Wilder Westen in Diepholz

Solch eine Partie erlebt man wohl nur selten: Bereits nach 14 Minuten lagen die Gäste nach Toren von Philip Kürble (1.) und Kevin Reinking (14.) mit 0:2 zurück. Vor allem der erste Gegentreffer sorgte dabei für Verdruss auf Seiten des JFV. „Der Platz war in einem ziemlich schlechten Zustand. Wir hatten vor dem Spiel noch abgesprochen, beim Anstoß keine kurzen Bälle zu spielen“, erzählt Betreuer Jens Blicharski. „Und was passiert? Wir haben Anstoß, spielen drei kurze Pässe, verlieren den Ball und kassieren nach 49 Sekunden das 0:1.“

Es wurde aber besser, viel besser für die Gäste: Bereits wenige Minuten später hatten Jonas Austermann (22.) und Bennet Lahde (24.) zum 2:2 ausgeglichen. Überhaupt sollte es für Lahde eine ganz besondere Halbzeit werden. Nach einem Zusammenprall bei einer Rettungsaktion mit einem Gegenspieler wurde JFV-Keeper Timo Haepp nicht nur mit einer umstrittenen Fünf-Minuten-Strafe bedacht, sondern der nicht immer sichere Unparteiische Per-Ole Wendlandt entschied auch noch auf Strafstoß für die Gastgeber, den Moritz Thölke zum 3:2 für seine Elf verwandelte (32.).

Und Lahde? Der stand bei diesem Elfmeter im Tor, war bei Thölkes Schuss zwar chancenlos, hielt aber den Kasten in den nächsten Minuten sauber und erzielte – nun wieder als Feldspieler – noch vor der Pause den 3:3-Ausgleich (38.). Drei Minuten später gelang Martin Sattler auch noch das 4:3 für die Gäste (41.). „Die erste Hälfte ist so wild verlaufen. So eine Halbzeit habe ich noch nie gesehen. Es hätte zur Pause auch 8:8 stehen können“, so Jens Blicharski.

Posilek-Tor entscheidet Partie

Im zweiten Abschnitt wurde es etwas ruhiger – zumindest zeitweise: Den Gastgebern gelang durch Ramien Safi zunächst der 4:4-Ausgleich (53.). Der entscheidende Treffer sollte aber auf der Gegenseite fallen. Robert Posilek, kurz zuvor eingewechselt, erzielte mit einem Dropkick aus sieben Metern den 5:4-Siegtreffer (82.).

Damit war die Begegnung aber noch längst nicht vorbei. Zunächst wurde Gästespieler Auron Pércani in der Schlussminute mit einer Zeitstrafe bedacht. Anschließend ließ der Schiedsrichter noch insgesamt acht Minuten nachspielen. „Ich bin froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“, so Blicharski.

JFV A/O/Heeslingen: Timo Haepp – Bennet Lahde (55. Jasper Rippe), Jannes Wulff, Calvin Blicharski, Dominik Stam, Justin-Noél Ruge (72. Robert Posilek), Auron Pércani, Jannes Heins, Jonas Austermann (87. Christo Stergioulas), Martin Sattler (63. Rico-Leon Stahl), Björn-Ingwer Knutz

Dieser Artikel stammt von der Zevener Zeitung