2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Unaufhaltsam: Mann des Spiels Paul-Eric Camps (Altenholz, rechts) ist von Thies Waschewski auch mit unfairen Mitteln kaum zu stoppen. Sieg
Unaufhaltsam: Mann des Spiels Paul-Eric Camps (Altenholz, rechts) ist von Thies Waschewski auch mit unfairen Mitteln kaum zu stoppen. Sieg

Kilia fehlt nur ein Quäntchen Glück zum Punkten

Altenholz feiert wichtigen 2:1-Auswärtssieg

Rund neun Kilometer Luftlinie beträgt die Distanz zwischen den Sportanlagen vom TSV Altenholz und dem FC Kilia Kiel. Nach dem 2:1-Auswärtserfolg des TSV im Schleswig-Holstein-Liga-Derby am verregneten Sonnabendnachmittag trennen die beiden Kontrahenten passenderweise tabellarisch neun Punkte. Die Lehre des Spiels ist aber vor allem die, dass es fußballerisch keinen großen Unterschied mehr zwischen dem Aufsteiger und dem siegreichen und etablierten SH-Ligisten aus Altenholz gibt.

Es dauerte etwa eine Viertelstunde, bis sich die beiden Teams auf dem seifigen Untergrund eingestellt hatten und erste Ballstafetten gelangen. Altenholz agierte zunächst primär auf Sicherheit bedacht und erspielte sich mit zunehmender Spieldauer über den Ballbesitz eine anwachsende Dominanz. Auffälligster Akteur war dabei der Linksverteidiger der Gäste Paul-Eric Camps, von dem ein ums andere Mal entscheidende Impulse ausgingen.


So auch in der 20. Spielminute, als eben jener Camps den Ball von der linken Strafraumkante auf Steffen Bruhn und in den Rücken der Kilia-Abwehr durchsteckte. Bruhn legte die Kugel auf den eingerückten Kevin Link quer, der sie ungehindert einschob und so den ersten hochprozentigen Abschluss der Partie in ein Tor ummünzte.


Kilia musste sich kurz schütteln und eine gute Gelegenheit durch Berg Pekgür überstehen, reagierte dann aber gut und wurde durch den etwas übermotiviert aus seinem Kasten eilenden TSV-Keeper Hüsnü Özdemir ins Spiel zurückgebracht. Er kam gegen Yannik Jakubowski zu spät in den Zweikampf und streckte ihn somit unstrittig elfmeterreif zu Boden. Jonas Nöhr nutzte die Gelegenheit vom Punkt und verlud den Keeper souverän (26.).


An dem prozessualen Kräfteverhältnis in der ersten Halbzeit änderte der Ausgleich jedoch nichts. Altenholz wurde von Minute zu Minute stärker und die Herstellung einer erneuten Führung drängte sich geradezu auf. Nachdem Bruhn und Lasse Jensen noch Chancen liegen ließen (35., 36.), war es wieder Camps, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und eine ausschlaggebende Aktion zeigte. Gegen gleich drei Gegenspieler drang er von der linken Seite in den FC-Strafraum ein und wurde von Jakubowski zu Fall gebracht. Link stellte mit seinem zweiten Tor des Tages den absolut verdienten Halbzeitstand her (42.).


Für die Hausherren war die knappe Differenz sogar etwas schmeichelhaft, denn die Gäste zeigten die reifere Spielanlage, die auch in zunehmender Kreativität, Übersicht und Vertikalität mündete. Als Bruhn nur 20 Sekunden nach Wiederanpfiff eine Großchance gegen den stark haltenden Kilia-Keeper Jacob Bannow vergab, ließ sich für die Gastgeber kaum Gutes erahnen. Doch der Aufsteiger biss sich rein. Jakubowski hatte nach Zuspiel von Nöhr bereits den gegnerischen Torhüter umkurvt, traf dann allerdings lediglich das Außennetz (49.).


In der 66. Minute scheiterte erneut Jakubowksi mit einer Direktabnahme am etwas glücklich reagierenden Torwart Özdemir und so entwickelte sich allmählich ein Powerplay, bei dem den Hausherren jedoch der letzte Punch abging. Die Altenholzer Dominanz aus Durchgang eins war dahin und auch die sich bietenden Räume zum Kontern ließ der TSV ungenutzt liegen.


In der 80. Minute ging das Privatduell zwischen Jakubowski und Özdemir weiter. Diesmal forderte der stark hochsteigende Angreifer seinen Kontrahenten mit einem Kopfball in den rechten Winkel, den der Schlussmann aber mit einer herausragenden Flugeinlage parierte. Keine Minute später kratzte Özdemir einen Fernschuss des eingewechselten Tim Ollenschläger ein weiteres Mal aus selbigem Winkel und hielt so den Auswärtserfolg der Schwarz-Gelben fest.


,,Wir haben in der zweiten Halbzeit natürlich auch ein wenig Glück gehabt. Da hat Kilia schon gedrückt, auch wenn wir die ganz großen Torchancen nicht zuließen", erklärte TSV-Trainer Ulf Chiechowski und lobte dabei auch seinen Schlussmann: ,,Wenn mal was aufs Tor kam, hat unser Torwart klasse reagiert und damit die Elfmetersituation aus der ersten Halbzeit wiedergutgemacht."


Kilias Coach Özcan Atasoy zog trotz Niederlage ein durchaus positives Fazit: ,,Der Sieg für Altenholz ist auf Grund der ersten Halbzeit schon verdient. Auch dass sie trotz Drucksituationen im zweiten Durchgang die Ruhe behielten, zeichnet diese Mannschaft aus und ist Ausdruck der Erfahrung des Teams. Bei uns fehlt dann in der zweiten Halbzeit mal wieder - 'täglich grüßt das Murmeltier' - das berühmte Quäntchen Glück zum Punkten. Aber wir befinden uns noch immer in einem Lernprozess, dafür bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft absolut zufrieden."



Kilia Kiel: Bannow - Pauls, Ruhberg, Meyefeldt, Lott - Frisch (80. Schultz), Gutzeit - Waschewski (73. Wagner), Nöhr, Jashari (46. Ollenschläger) - Jakubowksi.
TSV Altenholz: Özdemir - Hodaj, T. Ceynowa, Schomaker, Camps - Bruns, M. Caynowa - Link (83. Langnau), Jensen, Pekgür (62. Joswig) - Bruhn (68. Webessie).
SR: Göttsch (Hartenholm).
Zuschauer: 120.
Tore: 0:1 Link (20.), 1:1 Nöhr (26., Foulelfmeter), 1:2 Link (42., Foulelfmeter).





Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen!

Aufrufe: 018.10.2015, 17:00 Uhr
SHZ / wtiAutor