Klares 3:1 gegen den Aufsteiger

Bis dahin und auch danach hätten die Rot-Weißen nämlich aufgrund der Chancen schon drei oder vier weitere Treffer erzielen können.

Neben dem positiven Ergebnis war es in der Schlussphase auch ein wenig das Spiel der Rückkehrer. Denn sowohl Christoph Caspari kam nach seinem Pokaleinsatz in der vorherigen Woche zu ein paar Minuten Ligaspielzeit, als auch Jörn Nowak konnte endlich wieder auf dem Feld begrüßt werden. Mann des Spiels war aber ein anderer, Patrick Bauder, der nach seiner Verletzungspause wieder zu alter Stärke zurück gefunden hat und an allen drei Toren der Oberhausener beteiligt war.

Aber der Reihe nach. Bereits in den ersten 45 Minuten war die Mannschaft von Andreas Zimmermann klar tonangebend, verpasste aber in mehreren Szenen den Führungstreffer. In der elften Minute zum Beispiel tankte sich Nick Brisevac bis zu Außenlinie durch und brachte den Ball zu Mitte. Dort verpasste aber Patrick Bauder und am langen Pfosten kam David Jansen nur noch mit einer langen Grätsche an die Kugel, so dass Keeper Jan Schönwälder sie noch von der Linie kratzen konnte.

Die nächste hundert prozentige Torgelegenheit hatte nach 26 Minuten Patrick Schikowski. Nach einem Freistoß von Benjamin Weigelt von links stieg Robert Fleßers hoch und legte den Ball zur Mitte ab vor die Füße von Schikowski. Der konnte aus sieben Metern den SV-Schlussmann aber nicht überwinden. Keine Minute später hatte dann Torjäger David Jansen die Führung auf Kopf und Fuß. Zunächst köpfte er aber nach der Reinert-Flanke seinen Gegenspieler Ihsan Kalkan an, dann setzte er den Nachschuss über das Gehäuse (27.).

Nach einer guten halben Stunde hallte dann ein lauter „Hand“-Aufschrei durch das Rund des Stadion Niederrheins. Was war passiert? Dominik Reinert hatte geflankt und Patrick Schikowski köpfte seinem Gegenspieler aus kurzer Distanz an die Hand. Das Schiedsrichtergespann entschied jedoch auf unabsichtlich und ließ weiterspielen.

Unbeirrt setzten die Rot-Weißen ihre Angriffe fort und erspielten sich gute Möglichkeiten. Erneut war es nach 35 Minuten Dominik Reinert mit einer gezielten Flanke, die David Jansen punktgenau auf Ralf Schneider ablegen konnte. Da diesem die Kugel aber gut dreizehn Meter vor dem Tor abrutschte, schoss er weit über den linken Winkel. Da auch der letzte Versuch von David Jansen vor dem Halbzeitpfiff aufgrund eines Offensivfouls abgepfiffen wurde, blieb es beim Remis zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann keine fünf Minuten, bis der Ball endlich im Netz zappelte. Nach wunderbarer Kombination grätschte Patrick Bauder einen in die Schnittstelle gespielten Ball zum mitgelaufenen Patrick Schikowski, der aus spitzem Winkel eiskalt ins kurze Eck abschloss (50.).

Der Knoten war gelöst und Treffer Nummer zwei sollte nicht lange auf sich warten lassen. Mit einem absoluten Zauberpass hebelte Patrick Bauder die gesamte Rödinghausener Hintermannschaft aus und der „Lange“ schloss überlegt ins lange Eck ab (57.).

Es schien so, als hätten die Gäste in der Folge überhaupt nichts mehr gegen zu setzen und der dritte Oberhausener Treffer lag in der Luft. Aber Nick Brisevac verpasste die endgültige Entscheidung mit dem Kopf (58.) und auch den Schlenzer von Patrick Schikowski konnte Jan Schönwälder im Kasten der Ostwestfalen parieren.

Auf der Gegenseite musste Philipp Kühn in der 62.Spielminute erstmals wirklich eingreifen. Nico Schneck nahm nach einer zu kurz geklärten Ecke Maß und zwang den Oberhausener Keeper zu einer Parade. Nachdem erneut Schikowski mit einer abgefälschten Hereingabe nur die Latte traf, kam unnötigerweise noch einmal ein wenig Bewegung in die Partie. Zunächst scheiterte der eingewechselte Christian Knappmann mit einem Kopfball an Philipp Kühn, dann zappelte der Ball plötzlich doch im Netz. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld war Francis Owusu-Ansah-William ebenfalls mit dem Kopf da und nickte ein (82.).

Die Gäste hatten wieder Hoffnung auf zumindest einen Teilerfolg in Form eines Punktgewinns, die dieses Mal der Oberhauser Dreh- und Angelpunkt Patrick Bauder selbst zunichte machte. Nach zwei Vorlagen war er dieses Mal nach einem Konter selbst Nutznießer des Passes von Christoph Caspari – Annahme, Schuss auf das lange Eck, Tor! Der Drops war gelutscht.

In der Nachspielzeit hatte er dann sogar noch den vierten Treffer auf dem Fuß, letztlich blieb es aber beim hochverdienten 3:1. Mit vollem Schwung und breiter Brust geht es kommende Woche samstags direkt in das nächste Heimspiel gegen den SC Verl. Der Sportclub wusste mit einem 5:0-Kantersieg bei der Reserve des VfL Bochum an diesem Wochenende ebenfalls zu überzeugen und hatte die Kleeblätter bereits beim Saisonauftakt böse ausgekontert und letztlich 3:0 gewonnen. Daher dürfte in genau einer Woche eine schwere Aufgabe auf die Zimmermann-Elf warten.

Stimmen:

Andreas Zimmermann (Trainer RWO): „Wir haben da weiter gemacht, wo wir die letzten Wochen aufgehört haben. Wir wussten vorher, dass es nicht leicht wird, weil der SVR eine richtig spielstarke Mannschaft hat. Daher war es sehr schön zu sehen, dass meine Truppe genau das umgesetzt hat, was wir uns vorgenommen haben. Dafür muss ich vor der Mannschaft sagen: Hut ab! Zur Halbzeit stand es zwar 0:0, trotzdem hatten wir auch schon in Hälfte eins sehr gute Gelegenheiten, daher war klar, dass wir Geduld brauchten. Mit der 2:0-Führung war die Partie eigentlich entschieden und wir hatten weitere gute Chancen. Nach dem Anschlusstreffer kann so eine Partie natürlich auch kippen, daher war unsere Reaktion mit dem direkten dritten Treffer hervorragend. Jetzt kommt mit Verl die nächste richtig schwere Aufgabe, hoffentlich kommen dann noch ein paar Zuschauer mehr. Denn die hat sich die Truppe im Moment verdient.“

Mario Ermisch (SV Rödinghausen): „Ich gratuliere RWO zum verdienten Sieg. Bei uns fehlt momentan ein wenig die Leichtfüßigkeit und wir machen zu viele Fehler. Das zweite Tor war überragend herausgespielt, das kann man nur schwer verteidigen. Bis zum Anschlusstreffer hat uns die Galligkeit gefehlt, danach haben wir dann zu schnell das dritte Gegentor bekommen. Ich muss zudem aber auch sagen, dass wir derzeit ein wenig unter den Schiedsrichtern leiden. Es war ein sehr faires Spiel, trotzdem sehen wir vier Gelbe Karten, was natürlich zu viel ist. Wir werden jetzt weiterarbeiten und die Punkte für den Klassenerhalt sammeln.“

Aufstellungen

RWO: Kühn, Walker, Weigelt, Fleßers, Reinert, Scheelen, Schneider (84. Nowak), Bauder, Brisevac (80. Caspari), Schikowski (88. Tyler), Jansen

SVR: Schönwalder, Saur, Frank, Kalkan, Buddecke (77. Rüter), Schneck (86. Gecim), Owusu-Ansah-William, Beermann, Leeneman, Madroch (59. Knappmann), Evers

Schiedsrichter/Assistenten: Börner, Sevinc, Lehmann

Tore: 1:0 Schikowski (50.), 2:0 Jansen (57.), 2:1 Owusu-Ansah-William, 3:1 Bauder (87.)

Karten: Scheelen (Gelb, 62.) - Buddecke (Gelb, 29.), Leeneman (Gelb, 43.), Beermann (Gelb, 78.), Evers (Gelb, 90.)

Zuschauer: 1895