2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Dennis Wegner (rechts) steht wieder im Kader
Dennis Wegner (rechts) steht wieder im Kader

Kniffliges Kader-Puzzle

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Am Samstag reist der FC Hennef zum Auswärtsspiel zum SC Verl. Trainer Marco Bäumer hat die undankbare Aufgabe drei Spieler für die Partie aus dem Aufgebot des Regionalliga-Aufsteigers streichen zu müssen.

Aus 19 mach 16 – so lautet einmal mehr die undankbare Aufgabe von Marco Bäumer vor dem Duell beim SC Verl (Sa., 14 Uhr). Der Trainer des FC Hennef 05 muss drei Feldspieler aus dem Regionalliga-Kader streichen und an die Reserve abtreten. Am Sonntag schickte der 42-Jährige neben Ersatzkeeper Alexander Heil sogar fünf Akteure ins Bezirksliga-Aufgebot. Zum einen sollten Marcos Rieck und Co. die Gelegenheit erhalten, wertvolle Spielpraxis zu sammeln. Zum anderen wollte der Coach sehen, auf wen er sich tatsächlich verlassen kann. „Ich verlange von meinen Jungs einfach eine gewisse Demut“, sagt Bäumer. Viertligafußballer zu sein, sei keine Selbstverständlichkeit, „es sollte einen vielmehr mit Stolz erfüllen, Teil dieser Mannschaft zu sein“.

Die Reservistenrolle oder eben auch Einsätze in der Bezirksliga gehörten schlichtweg dazu, erklärt Bäumer. Sein Appell scheint Gehör gefunden zu haben, denn im jüngsten Spiel der Hennefer Reserve gegen Menden hatten die Leihgaben aus der ersten Mannschaft maßgeblichen Anteil am 4:1-Erfolg. Auch Sebastian Hecht empfand den Einsatz in der Siebten Liga offenkundig nicht als Bestrafung, sondern begriff ihn als wertvolle Chance: Dem Routinier glückte ein Hattrick.

Sein Sturmkollege Denis Wegner gab nach langer Leidenszeit derweil ein 45-minütiges Comeback und steht am Samstag wieder im Regionalliga-Kader. Neben ihm stößt auch der zuletzt grippeerkrankte Daniel Jamann wieder zum Team. Die beiden Rückkehrer gehören demnach nicht zu den potenziellen Streichkandidaten und heizen den Kampf um einen Platz im Reisebus nach Verl zusätzlich an.

Eine routinierte Mannschaft wartet auf die Bäumer-Elf, die seit 2007 ununterbrochen in der vierthöchsten Liga spielt. Der SCV beendete am Dienstagabend in Wattenscheid seine 390-minütige Torflaute und fuhr den dritten Saisonsieg ein (1:0). Die 05er warten indes nach wie vor auf ihren ersten dreifachen Punkterfolg. In den jüngsten Spielen fehlte nicht viel zum ersten Viertligasieg der Klubhistorie, doch nicht zuletzt die Anfälligkeit bei ruhenden Bällen machte dem Aufsteiger einen Strich durch die Rechnung. „Wir müssen bei Ecken und Freistößen viel geiler sein, die Situation zu bereinigen. Wir unterschätzen die Gefahr und sind einfach nicht entschlossen genug“, sagt Bäumer, der seine Spieler darüber hinaus zur mehr Besonnenheit in den Zweikämpfen anmahnt: „Wir fahren den Gegenspielern teilweise von hinten in die Knochen, obwohl gar keine unmittelbare Gefahr besteht. Wir dürfen dem Gegner keine Freistöße schenken.“

Sollten die Hennefer dieses Manko ausmerzen, ist ihnen der Befreiungsschlag zuzutrauen – unabhängig davon, für welche 16 Feldspieler sich Bäumer schlussendlich entscheidet.

Aufrufe: 025.9.2014, 19:44 Uhr
KSTA/Tim MiebachAutor