2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
VfB Lübecks Sportvorstand Wolf Müller.
VfB Lübecks Sportvorstand Wolf Müller.

"Keine Frage des Wollens, sondern der Umsetzbarkeit"

VfB Lübecks Sportvorstand Wolf Müller im Gespräch über die aktuell sportlich bedrohliche Situation beim Regionaligisten und die Zukunftsplanungen

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Viele Baustellen gibt es derzeit um den VfB Lübeck. Immer prekärere sportliche Lage, viele auslaufende Verträge, strukturelle Neugestaltung - zahlreiche Aufgaben für VfB-Sportvorstand Wolf Müller. Im Gespräch erklärt der 29-jährige Jurist seine Sicht der aktuellen Situation beim Fußball-Regionalligisten.

Wolf Müller, haben Sie Sorge beim Blick auf die Tabelle?
Als Sorge würde ich das nicht bezeichnen. Wir haben einen realistischen Blick und wussten um die Gefahr. Lange haben die Mannschaften unten für uns gespielt. Das ist jetzt nicht mehr so. Klar ist: Bei uns beginnt der Abstiegskampf.

Ist das in der Mannschaft angekommen?
Ich erwarte, dass das angekommen ist. Wer die Erkenntnis nicht gewonnen hat, ist bei uns falsch. Es ist aber auf dem Platz keine Frage des Wollens, sondern der Umsetzbarkeit. Das bekommen viele Spieler derzeit nicht so hin. Aber jeder muss wissen: Wir sind mittendrin. Wir haben eine negative Tendenz. Der Abstand wird immer geringer. Aber wir haben alles in der eigenen Hand

Kommen wir zur weiteren Planung. Mit Jonas Toboll hat der erste Spieler verlängert. Wie geht es weiter?
Jonas ist einer derjenigen, die in der schwierigen Phase zu uns gestanden haben und sich weiter entwickelt hat. Er hat gutes Regionalliga-Niveau, wir schauen jetzt, ob er seine Entwicklung fortsetzt. Es gibt noch weitere Spieler des Kaders, mit denen wir in den nächsten Tagen zum Abschluss kommen könnten. Bei anderen würde man sich wünschen, dass es schneller geht. Wir haben ja eine Vielzahl von auslaufenden Verträgen, das kann man im Moment durchaus als Mammutaufgabe bezeichnen.

Wie sieht es mit Neuzugängen aus?
Wir haben mit vielen Spielern gesprochen. Mit einem, der den Anspruch hat, Stammspieler zu werden, hoffen wir schon in dieser Woche zum Abschluss zu kommen.

Entwicklungen gibt es auch im Umfeld. So kehrt der langjährige Spieler und A-Jugend-Trainer Michael Hopp zurück. Was werden seine Aufgaben sein?

Es ist aus einer internen Analyse entstanden: Wir müssen uns in den Bereichen Videoanalyse und Scouting verbessern. Das wird zu seinen Aufgaben gehören, der Übergang zur Kaderplanung ist dabei fließend. Wir müssen weiterhin sehen, dass wir Spieler mit regionalem Bezug holen, die andere noch nicht auf dem Zettel haben. Michael Hopp soll dabei Unterstützung bekommen von Arne Dirks, der zurzeit noch Co-Trainer bei der U17 ist, und von Jörg Franke. Irgendwann brauchen wir einen Sportlichen Leiter, aber noch nicht in der nächsten Saison.

Wer soll neuer Co-Trainer werden?
Auch das werden wir hoffentlich bald geklärt haben. Es wird auf jeden Fall eine externe Lösung sein. Wir wollen einen unverstellten Blick von außen, um uns weiter zu entwickeln.

Was passiert mit Denny Skwierczynski?

Die Gespräche haben wir angesichts der nicht berauschenden sportlichen Situation vertagt. Das ist nicht dringend. Es ist ja keine Frage des Ob, sondern nur des Wie. Ideen sind ja da.
Aufrufe: 06.4.2016, 09:30 Uhr
SHZ / cjeAutor