relegationsspiel - gegen die Reserve des FC Bayern München. Für den Fortuna-Coach Uwe Koschinat ist das Hammer- gleichzeitig das Traum-Los.

Köln. Rein rechnerisch ist der Weg noch fünf Punkte weit, doch in den Gedanken hat es sich nach Lottes Unentschieden gegen den FC am Samstag fest verankert: Der SC Fortuna Köln wird Meister der Regionalliga West 2013/2014. „Von unseren Fans wird das schon als Vorentscheidung gefeiert, ich bin da etwas zurückhaltender”, sagt Trainer Uwe Koschinat. Doch Fakt ist: Es sind nur noch wenige Schritte, um die grandiose Saison mit der verdienten Meisterschaft zu belohnen.

Vor der finalen Party steht jedoch noch eine gewaltige Hürde: die umstrittene Aufstiegs-Relegation. Die Regularien des Verbandes könnten die Meisterschaft in den wohl bittersten Titel in ganz Fußball-Deutschland verwandeln. Denn nach 38 Saisonspielen entscheiden schließlich doch nur zwei Partien über Erfolg oder Misserfolg eines kompletten Jahres. Und für die Fortuna geht es sogar um noch viel mehr: Sollte der finale Schritt misslingen, wird aller Voraussicht nach Investor Michael W. Schwetje sein Engagement beenden. Dann würden die Südstädter in der kommenden Saison mit einer völlig neuen Mannschaft wohl nur noch einen durchschnittlichen Regionalligisten stellen, vielleicht sogar gegen den Abstieg kämpfen — die Arbeit von mehreren Jahren wäre dahin. Wie bitter allein schon das Scheitern in der Relegation ist, mussten die Sportfreunde Lotte im vergangenen Jahr erfahren, als sie dem künftigen Zweitligisten RB Leipzig unterlagen.

Ein Scheitern wäre fatal

Und am Samstag wurde für die Regionalliga West erneut das wohl schwerste Los im Topf gezogen. Am 28. Mai und 1. Juni geht es im Aufstiegs-Finale gegen den Meister der Regionalliga Bayern. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der SC Fortuna an einem Mittwochabend also die Reserve des Triplesiegers aus München empfangen und am darauffolgenden Sonntag beim FCB II antreten. Für Fortuna-Coach Koschinat ist das Hammer- gleichzeitig das Traum-Los: „Das ist genau das, was ich wollte.” Und einmal auf die — rechnerisch immer noch nicht ganz erreichte — Meisterschaft angesprochen, ist der Trainer gleich voll drin im Thema. „Wenn wir schon eine Relegation spielen müssen, dann gegen den FC Bayern. Es ist zwar nur die zweite Mannschaft, aber es ist halt trotzdem der FC Bayern München”, sagt Koschinat. „Und nach dem Ende der Bundesliga-Saison werden die bestimmt einige Fans mobilisieren. Auf der anderen Seite wird ganz Köln hinter uns stehen. Denn irgendwie ist der FC Bayern ja eine Art Feindbild.” Der Trainer fordert: „Das muss der Höhepunkt der Saison sein.” Angesichts der Konsequenzen eines Scheiterns ist das wohl noch eine krasse Untertreibung.

Aufrufe: 027.4.2014, 21:11 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Christian KrämerAutor