2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Kein Sieger im Kellerduell

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AMÖNEBURG. In einer hart umkämpften Partie kann sich keine Mannschaft über die am Ende dem Spielverlauf gerechte Punkteteilung beschweren. Sowohl Niedernhausen als auch Amöneburg fehlt es vor allem im Abschluss an Präzision, sodass beide Mannschaft weiterhin auf der Stelle treten.

Gleich von der ersten Minute an wurde deutlich, dass die Hausherren vor allem vor heimischem Publikum keinen Punkt mehr abgeben wollen um den Abstieg in die Kreisliga zu verhindern. Mit einer gesunden Aggressivität und einer Menge Selbstvertrauen, sicherte sich die Mannschaft aus Amöneburg bereits nach fünf Minuten die Führung. Nachdem die erste Ecke, die flach auf den ersten Pfosten geschlagen wurde, noch durch einen unglaublichen Reflex von SVN-Schlussmann Asmeron entschärft werden konnte (4.), war er beim zweiten Versuch auf die gleiche Art und Weise machtlos und wurde von Pavlos Georgiadis überwunden (5.).

Nach acht Minuten dann der nächste Rückschlag für die zweite Mannschaft des SV Niedernhausen: Ben Rosenberg, der im Spielaufbau zu den wichtigsten Spielern bei den Grün-Weißen gehört, musste nach acht Minuten verletzt das Feld verlassen. Für ihn kam Davide-Antonio Zangari, der von nun über die linke Seite für ordentlich Dampf sorgen sollte. Mit der Einwechslung des Außenbahnspielers nahm das Spiel der Niedernhausener immer mehr an Fahrt auf, sodass sich auch endlich erste Torraumszenen für die Gäste herauskristallisieren sollten. Linksverteidiger Jonas Weck blieb nach einem unnachahmlichen Solo durch die Abwehrreihen der Amöneburger allerdings der Ausgleich verwehrt.

Die Mannschaft von Spielertrainer Alexander Krebs riss das Spiel im weiteren Verlauf der ersten Hälfte immer weiter an sich und wurde nach knapp einer halben Stunde belohnt. Während die meisten Spieler verwirrt um sich blickten, behielt der 22-jährige Adrian Keller die Übersicht und versenkte den Ball im Kasten der Hausherren (31.). Dadurch entwickelte sich ein weiterer Aufreger, denn ein Abwehrspieler der Spielvereinigung probierte durch unsportliches Verhalten den Ball mit der Hand abzuwehren. Schiedsrichter Marco Busselmaier entschied auf Gelb und hat damit laut Regelwerk wohl auch die richtige Entscheidung getroffen, denn der Ball war während der Aktion schon hinter den Linie. Schiri-Neuling Jannis Wagner, den wir zuletzt begleiteten, sieht die Sache folgendermaßen: “Wenn der Ball im Tor ist, ist es definitiv keine rote Karte. Ich weiß nichtmal, ob ich auf gelb entschieden hätten. Wenn überhaupt wegen Unsportlichkeit und dafür hat sich der Unparteiische entschieden. Richtige Entscheidung!“

Auch die letzte Viertelstunde der ersten Halbzeit gehörte ganz klar den Gästen aus Niedernhausen, die der Spielvereinigung immer mehr den Schneid abkauften. Kurz vor der Pause tauchte Stefan Unger dann alleine vor Heinz Robert Blaisus auf, behielt die Nerven und drehte durch seinen ersten Saisontreffer die Partie (42.). Im zweiten Durchgang dann aber ein komplett anderes Bild: Die Spieler der Spielvereinigung wirkten nach der Halbzeitansprache des Trainers wie ausgewechselt, denn plötzlich präsentierten sich die Amöneburger wieder so spielfreudig wie zu Beginn des Spiels und kamen im zweiten Durchgang zu zahlreichen Torabschlüssen, während sich die Niedernhausener fast ausschließlich aufs Verteidigen konzentrierten.

Zwar hatten die Gäste nach der Halbzeit zwei Großchancen durch Glassner (49.) und den eingewechselten Zangari (52.), mussten sich bis zur Taktikänderung und der Einwechslung von Spielertrainer Alexander Krebs aber vor allem auf ihren Schlussmann verlassen, der mehrfach über sich hinaus wuchs und jeden Ball, der auf sein Tor kam, parieren konnte. Immer wieder kamen die Amöneburger zu hervorragenden Torchancen, scheiterten aber entweder an Asmeron oder am eigenen Unvermögen den Ball im Tor unterzubringen. Den Schlusspunkt im Abstiegsduell setzte dann aber doch ein Offensivspieler der Spielvereinigung, denn Armin Sabanovic gelang in der dritten Minute der Nachspielzeit und gleichzeitig mit der letzten Chance des Spiels der verdiente Ausgleichstreffer für vor allem im zweiten Teilabschnitt überlegene Amöneburger (93.).

Stimmen zum Spiel

Holger Zebisch, Spielausschuss-Vorsitzender Spvgg Amöneburg: “Mit dem Ergebnis müssen wir am Ende unzufrieden sein, denn wenn wir 45 Minuten nur auf ein Tor spielen und daraus kein Kapital schlagen, ist das nicht nicht zufriedenstellend. Man hat gemerkt, dass die Jungs wollten, aber man macht es teilweise zu kompliziert. Dass wir es können, haben wir die letzten Spiele gezeigt, aber wir machen es uns selber schwerer als es ist. Fußball könnte so einfach sein. Am Ende stehen wir mit leeren Händen da.“

Alexander Krebs, Spielertrainer SV Niedernhausen: “Wir haben zu viele Bälle zu schnell nach vorne gespielt, zu viele Ballverluste und einfach nicht den Ball im richtigen Moment gespielt. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden, was uns ein bisschen mehr hilft als Amöneburg. Teilweise war es heute aber einfach wieder Not gegen Elend, weshalb wir nicht zu unrecht da unten stehen. Es tut aber natürlich weh, so spät das Gegentor zu kriegen.“

Aufrufe: 026.4.2015, 19:46 Uhr
Christian BellingerAutor