2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Hört als SVA-Coach zum Saisonende auf: Josef Heim. Foto: arc
Hört als SVA-Coach zum Saisonende auf: Josef Heim. Foto: arc
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Josef Heim: "Es ist oft eine reine Kopfsache"

Achbergs Fußballcoach über den Saisonverlauf seiner A2-Ligamannschaft

Achberg / sz - Als Geheimfavorit im Meisterschaftsrennen der A2 gehandelt, hat Fußball-Kreisligist SV Achberg schon vor der Winterpause den Anschluss an die Topteams TSV Tettnang und VfL Brochenzell verloren. Dennoch zeigt sich SVA-Trainer Josef Heim, der zum Saisonende den Verein verlässt, drei Spieltage vor Saisonschluss im Gespräch mit Peter Schlefsky nicht unzufrieden.

Mit Tettnang und Brochenzell empfangen Sie zum Saisonende noch die beiden erstplatzierten Teams der A2-Liga. Tut es da nicht etwas weh, dass Sie mit Ihrer Mannschaft nicht mehr direkt im Kampf um den Aufstieg dabei sein können?

Da ist schon etwas Wehmut und auch ein bisschen Ärger im Spiel. Zur Rückrunde wollten wir nochmal angreifen, zumal wir wieder Goldi (Stürmer Simon Goldbrunner; Anm. d. Red.) an Bord hatten. Da wäre vielleicht nach ganz oben noch was möglich gewesen. Leider sind wir nicht gut aus den Startlöchern gekommen.

Ist es nicht auch so, dass Achberg im Titelkampf schon in der Vorrunde entscheidend an Boden verloren hatte?

Zunächst nicht. Wir sind mit einem Sieg gegen den VfB gestartet, haben die Partie gegen Dostluk gedreht und gewonnen. Danach hat es so richtig Spaß gemacht, für ein paar Wochen standen wir an der Tabellenspitze.

Dabei standen die Vorzeichen zum Saisonstart alles andere als günstig?

Stimmt. Die Vorbereitung war gar nicht gut verlaufen. Zunächst hatte ich einen Motorradunfall, der mich außer Gefecht setzte. Eine Woche später lag ich Krankenhaus und konnte die Mannschaft nicht trainieren. Einige Spieler waren zudem verletzt oder im Urlaub, die Ergebnisse in der Vorbereitung stimmten auch nicht.

Wann hatten Sie gemerkt, dass Sie einen schlagkräftigen Kader haben?

Spätestens beim 5:0-Pokalsieg in Langenargen waren, bis auf Goldbrunner, endlich alle an Bord. Da habe ich sehen können, was alles möglich ist.

Was war dann der Knackpunkt im Herbst? Irgendwann lief es nicht mehr rund, oder?

Bis zu unserer kleinen Spielpause hatten wir kein Spiel verloren. Danach fielen drei Spieler meiner Viererkette wegen Leistenbruch, Hüftproblemen und Kreuzbandriss aus. Die Nachrücker waren zwar gut dabei, aber es dauerte, bis sie sich einfanden. Und genau zu diesem Zeitpunkt trafen wir auf die guten Teams der Liga. Das hat uns aus der Spur gebracht.

Am Sonntag hat der SVA den VfL Brochenzell mit 2:1 besiegt. Was ist zum Saisonausklang noch möglich?

Wir haben noch die Chance, Dritter in der Abschlusstabelle zu werden. Es wäre das beste Ergebnis in der Vereinsgeschichte.

Hätte der SV Achberg das Zeug, in die Bezirksliga aufzusteigen und die Klasse zu halten?

Von Anfang an habe ich gesagt, dass wir in der A2 vorne mitspielen können. Es ist oft eine reine Kopfsache. Ich traue das der Mannschaft auch im nächsten Jahr zu. Wobei der Kader groß genug sein muss.

Wie kam der Kontakt mit dem SV Achberg überhaupt zustande?

Bereits vor vier Jahren hatte der SVA-Vorstand Kontakt mit mir aufgenommen. Da das direkt nach meinem vorherigen Traineramt war, gönnte ich mir erst eine Pause. Als Kevin Bosio seinen Rücktritt als SVA-Coach kommunizierte, kam der Verein nochmals auf mich zu. Da habe ich zugesagt.

Und nach der Saison ist schon wieder Schluss. Warum hören Sie auf?

Es liegt absolut nicht am SV Achberg, sondern nur an meiner Person. Aus privaten und familiären Gründen möchte ich einfach kürzertreten.

Aufrufe: 023.5.2017, 21:32 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor