2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Kleeblätter klären die Meisterfrage

3:2-Sieg gegen Viktoria Köln als Heimabschluss macht Borussia Mönchengladbachs U23 zum Meister

Verlinkte Inhalte

Der SC Rot-Weiß Oberhausen hat sich am Sonntagnachmittag mit einer starken Partie zu Hause im Stadion Niederrhein von den Fans verabschiedet. Gegen Viktoria Köln, das vor der Partie noch beste Chancen auf die Meisterschaft und den Aufstieg hatte, hieß es nach neunzig Minuten 3:2 für die Kleeblätter, ein absolut versöhnlicher und toller Abschluss an der Lindnerstraße.

Der unterhaltsame Fußballnachmittag hatte dabei alles zu bieten. Vor dem Spiel wurden mit Philipp Kühn, Patrick Nettekoven, Ralf Schneider, Rhys Tyler, Tobias Hötte und Patrick Schikowski sechs verdiente Spieler verabschiedet, zwei von ihnen mit Kühn und Schneider durften dann auch noch einmal in der Startformation ran. Danach ging es auf dem Rasen ordentlich rund.

In die Partie ging es für RWO mit viel Schwung, schwere Beine waren den Rot-Weißen trotz des Pokalmarathons vom Donnerstag nicht anzumerken. Aber auch der Gegner, der seinerseits am Donnerstag den Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde mit einem ungefährdeten 4:1-Sieg gegen den Bonner SC klar machen konnte, war motiviert bis in die Haarspitzen, denn schließlich ging es für die Mannschaft von Tomasz Kaczmarek im Meisterrennen noch um Alles.

Die ersten Torgelegenheiten auf beiden Seiten entstanden nach Standardsituationen, für Viktoria jeweils getreten durch Mike Wunderlich, bei RWO durch Benjamin Weigelt. Zählbares sprang dabei aber weder hüben noch drüben heraus. Die erste gute Einschusschance für Oberhausen hatte Robert Fleßers, doch bei seinem Versuch wurde er vom Unparteiischengespann aufgrund einer Abseitsposition zurück gepfiffen (17.). Im Anschluss war dann aber auch Viktoria-Schlussmann Nico Pellatz gefragt, als Dominik Reinert eine Flanke abrutschte und Richtung Tor flog und der Keeper auf Nummer sicher gehen und den Ball über die Latte lenken musste (20.).

Im Gegenzug fiel dann überraschend die Führung der Gäste nach einem individuellen Fehler von Alexander Scheelen, der in der Vorwärtsbewegung den Ball verlor und damit Lukas Nottbeck Platz verschaffte, den der mit einem Pass auf Silvio Pagano ausnutzte. Der Außenstürmer konnte Maß nehmen und die Kugel unhaltbar rechts unten im Netz versenken (23.).

Wer jetzt allerdings damit rechnete, dass die Zimmermann-Elf nach dem erneuten Rückschlag nach der Pokalniederlage den Kopf hängen lassen würde, sah sich schwer getäuscht. Denn nur zwei Minuten später gab die Kleeblatt-Elf die passende Antwort. Dominik Reinert flankte von rechts, David Jansen ließ durch und in der Mitte vollstreckte Gökhan Gümüssu zum 1:1-Ausgleich (25.).

Jetzt waren die Rot-Weißen richtig in der Partie und vier Minuten nach dem Ausgleich gab es für die Zuschauer im Stadion Niederrhein richtig was zu sehen. David Jansen legte eine Flanke auf Alexander Scheelen ab, der direkt abzog. Wie ein Strich schlug der Ball im linken Winkel ein und Schlussmann Pellatz konnte den Schuss erst wahrnehmen, als das Leder schon im Netz zappelte, ein herausragendes Tor (29.).

Vor der Pause durfte sich dann noch zweimal FC-Stürmer Tim Väyrynen versuchen, doch einmal scheiterte er am wieder glänzend aufgelegten Philipp Kühn (32.), dann schoss er nach Flanke von Andreas Schäfer weit über das Gehäuse (35.). So ging es für die Rot-Weißen nach Rückstand doch mit einer Führung in die Halbzeitpause. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste allerdings Felix Haas den Platz verletzt verlassen, für ihn kam Patrick Bauder, der zunächst auf der Bank Platz genommen hatte.

In der Pause gab es dann aus Oberhausener Sicht endlich doch etwas in dieser Woche zu feiern. Die U17 kam siegreich vom letzten Spiel (10:0-Sieg) in Ronsdorf wieder und wurde als Meister und Aufsteiger in die Juniorenbundesliga begrüßt: der verdiente Lohn einer starken Saison und gleichzeitig Bestätigung für die erfolgreiche Jugendarbeit im Leistungszentrum.

Nach Wiederanpfiff dauerte es drei Minuten, ehe es erneut im Strafraum der Gäste brannte. Eine Flanke von Dominik Reinert segelte in den Strafraum, fand zwar keinen Oberhausener Stürmer, sprang dafür aber Timo Röttger klar an die Hand. Doch Schiedsrichter Alexander Ernst traute sich scheinbar nicht, auf den eigentlich fälligen Elfmeter zu entscheiden und ließ weiterspielen. Eine höhere Führung der Kleeblätter hätte den Kölnern zu dem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich schon das Genick gebrochen.

Stattdessen kamen die Viktorianer zu ihrer nächsten guten Gelegenheit, als der Ball plötzlich vor den Füßen von Timo Röttger landete und dieser nur noch Oberhausens Torhüter vor sich hatte. Doch wie in den letzten Wochen regelmäßig behielt auch dieses Mal RWO´s Nummer 22 die Oberhand im Eins-gegen-Eins (53.). Die Elf von Tomasz Kaczmarek witterte jetzt aber noch einmal die große Chance, das Spiel möglicherweise zu drehen, doch zunächst fehlte weiter die Präzision. Mike Wunderlich nahm aus achtzehn Metern Maß, zielte aber knapp über die Latte (55.).

Viktoria musste von Minute zu Minute mehr Risiko gehen, so dass sich den Rot-Weißen Räume boten. Bei einem Konter in der 62. Spielminute brachte Gökhan Gümüssu Patrick Bauder perfekt ins Spiel und Oberhausens Spielmacher probierte es mit einem Schuss aus dem Lauf, den Nico Pellatz aber parieren konnte. Vier Minuten später lief die Kugel über die Stationen Fleßers und Schneider wieder schnell durch die Reihen und Gökhan Gümüssu bot sich die Chance, die Führung auszubauen. Doch er verzog und so flog der Ball rechts am Tor vorbei.

Sechzehn Minuten vor dem Ende war es dann aber wieder Winterneuzugang Gümüssu, der sich nach einem langen Abschlag von Philipp Kühn gegen seinen Gegenspieler Daniel Reiche durchsetzte, dann aber mit seinem Schuss links am Tor vorbei scheiterte.

Wie so oft, sollte sich das Auslassen der zahlreichen Chancen rächen. Denn auf der Gegenseite war es zwölf Minuten vor dem Ende der eingewechselte Marcus Steegmann, der nach Staffeldt-Ecke hochstieg und das Leder mit dem Kopf ins kurze Eck wuchtete (78.). Viktoria hätte jetzt ein weiteres Tor gebraucht, um die Meisterfrage eine weitere Woche offen zu gestalten, doch die Hoffnung der Kölner wurde eine gute Minute direkt wieder im Keim erstickt. Ein langer Ball landete bei Raphael Steinmetz, der im ersten Versuch noch an Pellatz scheiterte, den zweiten Schuss dann aber eiskalt im Tor unterbrachte. Der alte Abstand war wieder hergestellt (79.).

Ein weiteres Mal sollten die Gäste nicht zurück kommen und somit blieb es im letzten Heimspiel beim verdienten 3:2-Sieg. Am nächsten Wochenende gilt es noch einmal, die letzten Reserven zu mobilisieren, um die Saison als Vierter und somit vor RWE abzuschließen.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Wir hatten ein ganz bitteres Spiel am Donnerstag, daher mussten die Jungs natürlich erst einmal wieder aufgebaut werden. Dafür hatten wir zwei Tage Zeit. Ich kann erneut nur den Hut ziehen und sagen, dass meine Jungs körperlich und mental topfit sind und diese Reaktion überragend war. In der ersten Hälfte habe ich ein fantastisches Spiel gesehen, speziell wie wir nach dem Rückstand zurück gekommen sind, hat mir imponiert. In der zweiten Halbzeit war es ein offener Schlagabtausch und wir haben uns den Sieg letztlich mehr als verdient. Zudem konnten wir somit den vierten Rang sichern. Den wollen wir natürlich auch bei letzten Spiel in Rödinghausen verteidigen.“

Tomasz Kaczmarek (Trainer Viktoria): „Heute war ein Spiel, das nicht gut für uns gelaufen ist. Die Gegentore fielen zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Nach der Führung hätten wir den Spielstand etwas länger halten müssen. Der Gegner war hochmotiviert, hat das richtig gut gemacht. Die englischen Wochen hatten zuletzt Kraft gekostet, daher fehlte diese heute ein wenig, um das Spiel vielleicht noch einmal zu drehen.“

Aufstellungen

RWO: Kühn, Herzenbruch, Haas (41. Bauder), Weigelt, Caspari, Reinert, Fleßers, Scheelen, Schneider (82. Brisevac), Jansen (69. Steinmetz), Gümüssu

Viktoria: Pellatz, Costa, Wunderlich, Väyrynen, Nottbeck (77. Dej), Reiche, Staffeldt, Röttger (72. Hamanaka), Schäfer, Koronkiewicz (63. Steegmann), Pagano

Schiedsrichter: Ernst – Börner, Schäfer

Tore: 0:1 Pagano (23.), 1:1 Gümüssu (25.), 2:1 Scheelen (29.), 2:2 Steegmann (78.), 3:2 Steinmetz (79.)

Karten: Gümüssu (Gelb, 81.) – Pagano (Gelb, 87.)

Zuschauer: 1600

Aufrufe: 018.5.2015, 09:59 Uhr
RWOAutor