2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
F: Knauer Eintracht-Trainer Manfred Katluhn sieht sein Team in einer guten Ausgangsposition für die Rückserie.
F: Knauer Eintracht-Trainer Manfred Katluhn sieht sein Team in einer guten Ausgangsposition für die Rückserie.

Katluhn: Spiel gegen Wabern war am aufregendsten

Baunatals Erfolgstrainer Manfred Katluhn im Herbstmeister-Interview +++ Der Eintracht-Trainer erklärt, warum er sich den Klassenerhalt von Stadtrivale KSV Baunatal in der Hessenliga wünscht und wie er die Hinrunde bewertet

Eintracht Baunatal ist in der Gruppenliga Kassel 1 die Übermannschaft der bisherigen Saison. Nach 14 Spieltagen haben die Großenritter zehn Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger TSV Wabern und sicherten sich am Wochenende den inoffiziellen Titel des Herbstmeiters. Wir haben den Übungsleiter der VW-Städter für ein Interview gewinnen können und ihn über das Fazit der bisherigen Saison, den Ausblick in die Rückserie und den Stadtrivalen KSV Baunatal befragt.

FuPa: Drei Spieltage vor Ende der ersten Halbserie habt ihr euch die Herbtmeisterschaft gesichert. Herzlichen Glückwunsch dazu! Hättet ihr damit vor der Saison gerechnet?

Manfred Katluhn: Vielen Dank, aber der Titel „Herbstmeister“ ist höchst inoffiziell und besagt eigentlich nur, dass wir eine recht gute Ausgangsposition für die Rückrunde haben. Vor der Saison hoffen wir immer darauf, möglichst schnell den Klassenerhalt zu schaffen. Das ist uns jetzt bereits gelungen ;-).

FuPa: Nach 14 Spieltagen seit ihr nachwievor noch ohne Niederlage und habt schon zehn Zähler Vorsprung. Was ist Euer Erfolgsrezept?

Katluhn: Nach meiner Rechnung haben wir momentan nur sieben Punkte Vorsprung (da ein Spiel mehr absolviert, Anm. d. Red.). Ein Erfolgsrezept gibt es nicht. Wir versuchen nur - wie alle anderen Mannschaften auch - in jedem Spiel die bestmögliche Leistung zu bringen.

FuPa: Obwohl ihr eine sehr starke Offensive habt, hat auch die Defensivarbeit nicht gelitten und ihr habt die wenigsten Gegentreffer kassiert. Wo liegt Eure Stärke und wo siehst du noch Verbesserungspotenzial?

Katluhn: Wir haben eine gute Mischung aus Erfahrung und Jugend in der Defensive. Die Anzahl der Gegentreffer könnte aber auch gerne noch etwas niedriger sein.

FuPa: Am Wochenende gab es gegen Körle einen 3:0-Sieg? Wie bewertet du das Spiel?

Katluhn: Körle hat eine starke Leistung gezeigt und es war bis zum Schlusspfiff ein spannendes und faires Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften.

FuPa: Welches der bisherigen Spiele ist dir besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Katluhn: Am aufregendsten war wohl das Spiel gegen Wabern, weil wir zweimal einen Rückstand aufholen mussten. Die Begegnung hatte sowohl fußballerisch als auch vom Einsatz her durchaus Verbandsliganiveau. Besonders erfreulich, dass sie von beiden Seiten jederzeit fair geführt wurde. Insgesamt eine Werbung für unseren Fußballsport mit einem leistungsgerechten Remis am Ende.

FuPa: Was waren vor der Saison die Gründe für den Wechsel von der Gruppe 2 in die Gruppe 1?

Katluhn: Durch unsere geographische Lage werden wir in einem Jahr der Gruppe 1 und im nächsten vielleicht schon wieder der Gruppe 2 zugeordnet. Wir haben uns inzwischen an diesen Wechsel gewöhnt und entsprechen in der Regel dem Wunsch des Klassenleiters. In diesem Jahr hätten wir uns wegen des Rückzugs vom BC Sport kurzfristig sogar nochmal anders entscheiden können.

FuPa: Wenn man vergleicht, welche der beiden Ligen ist die stärkere?

Katluhn: Jede Gruppe hat ihren besonderen Reiz: in der Gruppe 2 sind vorrangig die fußballerischen Fähigkeiten gefordert, in der Gruppe 1 steht oftmals der Siegeswille und Kampfgeist im Vordergrund. Unsere Mannschaft hat sowohl technische als auch kämpferische Qualitäten, so dass wir in beiden Gruppen ganz gut klar kommen. An den Platzierungen der letzten Jahre kann man das recht deutlich erkennen.

FuPa: Wie haben die Neuzugänge eingeschlagen und plant ihr im Winter personelle Veränderungen?

Katluhn: Mit unseren Neuzugängen sind wir mehr als zufrieden. Vor allem Christopher Löbel und der erst 18-jährige Tim Kraus haben sich auf Anhieb so gut eingefügt, als würden sie schon seit Jahren bei uns spielen. Auch über die Fortschritte unserer jungen Spieler, die sich zunächst in der Zweiten Mannschaft an den Seniorenbereich gewöhnen, freuen wir uns sehr. Die Notwendigkeit von personellen Veränderungen besteht also momentan nicht.

FuPa: Am Wochenende spielt ihr bei der SG Kirchberg/Lohne. Wie schätzt du den Gegner ein und was für ein Spiel erwartest du?

Katluhn: Es gibt sicherlich angenehmere Gegner als die SG Kirchberg/Lohne, die keinesfalls am derzeitigen Tabellenstand gemessen werden sollte. Immerhin konnten sie gegen Vizemeister Bad Wildungen einen beachtlichen 6:3-Erfolg verbuchen. Wir gehen – wie so oft – als Favorit in dieses Spiel und hoffen, dieser Rolle so gut wie möglich gerecht werden zu können.

FuPa: Bei einer so herausragenden Halbserie kann das Ziel nach der Winterpause doch eigentlich nur der Aufstieg in die Verbandsliga sein?

Katluhn: Wir haben vor der Serie den Verbandsliga-Aufstieg als Ziel formuliert und daran hätte sich auch nichts geändert, wenn die Hinrunde nicht ganz so erfolgreich verlaufen wäre.

FuPa: Welche Mannschaft(en) könnten Euch noch gefährlich werden?

Katluhn: Es gibt eine ganze Reihe von richtig guten Mannschaften, die alle in der Lage sind, noch ganz nach vorn zu kommen. Natürlich haben die die besten Aussichten, die zur Zeit am dichtesten dran sind.

FuPa: Der Stadtrivale der KSV Baunatal liegt in der Hessenliga im Tabellenkeller. Inwiefern verfolgst du das Geschehen beim KSV und was würde es bedeuten, in der kommenden Saison in der Liga auf die Nebe-Elf zu treffen?

Katluhn: Wir kümmern uns hauptsächlich um unsere Belange und haben damit ausreichend Beschäftigung. Persönlich wünsche ich dem KSV aber, dass es bald wieder richtig rund läuft in der Hessenliga. Schließlich hat Willi Nebe einst mit großem Erfolg unsere Eintracht trainiert und Tobias ist in seiner Begleitung quasi auf der Langenbergkampfbahn groß geworden. Deshalb würde ich mich sehr über ein Derby Eintracht gegen KSV II in der Verbandsliga freuen.

FuPa: Vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg in dieser Saison.

Aufrufe: 022.10.2015, 09:47 Uhr
Florian DiehlAutor