2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Innig vereint: Torhüter Patrick Dahmen und Kapitän Marco Rook feiern auf dem Rasen des Hildesheimer Friedrich-Ebert-Stadions. Foto: cje
Innig vereint: Torhüter Patrick Dahmen und Kapitän Marco Rook feiern auf dem Rasen des Hildesheimer Friedrich-Ebert-Stadions. Foto: cje

Jubel-Meer nach dem Abpfiff

Historischer Erfolg für Schilksee

Verlinkte Inhalte

Schiedsrichter Florian Heft hatte kaum abgepfiffen, da glich das Spielfeld des Hildesheimer Friedrich-Ebert-Stadions einem rot-weißen Jubelmeer. Auf beiden Seiten feierten die Mannschaften mit ihren Fans den Aufstieg in die Regionalliga. ,,Ich bin schon ein paar Jahrzehnte im Fußball dabei", sagte Schilksees Sportlicher Leiter Frank Drews. ,,Aber dass beide Mannschaften nach einem Aufstiegsspiel feiern, habe ich noch nicht erlebt."

Möglich wurde das durch den Modus, der nach dem Verzicht aller Hamburger Vertreter nur eine Dreierrunde vorsah. So musste der bedauernswerte Bremer SV tatenlos zusehen, wie in den letzten Minuten beide Mannschaften mit dem 3:2 zufrieden waren. Gedanken an Absprachen wies Drews aber zurück. ,,So einen Spielverlauf kann man doch nicht planen", sagte er zu Recht.

Die Hildesheimer kehren somit nach 48 Jahren (!) Abstinenz auf die höchste norddeutsche Bühne zurück. Für den TSV Schilksee ist es der erste Aufstieg in die Regionalliga - vor sechs Jahren hatte der TSV gerade die Rückkehr von der Kreisklasse A in die Kreisliga geschafft.

Alle vier Aufstiege machte neben Stürmer Sebastian Klimmek und einigen Betreuern natürlich Manager und Mäzen Bodo Schild mit, der nach dem Spiel prompt ,,geduscht" wurde - mangels Alkohol zunächst nur mit Wasser.

,,Wahnsinn", freute er sich. ,,Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet." Die Spieler brauchten ein wenig, um den historischen Erfolg zu realisieren. ,,Das ist unbeschreiblich", sagte ein erschöpfter Kapitän Marco Rook. ,,Nach so einer ersten Halbzeit noch so zurückzukommen, und das vor dieser Kulisse."

Die ungewohnte Zuschauermenge im schmucken alten Stadion hatte Schilksee durchaus zu schaffen gemacht. ,,Ich weiß nicht, ob wir alle Kötel in der Hose hatten", sagte Rook. ,,Auf jeden Fall mussten wir damit erst mal klarkommen."

Einen solchen Verlauf hatte er sich jedenfalls nicht vorgestellt. ,,Wir wollten auf jeden Fall gewinnen. Wir sind nicht hergefahren, um irgendwie ein Unentschieden oder das passende Resultat zu erspielen."

Entscheidend für die Wende war letztlich Timo Nath. ,,Meine Gefühle kann ich gar nicht in Worte fassen", sagte der Antreiber und Torjäger. ,,Nach dem 0:2 zur Pause haben wir uns nochmal eingeschworen und eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt."

Mit dem Treffer zum 2:2 konnte dann kaum noch etwas schief gehen. ,,Ich war frei und hatte auf einmal Platz. Und dass ich einen guten Schuss habe, weiß ich ja", schilderte er seinen so wichtigen Treffer. ,,Die Hildesheimer haben wohl nicht damit gerechnet, dass wir den Freistoß da schnell ausführen. Das hatten wir heute vorher ja auch noch nicht so gemacht."

So wurde dann die Heimfahrt im Bus zum Auftakt für die Party. Auf dem Feld benötigten die Schilkseer etwas Zeit, um ein paar Bierkisten heranzuschaffen. Auf der Rückfahrt war für ,,Proviant" gesorgt. Den Höhepunkt der Feierlichkeiten markiert dann die Abschlussfahrt.

,,Die meisten von uns fahren mit nach Düsseldorf", erklärte Nath. Die ,,längste Theke der Welt" wollen die Schilkseer dann ,,einmal rauf und wieder runter" erkunden, bevor in der neuen Saison Erkundungstouren in der Regionalliga anstehen.

Aufrufe: 07.6.2015, 18:00 Uhr
SHZ / cjeAutor