JSG Erft feuert Norbert Vohsen

Wie kam es dazu? Die Verantwortlichen hüllen sich weitgehend in Schweigen. „Es waren keine sportlichen Gründe. Es gab unüberbrückbare Differenzen. Mehr wollen wir dazu nicht sagen“, erklärte Schlipp. Laut dem Vorsitzenden haben in dieser Woche Spielführer Thomas Moga und Enos Ndzibah die Betreuung des Teams übernommen. Sie bereiten die Mannschaft auf den kommenden Auswärts-Gegner SV Sötenich vor.

„Wir suchen bereits intensiv nach einem Trainer-Nachfolger, der konzeptionell zu unseren Vorstellungen passt. Es laufen auch schon konkrete Gespräche“, so Schlipp weiter. Namen wollte er noch nicht nennen.

Norbert Vohsen hatte die erste Seniorenmannschaft vor rund zweieinhalb Jahren übernommen. Er führte die JSG von der Kreisliga C über die Kreisliga B souverän in die Kreisliga A. Dort stehen nach neun Spielen drei Siege, ein Unentschieden und fünf Niederlagen zehn Punkte zu Buche.

„Der Saisonstart war nicht optimal. Wir haben uns etwas mehr ausgerechnet. Trotzdem war das sportliche Abschneiden nicht der Grund dafür, dass wir uns von Norbert Vohsen getrennt haben“, betonte Vereinschef Schlipp: „Bis hierhin hat er gute Arbeit geleistet.“

Gegen den landläufigen Trend kann die JSG Erft 01 immerhin 15 Juniorenteams stellen. Vor drei Jahren gründete sie eine Seniorenabteilung mit zwei Mannschaften. „Die tolle Kunstrasenanlage und die gute Trainerstruktur sind die wesentlichen Gründe, warum es bei uns im Nachwuchs keinen Rücklauf gibt“, so Vorsitzender Schlipp.

Unbeeindruckt davon dürfte aber auch Schlipp nicht entgangen sein, dass die Kreisliga A-Truppe bislang glücklose Partien erlebte und derzeit besonders den Ausfall von Torgarant Marcel Göbbels nicht kompensieren kann. Er schoss in der Kreisliga B in 32 Spielen 35 Tore. Nach dem Spiel gegen Bessenich am zweiten Spieltag wurde Göbbels von der Spruchkammer wegen einer Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter für sechs Monate, bis zum 27. Februar 2017, gesperrt.

Aus verlässlicher Quelle war zu erfahren, dass es nach der 0:2-Niederlage gegen den VfL Kommern zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein soll. Dabei fühlte sich offenkundig der Vorstand durch die Art und Weise, in der er von Vohsen vor Mannschaft und Zuschauern dargestellt wurde, in seiner Autorität angegriffen. Mit Norbert Vohsen hat auch dessen Sohn, Mittelfeld-Spieler Marc Vohsen, dem Verein den Rücken gekehrt.