Kein Einstand nach Maß

Sebastian, Du bist seit einer Woche neuer Trainer beim VfL Herzlake 2. Mit der Niederlage in Hesepe (3:2) und dem geleichzeitigen Sieg des Nachbarn aus Dohren (2:0 gegen Hemsen), befindet der VfL in akuter Abstiegsgefahr. Zudem war es auch vom Ergebnis her kein Einstand nach Maß.

Ja richtig, eine Woche ist vorbei. Sicherlich wäre ein Sieg ein besserer Einstieg gewesen, aber es geht hier ja nicht um mich, sondern um das was die Jungs auf dem Platz zeigen. Und das was ich und die Zuschauer gesehen haben, hatte Alles was ein Fußballspiel zu bieten hat, mit dem „glücklicherem“ Ende für Gr. Hesepe.
So eng wie momentan die Tabellenkonstellation ist, da wären wir auch bei einem Sieg nicht weniger in Abstiegsgefahr. Wir werden weiter viel und gut an uns arbeiten, damit solch unnötigen Dingen
(zwei Elfmeter !) nicht mehr passieren.

VfL 2 ist deine erste Trainerstation, ist das dein Einstieg ins Trainergeschäft oder eine Übergangslösung?

So kurzfristig und spontan wie es nun gekommen ist, so werde ich/ werden wir nun in Ruhe schauen wie sich die Dinge entwickeln und zu gegebener Zeit beurteilen wir ob es eine Übergangslösung bis zum Saisonende ist.

Sebastian, du trainierst die Mannschaft jetzt seit knapp einer Woche. Wie ist Dein Eindruck bisher?

Es ist leider „nur“ eine Woche und ein Spiel, somit konnte ich noch nicht ganz viel machen und unter der Woche fehlen mir viele Studenten. Was aber zu erkennen ist, und das war mit der Hauptgrund meines Amtsantrittes, dass die Jungs richtigen Bock haben und mehr können als der Tabellenplatz momentan darstellt.

Wie lautet Ihre Fußball-Philosophie?

Philosophie? Das ist eher eine Frage an einen ausgebildeten Trainer/ Lehrer. Ich möchte nur, dass die Jungs gemeinsam mit Spaß Fußballspielen/ ihr Können über eine gewisse Organisation und mit Kopf abrufen.

Mit 32ig Jahren bist du noch recht jung, wirst du auch als Spielertrainer zur Verfügung stehen?

Sicherlich ist es in manchen Spielsituationen leichter als Spieler ins Spiel einzugreifen um Dinge zu organisieren. Aber dafür trainieren wir. Der Prozess läuft und gewisse Spieler nehmen diese Rolle immer mehr an.

Wo steht der VfL am Ende der Hinrunde?

Ein vorhersagende Glaskugel habe ich ein Glück nicht, aber ich bin mir sicher, dass wenn wir weiterhin so an uns arbeiten, dass wir dann auch wieder Punkte sammeln und in der Tabelle ein wenig nach oben klettern.

In der zweiten Mannschaft des VfL war es in den letzten Wochen etwas unruhig. Warum bist als Trainer angefangen?

Das kann ich aus sportlicher Sicht leicht beantworten. Ich habe bei mehreren Vereinen gespielt und eine gute Ausbildung genossen. Im letzten Jahr habe ich noch mit diesen Jungs zusammen gespielt und es hat danach noch an jedem Spieltag gekribbelt, sodass ich mich über die Ergebnisse gefreut oder geärgert habe. Der Sport „Fußball“ interessiert mich sehr. Ich sehe dies in dieser Situation als Chance, der Mannschaft wieder zu helfen und diesem Fall dem VfL als Verein ein wenig zurück zugeben, um das Erlernte dann auch an die junge Mannschaft zu übertragen.

Peter Seefeld hat in der vergangenen Saison als Aufsteiger den vierten Tabellenplatz erreicht. Mit welchen Zielen gehst du an die neue Aufgabe heran?

Mit Peter darf und möchte ich mich nicht messen, hier noch einen großen Dank für seine geleistete Arbeit, die gut war und sich in den Erfolgen wieder spiegelt. Eine Fußballweisheit sagt: das zweite Jahr ist immer das schwierigste Jahr für einen Aufsteiger, somit werden wir in Ruhe an uns arbeiten. Die Jungs sind so selbstkritisch und voller Ehrgeiz, da schauen wir mal wie positiv wir die Saison abschließen werden.

Ich bin der Meinung, dass in der 1. Kreisklasse noch vieles über Kameradschaft und Kampfgeist funktioniert. Könnte das auch für den VfL2 auch der Schlüssel zum Erfolg/Klassenerhalt sein?

Das gilt nicht nur für die 1.KK, Fußball ist ein Mannschaftssport. Zusammenhalt/ Teamgeist macht diesen Sport aus. Es wird zusammen gewonnen und zusammen verloren, jeder bügelt den Fehler eines Anderen aus. Das gute ist, dass ich dies nicht künstlich durch Veranstaltungen/ Übungen erzwingen muss, denn die Kameradschaft/ der Kampfesgeist ist das was uns bis lang in keinem Spiel wiederlegt werden konnte.

Wie lautet das Saisonziel?

Anhand der engen Tabellenkonstellation ist vieles möglich, wir arbeiten steht‘s an uns und lassen uns positiv überraschen.