Kelheim verdienter Derbysieger - "Rosenkranzler" furios

ATSV 1871 Kelheim - TSV Langquaid 2:0 (2:0)
Der Bezirksliga-Zweite ATSV Kelheim hat im Landkreis-Derby vorgelegt und mit dem 2:0 gute Aussichten eine Runde weiterzukommen. Zwei Gründe sprechen dafür: Kelheim erspielte sich den verdienten Erfolg und Langquaid verlor Stammkeeper Armin Pillmeier per roter Karte kurz vor der Pause nach grobem Foulspiel an Florian Schinn. Der Elfmeter aus dieser Situation führte zum 2:0 durch Dominik Berkmüller (45.+3). Wenige Augenblicke zuvor setzte Florian Schinn den ersten Kelheimer Glanzpunkt, Florian Fischer lieferte per toller Aktion die Vorlage für den auf der linken Seite durchgestarteten Kelheimer, der aus 10 Metern klasse vollstreckte (40.). In Durchgang zwei hätte der ATSV den Spielstand noch weiter nach oben schrauben können, aber Berkmüller verzog nach Zuspiel von Mustafa Lafci (67.) und Oliver Patton verpasste einen Flachpass in die Spitze nur haarscharf (75.). In der Schlussphase drückten beide Teams nochmal aufs Tempo, aber der Langquaider Anschlusstreffer wollte nicht mehr gelingen, ebenso wenig wie die endgültige Erstrundenvorentscheidung. In den letzten zehn Minuten musste der TSV das Derby vor 1.600 Besuchern mit neun Mann zu Ende spielen, weil sich Andreas Steffel verletzte und das Wechsel-Kontingent bereits erschöpft war. "Bitter war für uns der Platzverweis und das 2:0 kurz vor der Pause. Der Sieg von Kelheim geht in Ordnung", stellte Langquaids Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner fair fest. In der Nachspielzeit kassierte Kelheims Tobias Schlauderer wegen Reklamierens noch die Ampelkarte. Für Langquaid wird's nun ganz schwer mit dem Ligaerhalt.
Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Ingolstadt) - Zuschauer: 1600
Tore: 1:0 Florian Schinn (40.), 2:0 Dominik Berkmüller (45. + 3 Foulelfmeter)
Rot: Armin Pillmeier (45.+1/TSV Langquaid/grobes Foulspiel)
Gelb-Rot: Tobias Schlauderer (90.+3/ATSV Kelheim( Foulspiel und Reklamieren).



SV Neukirchen Hl. Blut - SV TuS/DJK Grafenwöhr 5:0 (4:0)
In einer sehr einseitigen Partie führten die Gastgeber bereits zur Halbzeit deutlich mit 4:0. Adam Vlcek verwertete eine Flanke von Michael Rank nach einer effektiven Körpertäuschung (15.), Simon Meindl lief nach Rank-Zuspiel frei auf den Gäste-Keeper zu und überwand ihn cool (20.), erneut Meindl nutzte eine Unsicherheit der Gäste nach einer Ecke zum schnellen 3:0 (28.) und Adam Vokac machte bereits in der Schlussminute des ersten Durchgangs den Deckel auf die Partie und wohl auch auf die Relegationsrunde. Die Gäste aus Grafenwöhr konnten im Duell der beiden Oberpfälzer Bezirksliga-Vizemeister den Hausherren das Wasser nicht reichen. Spielerisch klar dominant und in der Offensive gnadenlos erfolgreich, so spielten die "Rosenkranzler". Die ersten beiden Treffer wurden über die linke Seite vorbereitet, die Treffer drei und vier fielen nach Eckbällen und das 5:0 entstand aus einem direkt verwandelten Freistoß. "Wir haben heute in der ersten Halbzeit wirklich alles falsch gemacht, haben vorne wie hinten die Fehler gemacht. Wir konnten das, was uns im letzten halben Jahr so stark gemacht hat, überhaupt nicht umsetzen", zeigte sich Gästetrainer Thomas Daschner schwer enttäuscht. Neukirchens Coach Thomas Seidl strahlte: "Kompliment an meine Mannschaft, die heute sehr stark gespielt hat. Wir hatten keinen Schwachpunkt, alle haben die Vorgaben toll umgesetzt. An so einem Tag ist man als Trainer sehr glücklich." Für das Rückspiel am Sonntag in Grafenwöhr sollte damit schon jetzt alles klar sein, die Partie hatte schon im zweiten Durchgang den Charakter eines Freundschaftsspiels.
Schiedsrichter: Michael Freund (Perlesreut) - Zuschauer: 500
Tore: 1:0 Adam Vlcek (15.), 2:0 Simon Meindl (20.), 3:0 Simon Meindl (28.), 4:0 Adam Vokac (45.), 5:0 Michael Bachl (68.)
Gelb-Rot: Stefan Weiß (71./SV TuS/DJK Grafenwöhr/Foulspiel und Reklamieren)

Vorschau - die Erstrundenhinspiele:

ATSV Kelheim - TSV Langquaid (Donnerstag, 18:30 Uhr)
Ein tolles Duell wartet auf die Fans im Landkreis Kelheim. Auf der Zielgeraden hat sich der ATSV Kelheim mit seinem Trainer Karsten Wettberg als Aufsteiger noch Platz zwei gesichert. “Das ist schon der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte”, verrät Wettberg, der am Saisonende nach zwei erfolgreichen Jahren aufhören wird. Der 73-Jährige möchte sich natürlich mit dem Landesliga-Aufstieg verabschieden. “Relegation ist wie Pokal, da kann es jeder schaffen. Wir haben eine realistische Chance”, meint Bayerns erfolgreichster Amateurtrainer, der nachschiebt: “Wir hoffen auf eine für dieses tolle Duell angemessene Kulisse.” Bei den Gastgebern sind einige Kicker angeschlagen, Tobias Ziegler ist gesperrt, Christian Gottschalk und Tobias Bugl verletzt. Im Lager des Landesliga-Neulings TSV Langquaid sind alle froh, dass der direkte Abstieg kurz vor Schluss vermieden werden konnte. “Wir hatten auf die Relegation gehofft und uns da als Gegner Kelheim gewünscht. Denn das werden zwei Spiele mit sehr vielen Zuschauern”, sagt Langquaids Abteilungsleiter Franz Fuchsbrunner. Personell sieht es wieder besser aus beim TSV. Gerhard Dachs ist wieder dabei, auch Tormann Armin Pillmeier steht wieder zur Verfügung. Ob Andreas Schäffer, der nach langer Verletzungspause wohl auf der Ersatzbank sitzen wird, und der angeschlagenen Spielertrainer Patrick Scheibenzuber mitwirken können, ist ungewiss. Eines möchte Scheibenzuber aber festgestellt wissen: “Auch wenn ich am Saisonende aufhöre: Ich werde mich bis zur letzten Minute für den TSV Langquaid einsetzen. Mein Ziel ist ganz klar, dass ich den TSV Langquaid als Landesligist übergeben kann." Neuer Coach wird in der kommenden Saison das Eigengewächs Raphael Zeilhofer (30).




SV Neukirchen b. Hl. Blut - SV/TuS DJK Grafenwöhr (Donnerstag, 18.30 Uhr)
Im vorigen Jahr als Meister der Kreisliga aufgestiegen und dieses Jahr in der Relegation zur Landesliga: Das ist ein Erfolg, den im Lager des SV Neukirchen beim Heiligen Blut niemand erwartet hatte. Die Chance ergab sich erst im Mai, als der VfB Bach schwächelte und sich Neukirchen schon zwei Spieltage vor Saisonende die Vizemeisterschaft mit einem 8:0 über Bach sicherte. Bei den Gastgebern ist man sehr stolz auf das Erreichte und will sich in der Relegation voll ins Zeug legen: "Wir wissen über die Stärken und Schwächen des Gegners Bescheid. Primär wollen wir uns aber auf unser eigenes Spiel konzentrieren“, betont SVN-Trainer Thomas Seidl. Personell gibt es noch zwei Fragezeichen bei den Hausherren: während Steffen Bartz wohl auflaufen kann, sind die Einsatzchancen bei Michael Weber eher als gering zu taxieren. Vize-Kapitän Bernhard Schmid und Christian Wess sind langzeitverletzt. Der zuletzt angeschlagene Adam Vokac hat sich rechtzeitig wieder fit gemeldet. Der Gegner wurde Vizemeister in der Oberpfälzer Bezirksliga Nord und war zudem beste Rückrunden-Mannschaft. Grafenwöhr hat ein halbes Jahr nicht mehr verloren und ist vor zwei Jahren schon einmal sehr unglücklich in der Relegation zur Landesliga gescheitert. "Uns erwartet also eine sehr schwere Aufgabe”, weiß Neukirchens Übungleiter, der sich nach dieser Spielzeit als Co-Trainer zur DJK Vilzing in die Bayernliga verändert. Immerhin hat Grafenwöhr, das in Bestbesetzungen antreten kann, in den letzten sechs Jahren Bezirksliga immer Platzierungen im Tabellen-Vorderfeld erreicht.