2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Sieben Punkte Rückstand auf Platz eins: Tomasz Kaczmarek
Sieben Punkte Rückstand auf Platz eins: Tomasz Kaczmarek

Klares Bekenntnis zur Chancenlosigkeit

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Viktorias Trainer Kaczmarek sieht keine Möglichkeit mehr, in dieser Saison noch in den Titelkampf einzugreifen. Am Sonntag kommt mit Rot-Weiß Essen ein direkter Konkurrent aus der Spitzengruppe der Regionalliga nach Höhenberg.

Der Trainer des FC Viktoria Köln sprach Klartext. Tomasz Kaczmarek ist mit seinen 30 Jahren ja schon ein sehr gradliniger Mensch, also antwortete er auf die Frage, ob seine Mannschaft angesichts von sieben Zählern Rückstand auf die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga West noch vage Möglichkeiten auf den Titel besitze, unmissverständlich: „Wir haben keine Chance. Ich bin sogar der Meinung, dass es noch nicht einmal einen Strohhalm gibt, an den wir uns klammern können.”

Der seit Ende Dezember in Höhenberg tätige Inhaber einer Fußball-A-Lizenz fügte hinzu: „Da ist kein Understatement dabei. Es ist eine realistische Einschätzung.”

Trotzdem dürfen Viktorias Anhänger natürlich weiterhin vom Drittliga-Aufstieg träumen, nachdem die Mannschaft am vergangenen Wochenende zwei Punkte auf Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II und den Zweitplatzierten Alemannia Aachen aufgeholt hat. Warum sollten es die Rechtsrheinischen also nicht schaffen, in den verbleibenden zehn Partien von ihrer starken Form sowie von einer eventuell schwächelnden Konkurrenz zu profitieren?

Gelegenheit, weitere Zähler zu sammeln und zudem einen Kontrahenten aus dem Meisterschaftsrennen zu befördern, ergibt sich am Sonntag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen Rot-Weiß Essen. Tomasz Kaczmarek freut sich auf das Duell mit den regelmäßig lautstark unterstützten Essenern und meint: „Ich hoffe, dass viele Zuschauer ins Stadion kommen. Rot-Weiß verfügt über einen hochwertig besetzten Kader und ist ein Team mit hohen Ansprüchen.”

Eben diesen Ansprüchen konnte das Team von Marc Fascher im neuen Jahr aber noch nicht gerecht werden. Nach furiosem Zwischenspurt zum Ende der Hinrunde büßte RWE Punkt um Punkt ein und schlitterte in eine Krise. Dass der Vertrag mit dem zuletzt in die Kritik geratenen Trainer durch einen vermeintlichen Alleingang des Sportvorstands Uwe Harttgen dennoch bis 2016 verlängert wurde, und dass ohne Votum des Aufsichtsrats, erzürnte die aufgebrachte Gemeinde umso mehr.

Kölns Sportlicher Leiter Stephan Küsters beschäftigt sich mit den atmosphärischen Störungen beim Gegner nur am Rande: „Natürlich kriegt man das mit”, sagt der 43-Jährige. „Sich über die Vorgänge bei Rot-Weiß zu äußern, wäre aber respektlos.” Abgesehen von André Dej, der nach längerer Verletzungspause kurz vor seinem Comeback steht, und Jerome Assauer (Schambeinentzündung) kann Kaczmarek auf alle Spieler zurückgreifen. Und das gerade rechtzeitig, denn der Viktoria stehen intensive Wochen bevor. Abgesehen vom Halbfinale im Mittelrhein-Pokal bei Fortuna Köln (7. April) bestreiten die Höhenberger am Gründonnerstag (2. April) ein Nachholspiel in Siegen.

Aufrufe: 019.3.2015, 20:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor