2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Der SV Etzenricht braucht ein Erfolgserlebnis. Gegen Forchheim müssen Punkte her.  Foto: Viehhauser
Der SV Etzenricht braucht ein Erfolgserlebnis. Gegen Forchheim müssen Punkte her. Foto: Viehhauser

Kötzting sagt Landshut einen harten Kampf an

Cham reist selbstbewusst nach Neustadt +++ TuS will Aufwärtstrend fortsetzen +++ Etzenricht verunsichert

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Am 30. Spieltag der Landesliga Mitte sind sieben von acht Teams aus der Oberpfalz im Einsatz. Der ASV Neumarkt ist nach drei Siegen aus drei Spielen in diesem Jahr spielfrei. Am Samstag sind vier Vereine aus der Oberpfalz im Einsatz. Schlusslicht Freier TuS Regensburg empfängt den Neuling Dergahspor Nürnberg. Ebenfalls Heimrecht haben der 1. FC Bad Kötzting gegen die SpVgg Landshut und der SV Etzenricht gegen die SpVgg Jahn Forchheim. Auswärts muss der ASV Cham béim TSV Neustadt/Aisch ran. Am Sonntag will der SSV Jahn Regensburg II den dritten Platz im Heimspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing verteidigen. Die DJK Ammerthal will im Heimspiel gegen die SpVgg GW Deggendorf drei Punkte holen. In der Fremde muss der TSV Bad Abbach ran, für den die U23 des FSV Erlangen-Bruck Gastgeber ist.

Die Samstag-Spiele:
Freier TuS Regensburg - Dergahspor Nürnberg, Samstag, 15 Uhr:
Das 0:0 beim TSV Bad Abbach am vorigen Wochenende war für den Freien TuS Regensburg der erste Auswärtspunkt. Es war zudem das erste Erfolgserlebnis in der Fremde seit dem 9. April 2011. Damals gab es für den Freien TuS in der Bayernliga ein 1:1 beim SV Seligenporten. Das Remis beim Nachbarn in Bad Abbach war ein Lichtblick und Abteilungsleiter Markus Karl sagt: "Man hat gesehen, die Mannschaft glaubt wieder an sich. Sie verteidigt nicht nur, sie hat in Bad Abbach auch gut nach vorne gespielt." Allerdings wird die Freude durch neue Hiobsbotschaften gleich wieder getrübt. Denn Bastian Schmiofski hat sich in Bad Abbach eine Gehirnerschütterung zugezogen, er fällt für das Heimspiel gegen den Neuling Dergahspor Nürnberg aus. Ebenfalls in Bad Abbach musste Rupert Stollner wegen einer starken Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden. Zudem verletzte sich diese Woche Peter Kleiner im Training, trug einen Innenbandriss im Knie davon. "Da ist bei uns schon wieder Ernüchterung eingetreten. Denn nun muss unser Trainer Robert Mühlbauer die Mannschaft schon wieder umbauen, was natürlich nicht gerade förderlich ist", so Markus Karl. Die Gäste aus der Frankenmetropole haben ihren Torjäger Akin Bölük wieder zurück. Der aus disziplinarischen Gründen vor dem Start ins neue Spieljahr in die zweite Mannschaft versetzte Mittelstürmer kam zuletzt bei der SpVgg Hankofen-Hailing schon wieder zur einem Einsatz von einer halben Stunde. Mit Bölük im Sturmzentrum sind die Nürnberger ungleich gefährlicher im Angriff. Die Begnadigung sprach Spielertrainer Turgay Karali aus. Bölük hatte im Training großen Einsatz und viel Fleiß gezeigt und damit seinen Coach milde gestimmt. Nach dem überraschenden 1:0-Erfolg in Hankofen will Dergahspor nun auch in Regensburg punkten.

1. FC Bad Kötzting - SpVgg Landshut, Samstag, 15 Uhr:
So dramatisch, wie vor dem niederbayerischen Duell gegen die SpVgg Landshut, hat sich die Personalsituation beim 1. FC Bad Kötzting in dieser Saison noch überhaupt nicht dargestellt. Trainer Michael Stoiber hat fast mehr verletzte als gesunde Spieler an Bord. Langzeitverletzt sind die beiden Abwehrspieler Jan Velkoborsky und Matthias Graf mit Kreuzbandriss. Sven Pertler (Mittelfußbruch und Torwart Christoph Bergmann (Sprunggelenk) fehlen ebenfalls weiter. Weiter im Verletztenlager befinden sich Yavuz Ak, Roman Marvi und nun hat es auch noch Kapitän Florian Frisch mit einem Bluterguss im Knöchel erwischt. Zudem hat Sturmführer Petr Stoilov wegen einer Blessur in der ersten Wochenhälfte nicht trainieren können. "Das sind natürlich alles andere als gute Voraussetzungen für das Spiel gegen den Tabellenführer aus Landshut", sagt FCK-Trainer Stoiber. Der wirft die Flinte aber nicht ins und fordert von dem verbliebenen Rest Einsatz über 90 Minuten: "Wir dürfen nicht wie in Regensburg oder in Deggendorf schon nach 20 oder 30 Minuten aufhören Fußball zu spielen. Ich erwarte von jedem, dass er gegen Landshut 90 Minuten dagegen hält. Das sind wir auch unseren Zuschauern schuldig." Der Personalmisere zum Trotz wollen die Kötztinger, die in diesem Jahr noch sieglos sind und nur zweimal 2:2 gespielt haben, nach fünf Partien ohne Sieg endlich die Trendwende schaffen. Ganz anders stellt sich die Situation bei den Landshutern dar. Die haben nur Sebastian Zettl nicht an Bord, für den die Saison bereits beendet ist. "Wir haben mit jetzt 56 Punkten unser erstes Etappenziel, die Qualifikation für die neue zweigleisige Bayernliga erreicht", sagt Landshuts Trainer Christian Endler vor diesem Spiel. Jetzt gelte es Platz eins oder zwei klar zu machen, um die Relegation zur Regionalliga Bayern spielen zu können. "Wir wollen in Bad Kötzting natürlich die Tabellenführung verteidigen", ergänzt Endler, der anfügt: "Das wird aber in Bad Kötzting nicht einfach." Die "Spiele" ist aber auf jeden Fall der Favorit in dieser Begegnung, denn Landshut hat zehn Spiele lang nicht mehr verloren. Am 15. Oktober 2011 gab es ein 0:1 in Hankofen, seither gab es sieben Siege und drei Unentschieden, eine beeindruckende Serie der Niederbayern.

TSV Neustadt/Aisch - ASV Cham, Samstag, 15 Uhr:
Auf das 1:1 gegen den SSV Jahn Regensburg II folgte für den TSV Neustadt/Aisch drei Niederlagen gegen Spitzenklubs mit 1:11 Toren. Dadurch rutschten die Aischgründer wieder auf den letzten Relegationsplatz ab und drohen auch diesen zu verlieren. Nämlich dann, wenn es gegen den ASV Cham nicht zu einem Dreier lang. Zwar haben die Westmittelfranken auf den unmittelbaren Verfolger TSV Bad Abbach noch ein Polster von drei Punkten, Neustadt hat aber schon zwei Spiele mehr absolviert. Daher ist ein Heimsieg für das Team von der Weißen Marter Pflicht. Das gilt auch für den am Saisonende scheidenden Trainer Petr Skarabela, der sich ja anständig verabschieden möchte. Qualität hat der Kader der Gastgeber allemal, nun muss die Mannschaft das auch auf dem Platz umsetzen. Für den ASV Cham spricht der 4:1-Hinspielerfolg. Zudem hat die Mannschaft von Coach Rüdiger Fuhrmann zuletzt zwei Siege in Folge feiern können und ist damit dem achten Rang wieder deutlich näher gekommen. Ein dritter Dreier würde dem Aufsteiger in die Karten spielen. Fuhrmann muss aber wohl auf Innenverteidiger Bernhard Greinke verzichten, der sich am Knie verletzt hat. Der 30 Jahre alte Greinke würde mit seiner Erfahrung natürlich eine Lücke reißen: "Ich stelle meine Innenverteidigung nur ungern um", sagt Fuhrmann, der aber wohl dazu gezwungen sein wird. In Neustadt zu bestehen wird für die Chamer nicht leicht, das weiß auch Fuhrmann: "Neustadt hat zuletzt zwar auswärts 0:4 in Schalding und 0:5 in Landshut verloren. Aber zu Hause sind sie viel stärker." Und Fuhrmann hat mit Blick auf die Tabelle festgestellt: "Für Neustadt dürfte es schon die letzte Chance sein im Kampf um Platz acht. Einer weitere Niederlage können sie sich nicht mehr leisten." Darin könnte die Chance des ASV Cham liegen, denn die Gastgeber müssen kommen, müssen das Spiel machen.

SV Etzenricht - SpVgg Jahn Forchheim, Samstag, 16 Uhr:
Frust und Ernüchterung hat sich beim Tabellenvorletzten breit gemacht. Denn zuletzt gab es fünf Niederlagen am Stück. In diesem Jahr reichte es noch zu keinem Punktgewinn. Die Serie der sieglosen Partien ist nun schon auf zehn angewachsen. Der letzte Dreier liegt schon lange zurück. Das war ein 3:0 beim FSV Erlangen-Bruck II am 14. Oktober 2011. Seither sind mehr als fünf Monate vergangen. So eine lange Durststrecke nagt am Selbstvertrauen. Der Etzenrichter Trainer Reinhard Marschke war nach den drei Niederlagen gegen die Spitzenteams auch nicht so sehr enttäuscht: "Da haben wir ordentlich mitgespielt, haben knapp verloren." Doch am vorigen Wochenende gab es beim ASV Cham das 0:3. "Dieses Ergebnis war schon sehr demoralisierend und frustrierend für die Mannschaft", weiß der Etzenrichter Chefanweiser. Da gingen die Köpfe bei seinen Spielern nach dem Abpfiff doch deutlich nach unten. Nun kommen weitere Hiobsbotschaften dazu. In der Offensive fällt Johannes Renner weiter aus. Auch Alexander Mosin und Lucas Weiss stehen nicht zur Verfügung, womit die Offensiv-Abteilung deutlich geschwächt ist. "Gerade da benötigen wie mehr Unterstützung für Benjamin Werner", weiß Marschke. Daher wollen es die Etzenrichter gegen die SpVgg Jahn Forchheim, die man im Hinspiel mit 4:2 besiegen konnte, mit aggressiver Spielweise bearbeiten. "Ein Ergebnis wie im Hinspiel wäre natürlich schön", sagt Marschke, aber die Vorzeichen stehen auch vor diesem Spiel für die Oberpfälzer nicht besonders gut.

Die Sonntag-Spiele:
DJK Ammerthal - SpVgg GW Deggendorf, Sonntag, 15 Uhr:
Personell schaut es bei der DJK Ammerthal vor dem wichtigen Match gegen die SpVgg GW Deggendorf alles andere als rosig aus. Trainer Robert Ziegler, die Vertragsverlängerung liegt immer noch auf Eis, weil es von Seiten des Vereins noch Dinge für die neue Saison zu klären gibt, hat ja ohnehin nur 15 Feldspieler zur Verfügung. Nun fallen mit Dominik Haller und Michael Pfann Zwei Spieler definitiv aus. Bei Frank Lincke reicht es nach seiner Verletzung noch nicht für 90 Minuten und Thomas Lincke war diese Woche krank, sein Einsatz ist fraglich. Also wird Ziegler wohl aus der Not aufstellen müssen. Besonders bitter wäre es, wenn Thomas Lincke ausfallen würden. Denn der neunfache Torschütze erzielte in den beiden jüngsten Partien immerhin drei Treffer und zeigte sich als absoluter Leistungsträger. "Mir fehlen eindeutig die Alternativen. Auch im Training hatte ich nur elf Mann, da ist es schwierig etwas einzustudieren", sagt Ziegler. Den verbliebenen Rest lobt der Coach: "Trotz der großen Belastung machen alle einen guten Job." Den Gegner aus Deggendorf, der alle vier Spiele in diesem Jahr gewonnen hat, lobt Ziegler in den höchsten Tönen: "Die Mannschaft in der Defensive wie Offensive viel Qualität. Aber dennoch wollen wir gegen Deggendorf punkten. Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit in Schalding oder im vorigen Heimspiel gegen Jahn Regensburg II ist einiges möglich." Bei den Gästen fehlen weiterhin die Langzeitverletzten Manuel Eller und Michael Probst.

SSV Jahn Regensburg II - SpVgg Hankofen-Hailing, Sonntag, 15 Uhr:
Die beste Heim-Mannschaft der Landesliga Mitte stellt der SSV Jahn Regensburg II. Von zwölf Spielen wurden zehn gewonnen, es gab nur zwei Unentschieden. Zuletzt siegte die U23 zweimal mit 5:0 gegen Bad Kötzting und gegen Buckenhofen: "Wichtig war, dass wir diese Spiele gewonnen haben. Wir sind natürlich offensiv ausgerichtet und daher ist es natürlich schön, wenn wir so viele Tore schießen", sagt Jahn-Trainer Ilija Dzepina. Einen guten Eindruck hinterließ am vorigen Sonntag der brasilianische Angreifer Pedro Beck-Gomez, der 19-Jährige erzielte drei Tore: "Pedro hat alles richtig gemacht. Wir wissen, dass er ein großes Talent ist. Aber er muss nach seiner Verletzung noch vollständig fit werden", Dzepina. Der hofft, dass am Sonntag gegen Hankofen auch der zweite neue Angreifer spielberechtigt ist. Ramon Machado de Macedo heißt der 20-Jährige, der ein echter Stoßstürmer ist. "Wenn alles klappt, dann werden die beiden Brasilianer spielen", hofft der Regensburger Trainer. Denn mit Ruben Popa, Tobias Wiesner und Benedikt Schmid, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, fehlen schon wieder drei etatmäßige Stürmer. Dzepina hat Respekt vor dem Gegner, will aber dennoch gewinnen: "Hankofen ist eine gute Mannschaft, steht nicht umsonst so weit oben. Aber wir wollen versuchen zu Hause wieder unser Spiel durchzuziehen und drei Punkte zu holen. Dann wird man sehen, was am Ende rauskommt."

FSV Erlangen-Bruck II - TSV Bad Abbach, Sonntag, 15 Uhr:
Die Durststrecke des TSV Bad Abbach, was die Siege angeht, ist bereits lang. Den letzten Dreier gab es durch ein 2:1 gegen den TSV Neustadt/Aisch am 1. Oktober des Vorjahres. Seither gab es zwölf Spiele ohne Erfolg mit acht Niederlagen und vier Unentschieden. Allerdings wurde in diesem Jahr keiner der drei Auftritte verpatzt. Immerhin wurde dreimal Remis gespielt: "Wenn uns auch in Erlangen-Bruck ein Unentschieden gelingen würde, dann wären wir hochzufrieden", sagt Bad Abbachs Trainer Hans Sigl. Das wird kein leichtes Unterfangen beim Tabellensiebten. Denn die personelle Ausgangslage bei den Niederbayern ist alles andere als optimal. Mit Rudi Bartlick und Kapitän Daniel Beerschneider fehlen zwei absolute Leistungsträger. Beide müssen ab Montag ins Staatsexamen und müssen sich daher am Wochenende darauf vorbereiten. Zudem fehlt Thomas Böhm wegen Verletzung. Ob Johannes Gerl und Christoph Chrubasik zur Verfügung stehen werden, ist noch bis kurz vor dem Anpfiff offen. Dem FSV Erlangen-Bruck II wurde die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage am vorigen Wochenende durch das 0:2 beim ASV Neumarkt zerstört. Dennoch belegt die U23 des Bayernligisten weiter einen hervorragenden siebten Platz. In diesem Jahr gab es für die Mittelfranken in zwei Anläufen zwei Heimsiege. Die Elf von Coach Normann Wagner will auch gegen Bad Abbach einen weiteren Dreier folgen lassen.

Aufrufe: 029.3.2012, 19:52 Uhr
Dirk MeierAutor